Als Teil der Deutschen Telekom hat sich auch das Segment Systemgeschäft zu den konzernweiten Klimazielen verpflichtet. Dazu hat das Segment 2020 ein eigenes Programm aufgesetzt, das sich auf zwei Bereiche konzentriert: zum einen die eigenen Prozesse und zum anderen die angebotenen Produkte sowie das Enablement von Geschäftskunden.
Energieeffizienz in Rechenzentren
T-Systems gestaltet ihre Rechenzentren zunehmend energieeffizienter, zum Beispiel mithilfe von innovativen Technologien und Künstlicher Intelligenz. Als Betreiberin achtet T-Systems auf den Einsatz energieeffizienter Server- und Speicher-Hardware. Im Rahmen des 2019 gestarteten Programms „Data-Center-Next“ setzt sie effizienzsteigernde Maßnahmen um, wie selektive Kühlung einzelner Bereiche und Erhöhung der Betriebstemperatur innerhalb des möglichen Spektrums – bei gleichzeitiger Berücksichtigung von festgelegten Grenzwerten. Für den Betrieb von Rechenzentren wird zudem das schrittweise Anheben der Betriebstemperatur getestet: Ein Grad Erhöhung entspricht dabei etwa einem Prozent gewonnener Energieeffizienz. Für weitere Optimierungen werden Software-Features genutzt, die es ermöglichen, nicht genutzte Hardware komplett abzuschalten, ohne dabei laufende Applikationen zu beeinflussen. Mittel- und langfristig wird das Ziel verfolgt, Cloud-Applikationen nach Vorgaben der Energieeffizienz weiterzuentwickeln (Green Coding). T-Systems arbeitet weiter daran, die Energieeffizienz in allen Rechenzentren zu erhöhen. Seit dem Beginn von „Data-Center-Next“ konnte der Stromverbrauch in unseren Rechenzentren bereits um mehr als 37 Prozent gesenkt werden.
Bereits seit 2014 nimmt T-Systems am „EU Code of Conduct on Data Centre Energy Efficiency“ teil. Dabei handelt es sich um einen freiwilligen Verhaltenskodex mit dem Ziel, Betreiber und Eigentümer von Rechenzentren zu motivieren, den Energieverbrauch und damit die negativen Auswirkungen auf Umwelt, Wirtschaft und Energieversorgungssicherheit zu reduzieren. Diese Form der Mitwirkung definiert die Initiative als „Teilnahme“. Die dazugehörige Seite der EU-Kommission bietet transparente, weiterführende Informationen zu den teilnehmenden Rechenzentren. 2021 ist T-Systems außerdem dem Pakt für klimaneutrale Rechenzentren (Climate Neutral Data Centre Pact – CNDCP) beigetreten und hat sich damit verpflichtet, eigene sowie extern betriebene Rechenzentren spätestens ab 2030 klimaneutral zu betreiben beziehungsweise zu nutzen. Im Jahr 2023 erhielten wir vom CNDCP eine Zertifizierung als offizielles Mitglied. Dafür wurden in einem Audit fünf Bereiche überprüft: Energieeffizienz, erneuerbare Energie, Wassereinsparung, Kreislaufwirtschaft und zirkuläres Energiesystem. Die Rechenzentren von T-Systems werden bereits seit 2021 weltweit mit 100 Prozent erneuerbaren Energien betrieben. Dazu werden überall, wo es möglich ist, erneuerbare Energien direkt bezogen. Dort, wo dies nicht möglich ist, wird der Strombedarf durch den Abschluss von Power Purchase Agreements (PPA ) oder eigene Energieerzeugung sowie über den Kauf von Herkunftsnachweisen abgedeckt. Mehr zum Thema Erneuerbare Energie bei der Deutschen Telekom finden Sie hier.
Die Europäische Kommission hat T-Systems für ihr Rechenzentrum in Biere 2023 den European Code of Conduct Award verliehen. Bei der Vergabe des Awards wurden unter anderem die PUE-Werte der Rechenzentren, Best Practices und energieeffiziente Methoden berücksichtigt. Mit einem PUE von 1,3 gehört das Rechenzentrum in Biere zu einem der energieeffizientesten Rechenzentren in Europa.
Ende 2023 betrieb T-Systems in Europa an acht Standorten insgesamt 16 FMO-Twin-Core-Rechenzentren (Future Mode of Operation) – acht für interne und acht für externe Verarbeitungsprozesse – sowie vier lokale kundenspezifische Rechenzentren. Seit 2023 sind sieben der acht internen europäischen FMO-Twin-Core-Rechenzentren sowie ein externes FMO-Twin-Core-Rechenzentrum im „EU Code of Conduct“ gelistet. Mit der Teilnahme am „EU Code of Conduct“ erfüllt T-Systems ein wichtiges Kriterium zur Erreichung der Taxonomiekonformität gemäß EU-Verordnung für nachhaltige Geschäftsaktivitäten (EU-Taxonomie ). Mehr zu dem Engagement im Rahmen der EU-Taxonomie erfahren Sie hier.
Sensibilisierung von Mitarbeitenden
In allen Ländern und Produktionsstandorten werden die Mitarbeitenden für nachhaltiges Denken und Handeln sensibilisiert (z. B. durch Informationen zu alternativen Mobilitätslösungen, mit Aktionstagen rund um Nachhaltigkeit, durch Teilnahme an nachhaltigkeitsbezogenen Workshops oder Hinweise zum Sparen von Strom und Ressourcen). Im Berichtsjahr fand erstmalig die „susTain Roadshow“ statt: 120 Kolleg*innen nutzten in vier deutschen Städten die Gelegenheit, sich über die Nachhaltigkeitsaktivitäten von T-Systems zu informieren. Neben Vorträgen gab es auch Mitmach-Aktionen.
Um auch Mitarbeitende weltweit für Nachhaltigkeitsthemen zu sensibilisieren, fand ergänