Unser interaktives Kennzahlen-Tool ermöglicht den Vergleich und die Analyse der wichtigsten Kennzahlen unserer Landesgesellschaften.
Compliance bei unseren Lieferanten
Mit unserem Lieferantenkodex verpflichten wir unsere Lieferanten, jene Grundsätze und Werte einzuhalten, die wir in unserem Code of Conduct und in der Grundsatzerklärung „Menschenrechtskodex & Soziale Grundsätze“ niedergelegt haben. Lieferanten von Lösungen, die Künstliche Intelligenz (KI) beinhalten, müssen zudem seit 2020 die Anforderungen unserer KI-Leitlinien für digitale Ethik einhalten. Ferner müssen sich die Lieferanten der Telekom verpflichten, alle erforderlichen Maßnahmen zu treffen, um aktive und passive Korruption zu verhindern. Wir erwarten von unseren Lieferanten, dass sie dieselben Anforderungen auch an ihre Subunternehmer stellen.
Der Verhaltenskodex für Lieferanten ist Bestandteil unserer allgemeinen Einkaufsbedingungen. Er ersetzt selbstverständlich nicht die Gesetze und Vorschriften, die in Ländern gelten, in denen unsere Lieferanten tätig sind. Vielmehr soll er deren Einhaltung fördern und gewährleisten, dass die gesetzlichen Vorgaben gewissenhaft und wirksam durchgesetzt werden. Seit 2014 bieten wir eine Online-Compliance-Schulung für unsere Lieferanten an.
Bei der Auswahl von Geschäftspartnern führen wir Prüfungen (Compliance Business Assessments) durch, die sich nach dem jeweiligen Risiko für Compliance-Verstöße richten. Neben Lieferanten, Entwicklungs- und Joint-Venture-Partnern betrifft dies insbesondere bestimmte Berater*innen, etwa Vertriebsmittler*innen. Für eine Partnerschaft mit ihnen haben wir eine eigene Richtlinie erstellt (Consultant Policy).
- Prinzip 10 (Eintreten gegen alle Arten der Korruption einschließlich Erpressung und Korruption)
ESG KPI „Einkaufsvolumen ohne CR-Risiko“ KPI
Der ESG KPICR-Risiko“ – Zielwert bis 2025 sind 95 Prozent – stellt das Einkaufsvolumen von direkten Geschäftspartnern dar, die im Berichtszeitraum durch einen etablierten externen Dienstleister ohne Auffälligkeiten auf negative Meldungen in der Medienberichterstattung geprüft werden. Hierbei fließen auch die Lieferanten ein, bei denen zwar Auffälligkeiten festgestellt, aber auch entsprechende Korrekturmaßnahmen ergriffen wurden. Der Anteil dieses risikogeprüften Einkaufsvolumens lag 2021 bei 99,7 Prozent (Vorjahr: 99,6 Prozent) . Die Berechnung dieses ESG KPI sowie des ESG KPI „Als unkritisch verifiziertes Einkaufsvolumen“ erfolgt in Bezug zu dem im einheitlichen Einkaufsberichtssystem abgebildeten, geprüften konzernweiten Einkaufsvolumen (ohne die Kategorie „Network Capacity“ und T-Mobile US).
„Einkaufsvolumen ohne

ESG KPI „Als unkritisch verifiziertes Einkaufsvolumen“ KPI
Der ESG KPI2025 sind 60 Prozent – misst den Anteil an Lieferanten, der im Rahmen von dezidierten Überprüfungen auf soziale und ökologische Kriterien geprüft wurden – etwa im Zuge von EcoVadis , dem Carbon Disclosure Project (CDP ), Social Audits , Lieferantenbesuchen oder unserem Lieferantenentwicklungsprogramm. Der Anteil dieser CR-qualifizierten Lieferanten lag 2021 bei 60 Prozent (Vorjahr: 62 Prozent). Die Berechnung dieses ESG KPI sowie des ESG KPI „Einkaufsvolumen ohne CR-Risiko“ erfolgt in Bezug zu dem im einheitlichen Einkaufsberichtssystem abgebildeten, geprüften konzernweiten Einkaufsvolumen (ohne die Kategorie „Network Capacity“ und T‑Mobile US).
„Als unkritisch verifiziertes Einkaufsvolumen“ – Zielwert bis

Global Reporting Initiative (GRI)
- GRI 414-1 (Bewertung der Lieferanten hinsichtlich Menschrenrechten)
- GRI 308-1 (Umweltbewertung der Lieferanten)
Lieferantenmanagement
Unsere Zulieferer müssen sich vor Aufnahme einer Geschäftsbeziehung zunächst in unserem Lieferantenportal registrieren und qualifizieren. Dabei erhalten die Lieferanten umfassende Informationen über die wesentlichen Prinzipien und Werte der Deutschen Telekom – auch zum Thema Unternehmensverantwortung und Nachhaltigkeit.
Grundsätzlich durchläuft unser Lieferantenmanagement einen fünf Schritte umfassenden Zyklus. Ziel ist es, die Risiken in der Lieferkette zu minimieren und unsere Lieferanten nachhaltig weiterzuentwickeln.
Stufe 1: Klassifizierung
Alle neuen Lieferanten werden in unsere fundamentalen Prinzipien und Werte zu Nachhaltigkeit und Menschenrechten eingeführt, indem sie unseren Lieferantenkodex im Rahmen des Onboardings akzeptieren. Um kritische, strategisch wichtige und nachhaltigkeitsrelevante Lieferanten zu identifizieren, werden alle Warengruppen einer dezidierten Chancen- und Risikoanalyse unterzogen.
Dabei berücksichtigen wir ein breites Spektrum an Nachhaltigkeitsaspekten, wie etwa mögliche Einsparpotenziale beim Energieverbrauch und der Reduzierung von CO2 Emissionen, und das Risiko von Zwangs- oder Kinderarbeit sowie potenzielle Umweltverschmutzungen. Als unterstützende Instrumente setzen wir hierbei auf externe Überprüfungssysteme wie RepRisk und RiskMethods.
Daraus ergibt sich folgende Einstufung der Warengruppen und Lieferanten:
- Risiko-Warengruppen 2021: 6 320 Lieferanten (27,82 % des Einkaufsvolumens)
- Nicht-Risiko-Warengruppen 2021: 26 184 Lieferanten (72,17 % des Einkaufsvolumens)
Stufe 2: Auswahl
Alle Lieferanten – sowohl für kritische als auch unkritische Warengruppen – müssen vor der Aufnahme von Geschäftsbeziehungen unseren Verhaltenskodex für Lieferanten akzeptieren. Die Auswahl erfolgt darüber hinaus nach Umwelt-, sozialen und Menschenrechtskriterien. Außerdem werden relevante Produktkriterien wie Energieverbrauch, Ressourceneffizienz, Eignung zur Kreislaufwirtschaft, Schadstoffe und Konfliktmaterialien beachtet.
Bei der Lieferantenauswahl werden die genannten Nachhaltigkeitskriterien mit 10 Prozent gewichtet.
Stufe 3: Überprüfung
Unser grundsätzliches Ziel ist es, die Ursachen von Problemen in unserer Lieferkette zu erkennen und diese gemeinsam mit unseren Lieferanten zu beheben. Dazu führen wir bei ausgewählten Lieferanten, die kritischen Warengruppen zugeteilt wurden, umfassende Nachhaltigkeitsbewertungen und Überprüfungen durch – beispielsweise über den ESG-Fragebogen von EcoVadis, die Daten aus dem CDP Suppliers Disclosure oder dem RepRisk Rating. Außerdem nutzen wir Sozialaudits und anonyme mobile Umfragen zur Bewertung. Die Maßnahmen sowie die Anzahl der teilnehmenden Lieferanten finden Sie hier.
Die Entscheidung, wann welches Instrument zum Einsatz kommt, erfolgt für jeden Lieferanten individuell und ist unter anderem von dessen Nachhaltigkeitsperformance und Risikoklassifizierung abhängig. Die Effektivität unserer gesamten Bewertungsaktivitäten wird durch die Zusammenarbeit mit anderen Telekommunikationsbetreibern in der Joint Audit Cooperation (JAC) erhöht.
Ergibt sich aus der Bewertung ein Handlungsbedarf, definieren wir Korrekturmaßnahmen und einen Zeitrahmen für deren Umsetzung. Anschließend überwachen wir, ob die Zeitpläne eingehalten werden, und lösen nötigenfalls einen Eskalationsprozess aus, der zur Beendigung des Geschäftsverhältnisses führen kann.
Stufe 4: Monitoring
Alle Lieferanten werden kontinuierlich über RepRisk gemonitort. Mit kritischen, nachhaltigkeitsgefährdeten Lieferanten führen wir regelmäßig Gespräche, in denen wir auch auf CR-Themen eingehen, um die Nachhaltigkeitsleistung der Unternehmen sicherzustellen und zu fördern. Als Monitoring- und Steuerungsinstrument setzen wir zudem folgende konzernweite ESG-KPIs ein:
Stufe 5: Entwicklung
Um die Nachhaltigkeitsleistung in unserer Lieferkette zu steigern, führen wir – in enger Kooperation mit ausgewählten Lieferanten – ein eigens dafür konzipiertes Entwicklungsprogramm durch. Das Programm wurde 2020 in die Joint Audit Initiative überführt.
Zudem veranstalten wir regelmäßige Workshops mit ausgesuchten Lieferanten zu relevanten Nachhaltigkeitsthemen. Die Workshops beschäftigten sich unter anderem mit folgenden Themen:
- Emissionsmanagement
- Vermeidung gefährlicher Stoffe und Nutzung alternativer Materialien in Produkten
- Verlängerung der Lebensdauer
- Reduzierung von Elektroschrott und Rücknahmeprogramme
- Design für mehr Nachhaltigkeit und Innovation
Hauptziel unseres nachhaltigen Lieferanten Managements ist es, potenzielle Risiken zu minimieren und zugleich einen langfristigen wirtschaftlichen Nutzen für alle Beteiligten zu generieren.
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Relevant für die Abdeckung folgender Nachhaltigkeitsstandards
Global Reporting Initiative (GRI)
- GRI 102-9 (Allgemeine Standardangaben)
- Prinzip 1 (Unterstützung und Respektierung der internationalen Menschenrechte)
- Prinzip 2 (Keine Beteiligung des Unternehmens an Menschenrechtsverletzungen)
- Prinzip 3 (Wahrung der Vereinigungsfreiheit und des Rechts auf Kollektivverhandlung)
- Prinzip 4 (Beseitigung aller Formen von Zwangsarbeit)
- Prinzip 5 (Abschaffung der Kinderarbeit)
- Prinzip 7 (Unterstützung eines vorsorgenden Ansatzes im Umgang mit Umweltproblemen)
- Prinzip 8 (Ergreifen von Initiativen für ein größeres Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt)
- Prinzip 9 (Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Technologien)
Eskalationsprozess
Kann ein Lieferant die Nachhaltigkeitsanforderungen, die in unserem Lieferantenkodex niedergelegt sind, nicht zufriedenstellend erfüllen, starten wir einen Eskalationsprozess .
Primär verantwortlich für diesen Prozess ist unsere Einkaufsorganisation – unterstützt und beraten durch den Bereich Group Corporate Responsibility. In Gesprächen machen wir dem Lieferanten unsere Forderungen deutlich. Sollten die Gespräche über verschiedene Instanzen hinweg nicht zum gewünschten Ergebnis führen, verständigen sich die Entscheidungsträger*innen auf ein gemeinsames Ergebnis und darauf, wie mit dem Lieferanten weiter zu verfahren ist. Das kann im schlimmsten Fall zur Beendigung der Geschäftsbeziehung mit dem Lieferanten führen.
Alle, die entlang unserer Lieferkette Missstände bezüglich der Einhaltung von Gesetzen, internen Richtlinien und Verhaltensgrundsätzen feststellen, können diese – auf Wunsch auch anonym – über unser „Tell me!“-Portal melden.
Risikomonitoring
Wir arbeiten im Einkauf mit einem umfangreichen Risikomonitoring für Lieferanten. Dabei unterziehen wir unser gesamtes Lieferantenportfolio einer umfangreichen Risikoanalyse. Spezialisierte Unternehmen bewerten alle Lieferanten in Bezug auf Finanz-, CSR- und Compliance-Risiken.
Besonders risikoreiche Lieferanten werden zusätzlich in Bezug auf weitere, global auftretende Risiken überwacht (z. B. Naturkatastrophen, politische Risiken). Hierfür nutzen wir EcoVadis
und führen spezielle Audits direkt vor Ort durch. Dabei ist es unser Ziel, Defizite gemeinsam mit den Lieferanten anzugehen und entsprechende Maßnahmen zur Korrektur zu ergreifen. Erst wenn keine Lösungen möglich sind, müssen wir uns von Lieferanten trennen.
Nachhaltigkeitsüberprüfungen von Lieferanten 2021
(ohne T-Mobile US) KPI
Im Jahr 2021 haben wir insgesamt 88 Überprüfungen bei Lieferanten durchgeführt – davon 71 Vor-Ort-Überprüfungen (sogenannte Social Audits ) und 17 mobile Umfragen. Von den Kontrollen waren 34 direkte und 54 indirekte Zulieferer betroffen.
Bei den Vor-Ort-Überprüfungen geben wir den Lieferanten im Vorfeld den ungefähren Zeitraum unseres Besuchs bekannt („semi-announced“). Dies ist notwendig, um die Anwesenheit relevanter Ansprechpartner*innen bei der Überprüfung sicherzustellen. Mit den mobilen Umfragen geben wir der Belegschaft unserer Lieferanten Gelegenheit, online anonyme Angaben zur sozialen und ökologischen Situation in ihren Betrieben zu machen. Die Umfragen dienen in erster Linie dazu, einen ersten Eindruck über die Arbeitsbedingungen vor Ort zu gewinnen, um dann bei Bedarf weitere Maßnahmen – etwa spezifische Vor-Ort-Überprüfungen (Social Audits) – einzuleiten.
Anzahl Überprüfungen | Anzahl Feststellungen | Anzahl erledigte Feststellungen | |
---|---|---|---|
Social Audits (durch externe Auditierungsfirmen) | 71 | 402 | 643 (190 Feststellungen aus 2021 und 453 noch ausstehende Feststellungen aus früheren Audits) |
Mobile Umfragen * | 17 | - | - |
EcoVadis2014–2021) ( | 363 | - | - |
CDP Supply Chain ** | 268 | - | - |
Summe | 719 | - | - |
* Mobile Umfragen bei ausgewählten Lieferanten, um insbesondere die Situation der Arbeitnehmenden in den Betriebsstätten zu beurteilen. |
Auditprozedere
Bei unseren Auditaktivitäten konzentrieren wir uns auf strategisch wichtige und besonders risikobehaftete Lieferanten. Sie werden regelmäßig alle zwei bis drei Jahre auditiert. Zu dieser Gruppe gehören etwa 250 von unseren insgesamt rund 20 000 aktiven Lieferanten. Sie decken gemeinsam rund 80 Prozent unseres Einkaufsvolumens ab. So verschaffen wir uns mit ihrer Überprüfung Transparenz über die Risiken in weiten Teilen unserer Lieferkette.
Die Mehrzahl der AuditsJoint Audit Cooperation (JAC) statt. Dabei werden folgende Themenbereiche überprüft:
findet im Rahmen derDie JAC Guidelines fordern von unseren Lieferanten unter anderem,
- dass sie einen fairen Lohn zahlen, der den Beschäftigten einen angemessenen Lebensstandard ermöglicht;
- dass sie das Recht auf Versammlungsfreiheit und Kollektivverhandlungen achten sowie ein gesundes und sicheres Arbeitsumfeld bereitstellen und
- dass sie eine wöchentliche Arbeitszeit von 48 Stunden sowie maximal zwölf Überstunden pro Woche nicht überschreiten und nach sechs aufeinanderfolgenden Arbeitstagen mindestens einen freien Tag gewähren.
Alle Anforderungen werden durch Vor-Ort-Audits regelmäßig geprüft. Dabei werden auch die Ausstattung und Qualität der Arbeits-, Schlaf- und Kantinenbereiche kontrolliert.
Die Telekom verpflichtet ihre Lieferanten nicht dazu, sich im Hinblick auf Umwelt- oder Sozialthemen extern zertifizieren zu lassen. Liegen keine Zertifikate in den Bereichen „Umwelt“ und „Soziale Verantwortung“ vor, erwarten wir jedoch, dass vergleichbare Managementsysteme genutzt werden. Die Erfahrung aus den Audits zeigt, dass die Mehrheit unserer relevanten produzierenden Lieferanten über ein externes Zertifikat oder vergleichbare Managementsysteme verfügt.
Die Überprüfung der wesentlichen sozialen und ökologischen Aspekte sowie der grundsätzlichen Menschenrechte bei unseren Audits steht im Einklang mit international anerkannten Richtlinien und Standards, wie den ILO-Kernarbeitsnormen, den UN-Prinzipien zu Wirtschaft und Menschenrechten oder den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen.
Relevant für die Abdeckung folgender Nachhaltigkeitsstandards
- Prinzip 1 (Unterstützung und Respektierung der internationalen Menschenrechte)
- Prinzip 2 (Keine Beteiligung des Unternehmens an Menschenrechtsverletzungen)
- Prinzip 3 (Wahrung der Vereinigungsfreiheit und des Rechts auf Kollektivverhandlung)
- Prinzip 4 (Beseitigung aller Formen von Zwangsarbeit)
- Prinzip 5 (Abschaffung der Kinderarbeit)
- Prinzip 7 (Unterstützung eines vorsorgenden Ansatzes im Umgang mit Umweltproblemen)
- Prinzip 8 (Ergreifen von Initiativen für ein größeres Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt)
- Prinzip 9 (Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Technologien)
- Prinzip 10 (Eintreten gegen alle Arten der Korruption einschließlich Erpressung und Korruption)
Auditergebnisse 2021 KPI
Über das auf Konzernebene aufgesetzte und gesteuerte Auditierungsprogramm wurden 2021 insgesamt 71 Vor-Ort-Audits durchgeführt.
Wie in den Vorjahren konzentrierten wir unsere Auditaktivitäten auf Lieferanten in Asien, aber auch in Lateinamerika, Ozeanien, Afrika und Süd- und Osteuropa.
Zu den auditierten Lieferanten gehörten Produzenten aus den Bereichen IT-Hardware, -Software und -Dienstleistungen sowie Netzwerke und Endgeräte.
Alle im Zuge der Überprüfungen identifizierten Verstöße werden in einem Korrektur- und Maßnahmenplan erfasst und die fristgerechte Umsetzung dieser Maßnahmen regelmäßig nachverfolgt. Bei den im Berichtszeitraum durchgeführten Überprüfungen wurden keine gravierenden Verfehlungen von Arbeitsbedingungen oder anderen grundsätzlichen Menschenrechten festgestellt, wie Diskriminierung, Zwangsarbeit oder Kinderarbeit. Darüber hinaus wurden auch keine Fälle von Bestechung oder Korruption sowie auch keine kritischen Verstöße gegen generelle Compliance-Regeln wie das Recht auf intellektuelles Eigentum aufgedeckt.
- Von den 71 Lieferanten, die 2021 auditiert wurden (zehn davon in sogenannten Validated Audit Processes der Responsible Business Alliance ), waren circa 39 Prozent (28 Audits) direkte Lieferanten und 61 Prozent (43 Audits) Tier-2-, -3- und -4-Supplier, also indirekte Lieferanten.
- Bei den 2021 durchgeführten Audits wurden insgesamt 402 Verstöße gegen die Lieferantenanforderungen der Telekom aufgedeckt. Diese Feststellungen teilen sich wie folgt auf: 174 Fälle im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, 72 Fälle im Bereich Arbeitszeiten, 65 Fälle im Bereich Umweltschutz, 20 Fälle in Arbeitsbedingungen, 48 Fälle bei Löhnen und Leistungsentgelt, elf Fälle im Bereich Unternehmensethik, sechs Fälle in Vereinigungsfreiheit, vier Fälle im Bereich Disziplinarmaßnahmen sowie zwei Fälle im Bereich Diskriminierung. Darunter waren 16 Verfehlungen mit zu priorisierender Erledigung und weitere 143 schwerwiegende Befunde. Inklusive der Umsetzung einiger offener Verbesserungsmaßnahmen aus den Vorjahren konnten 2021 insgesamt 643 Verstöße behoben werden. Beispiele für kritische Verstöße im Jahr 2021 sowie eingeleitete Verbesserungsmaßnahmen finden sich in der unten stehenden Tabelle. Wie in den Vorjahren entfielen mit 43 Prozent die meisten Verstöße auf den Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz (2020: 45 Prozent), gefolgt von Arbeitszeiten mit 18 Prozent (2020: 15 Prozent). Der Bereich Umwelt mit 16 Prozent nimmt den dritten Platz ein (2020: 14 Prozent).
Bereich | Befunde bei Lieferanten | Eingeleitete Verbesserungen | Status (Ende 2021) |
---|---|---|---|
Umwelt | In der Fabrik wurden keine Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen identifiziert und kein Reduktionsziel festgelegt. | Die Fabrik hat einen Prozess für das Treibhausgasmanagement entwickelt, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, und hat Reduktionsziele festgelegt. | abgeschlossen |
Die Firma führt keine Vor-Ort-Audits und/oder -Bewertungen von Entsorgern oder Transporteuren gefährlicher Abfälle durch. | Regelmäßige Durchführung von Vor-Ort-Audits bei lokalen Lieferanten für die Entsorgung gefährlicher Abfälle. | abgeschlossen | |
Geschäftsethik | Die Fabrik hatte ein Kontrollsystem für Konfliktmineralien eingerichtet, aber sie verfügte über kein Verfahren zu Risikoanalyse, Bewertung, Monitoring und Reporting. | Es wurde ein umfassendes Risikomanagement zur Erfüllung der Sorgfaltspflicht bei Lieferanten eingeführt. | abgeschlossen |
Zwangsarbeit | Es gab mit einem Teil der Beschäftigten keinen abgeschlossenen Arbeitsvertrag. Zudem wurden mit Unternehmen, die Arbeitskräfte entsendet haben, sowie mit den entsendeten Arbeitsnehmenden keine Arbeitsverträge unterzeichnen. | Die Betriebsstätte hat mit allen Mitarbeitenden einen Arbeitsvertrag gemäß den gesetzlichen Bestimmungen abgeschlossen. Die Personalabteilung prüft die Verträge aller Beschäftigten und kontrolliert, ob alle entsandten Arbeitnehmenden einen Arbeitsvertrag mit dem entsendenden Unternehmen unterzeichnet haben. | abgeschlossen |
Arbeitsschutz | Die jährliche Inspektion der Feuerlöscheinrichtungen und die Feuerlöschübungen wurden nicht wie gesetzlich vorgeschrieben durchgeführt. | Durchführung der jährlichen Inspektion der Feuerlöscheinrichtungen und regelmäßige Feuerlöschübungen für die gesamte Betriebsstätte, um die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften für den Brandschutz zu gewährleisten. | abgeschlossen |
Einige Notausgänge und Evakuierungswege waren teilweise blockiert. | Die Notausgänge und Evakuierungswege wurden geräumt und können nun normal passiert werden. | abgeschlossen | |
Für das bereitgestellte Trinkwasser in den Schlafsälen lag kein Bericht über die Trinkwasseruntersuchung vor. | Die Wasserprobe aus dem Schlafsaalbereich wurde an eine externe Stelle zur Prüfung geschickt und der Bericht über eine ordnungsgemäße Trinkwasserversorgung liegt vor. | abgeschlossen | |
Arbeitszeiten | Die monatliche Arbeitszeit der Arbeitenden überstieg die gesetzlichen Anforderungen. | Die Betriebsstätte hat einen Plan zur schrittweisen Reduzierung der Arbeits- und Überstunden ausgearbeitet, um die monatliche Arbeitszeit gemäß den nationalen Gesetzen einzuhalten. | abgeschlossen |
Löhne & Gehälter | Die Betriebsstätte zahlte den Arbeitnehmenden an gesetzlichen Feiertagen nicht den normalen Lohn. | Der Lohn wurde bei den Arbeitnehmenden an gesetzlichen Feiertagen angepasst. | abgeschlossen |
|
Global Reporting Initiative (GRI)
- GRI 414-1 (Bewertung der Lieferanten hinsichtlich Menschenrechten)
- GRI 308-2 (Umweltbewertung der Lieferanten)
- GRI 408-1 (Kinderarbeit)
- GRI 409-1 (Zwangs- und Pflichtarbeit)
Entwicklungsprogramm für Lieferanten
Damit unsere Lieferanten unsere hohen Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllen können, arbeiten wir partnerschaftlich mit ihnen zusammen.
Seit 2018 führen wir das ehemals Telekom-eigene Lieferantenentwicklungsprogramm als Branchenansatz unter dem Namen „Sustainable Development Program“ (SDP) fort. Inzwischen haben sich Telefónica und Swisscom diesem Programm angeschlossen. Wir bauen darauf, dass sich in naher Zukunft weitere Telekommunikationsanbieter und andere ICT-Unternehmen anschließen werden. Die Grafik zeigt Themenbereiche, die bei den teilnehmenden Lieferanten überprüft werden. Auf Grundlage dieser Prüfungen wird gemeinsam mit dem jeweiligen Lieferanten ein Maßnahmenplan vereinbart. Alle Aktivitäten und Ergebnisse werden dokumentiert, um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu messen.
Ausgabenanalyse 2021
Unsere Lieferanten kommen aus verschiedenen Industrien und Ländern. Damit Sie sich ein Bild von der Vielfalt unserer über 20 000 Lieferanten verschaffen können, finden Sie im Folgenden die von uns beauftragten Lieferantentypen; die Übersicht enthält den jeweils auf sie entfallenden Anteil unserer Ausgaben (CAPEX & OPEX) und die geografische Verteilung.
2021 | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
Lieferantenkategorie | Ausgaben- anteil (%) | Zahl der konsolidierten Lieferanten | Zahl der inländischen Tochter- gesellschaften von Lieferanten | Zahl der ausländischen Tochter- gesellschaften von Lieferanten | Zahl der Tochter- gesellschaften von kritischen Lieferanten | Zahl der Tochter- gesellschaften von riskanten Lieferanten |
Gebäude, Anlagen, Möbel und zugehörige Dienstleistungen | 5,7 % | 3 444 | 624 | 3 285 | 117 | 0 |
Bauarbeiten | 13,9 % | 5 227 | 5 018 | 1 678 | 336 | 0 |
Consulting, Auftragsvergabe, Leiharbeit und Service-Center | 2,9 % | 1 316 | 367 | 1 126 | 55 | 0 |
Elektrische Haushaltsgeräte | 0,0 % | 105 | 28 | 89 | 6 | 0 |
Kommunikationstechnik und -geräte für Endnutzer | 17,8 % | 1 392 | 456 | 1 301 | 94 | 0 |
Energie, Treibstoff, Gas, Wasser | 2,5 % | 163 | 45 | 129 | 3 | 0 |
Finanzdienstleistungen, Versicherungen, Gebühren, Untersuchungen, Zertifizierung | 2,9 % | 860 | 213 | 832 | 53 | 2 |
Fuhrpark und Reise | 0,5 % | 546 | 166 | 414 | 44 | 2 |
Verpflegung und Catering | 0,1 % | 347 | 60 | 311 | 41 | 1 |
HR-Services, Schulung und Übersetzung | 0,7 % | 2 530 | 1 094 | 1 744 | 158 | 2 |
Informationstechnologie | 15,1 % | 5 394 | 2 212 | 5 055 | 400 | 3 |
Logistik und Post | 1,1 % | 643 | 261 | 518 | 46 | 0 |
Marketing, Medien, Inhalte, Druck, Messen | 8,8 % | 5 004 | 2 147 | 3 519 | 282 | 4 |
Netzkapazität | 9,6 % | 1 139 | 177 | 1 550 | 88 | 1 |
Netzinfrastruktur | 11,9 % | 2 426 | 1 081 | 2 325 | 171 | 0 |
Büroausstattung, Bürotechnik und Büromaterial | 0,2 % | 738 | 403 | 452 | 40 | 0 |
Service-Plattformen | 2,6 % | 782 | 334 | 631 | 55 | 2 |
SIM-Karten | 0,0 % | 112 | 39 | 99 | 4 | 0 |
Werkzeug und Schutzausrüstung | 0,2 % | 632 | 250 | 460 | 23 | 1 |
Nicht definiert/Nicht definiert | 3,5 % | 740 | 70 | 707 | 18 | 0 |
TOTAL | 100 % | 1 613 | 10 | |||
Einmalig erfasste konsolidierte Lieferanten: 24 030 | Einmalig erfasste Lieferanten auf lokaler / Tochter- gesellschafts- ebene: 32 320 | Gesamtzahl ungeachtet der jeweiligen Kategorie | Gesamtzahl ungeachtet der jeweiligen Kategorie |
Begriffsbestimmungen und Beispiele
- Konsolidierter Lieferant = Konzernebene
- Inländische Tochtergesellschaft des Lieferanten = Tochtergesellschaften des jeweiligen Unternehmens mit Sitz in Deutschland
- Ausländische Tochtergesellschaft des Lieferanten = Zahl der Tochtergesellschaften des Lieferanten mit Sitz außerhalb Deutschlands
- Konsolidierte Lieferanten werden einmalig auf Konzernebene gezählt; lokale Lieferanten werden mehrfach gezählt, wenn es verschiedene Geschäftsbetriebe/-standorte gibt
- Kritischer Lieferant: Compliance-, Finanz- und Resilienzrisiken
- Lieferant mit CR-Risiko: Einhaltungs-/Compliance-Risiken in Bezug auf definierte ethische, ökologische und soziale Anforderungen
ESG KPI „CDP Supply Chain Program“ KPI
Bereits seit 2016 legen wir im Rahmen des „Supplier Engagement Rating“ des CDP unsere Aktivitäten bei der Lieferanteneinbindung offen. Das Rating bewertet, wie gut es Unternehmen gelingt, das Thema Klimaschutz in ihre Lieferkette zu integrieren. 2021 haben wir wie im Vorjahr ein „A“ erreicht. Damit sind wir im Supplier Engagement Leader Board. Ein wichtiger Schritt dorthin war die Berechnung von sogenannten lieferantenspezifischen Emissionsintensitäten auf Basis der Lieferantenantworten zum CDP Supply Chain Program. Dabei wurden die Gesamtemissionen des Lieferanten (Scope 1 und 2 sowie Scope 3 für die vorgelagerte Lieferkette) ins Verhältnis zum Gesamtumsatz des Lieferanten gesetzt.
Der ESG KPI. 2021 belief sich der vom CDP Supply Chain Program abgedeckte Anteil des Einkaufsvolumens auf 72 Prozent.
„CDP Supply Chain Program“ gibt Aufschluss darüber, inwieweit das Volumen unserer Einkäufe bei emissionsintensiven Lieferanten vom CDP Supply Chain Program abgedeckt ist

Lieferantenbeziehung KPI
Der Anteil des auditierten Einkaufsvolumens sank von 23,2 Prozent im Vorjahr auf 20,6 Prozent im Jahr 2021. Gleichzeitig stieg der Anteil des via EcoVadis abgedeckten Einkaufsvolumens leicht auf 38 Prozent.

Global Reporting Initiative (GRI)
- GRI 414-1 (Bewertung der Lieferanten hinsichtlich Menschenrechten)
Deutscher Nachhaltigkeitskodex
- Kriterium 1 (Strategie)
- Kriterium 3 (Ziele)
- Kriterium 4 (Tiefe der Wertschöpfungskette)
- Kriterium 6 (Regeln und Prozesse)
- Kriterium 17 (Menschenrechte)
- Prinzip 1 (Unterstützung und Respektierung der internationalen Menschenrechte)
- Prinzip 2 (Keine Beteiligung des Unternehmens an Menschenrechtsverletzungen)
- Prinzip 5 (Abschaffung der Kinderarbeit)
European Federation of Financial Analysts Societies (EFFAS)
- V28-04 (Lieferkette)
Verantwortungsvolle Rohstoffbeschaffung
Wir fordern von unseren Lieferanten, die Umwelt zu schützen und verantwortungsvoll mit Ressourcen umzugehen. Diese Forderung findet sich sowohl in unserem „Menschenrechtskodex & Soziale Grundsätze“ wie auch in unserem Verhaltenskodex für Lieferanten wieder.
Zur Überprüfung verlangen wir von unseren Zulieferern Selbstauskünfte und führen Lieferantenkontrollen (Social Audits) durch. Dabei prüfen wir unter anderem, ob unsere Lieferanten über ein Umweltmanagementsystem inklusive eines Abfallmanagementsystems verfügen und wie sie ihren Energie- und Wasserverbrauch managen. Außerdem überprüfen wir stets, ob ein Managementsystem zum Umgang mit Konfliktrohstoffen vorliegt.
Hierbei wird unter anderem der Einsatz von gefährlichen Materialien und konfliktbehafteten Rohstoffen bei der Lieferanten- und Produktauswahl überprüft und bewertet – insbesondere im Kontext der OECD-Leitlinien zur Sorgfaltspflicht in Lieferketten. Unsere bisherigen Nachhaltigkeitskriterien haben wir 2021 überprüft und angepasst. 2022 sollen die neuen Kriterien bei ausgesuchten (hochvolumigen) Ausschreibungen von IT- und Netzwerk/Hardware-Produkten angewendet werden und mit einer Gewichtung von 20 Prozent in die Lieferantenauswahl einfließen.
Relevant für die Abdeckung folgender Nachhaltigkeitsstandards
- Prinzip 7 (Unterstützung eines vorsorgenden Ansatzes im Umgang mit Umweltproblemen)
- Prinzip 8 (Ergreifen von Initiativen für ein größeres Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt)
- Prinzip 9 (Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Technologien)
Unser Ansatz für Nachhaltigkeit im Einkauf
Unser Beitrag zu den SDG
Unsere konzernweite nachhaltige Einkaufsstrategie umfasst den gesamten Beschaffungsprozess. Die Strategie wird mithilfe interner und externer Leistungskennzahlen und Managementinstrumente umgesetzt.
Lieferantenkodex
Unser Verhaltenskodex für Lieferanten (Supplier Code of Conduct) ist Bestandteil unserer allgemeinen Einkaufsbedingungen und muss damit von unseren Lieferanten anerkannt werden. In Anlehnung an unsere eigenen Konzernrichtlinien sind in dem Kodex ethische, soziale und ökologische Grundsätze sowie grundsätzliche Menschenrechte festgeschrieben:
Darüber hinaus bekennen wir uns mit dem Lieferantenkodex zu international anerkannten Normen und Standards wie den Leitlinien der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte sowie zum Global Compact der Vereinten Nationen:
Zudem finden sich darin auch Anforderungen zu weiteren relevanten Themen wie beispielsweise Datenschutz, Korruption und Künstliche Intelligenz. Bei unseren strategisch wichtigen und besonders risikobehafteten Lieferanten lassen wir die Einhaltung des Lieferantenkodex regelmäßig vor Ort von externen Auditierungsfirmen prüfen.
Globale Einkaufsrichtlinie
Fixiert sind unsere Nachhaltigkeitsprinzipien für den Einkauf in der Konzernrichtlinie „Globale Einkaufsrichtlinie“.
Leitfaden für den Einkauf
Der „Leitfaden für den Einkauf“ liefert konkrete Handlungsanweisungen für den Einkauf in Deutschland und gilt als Empfehlung für die Landesgesellschaften.
Weitere Richtlinien
Außerdem sind für unsere Lieferanten folgende Richtlinien bindend: Konzernrichtlinie zur Vermeidung von Korruption, Statement on Extractives und die Liste verbotener Stoffe.
Verankerung im Unternehmen
Kontrollinstrumente
Die ESG KPIs sind ein wichtiges Steuerungsinstrument für den Einkauf.
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Global Reporting Initiative (GRI)
Global Compact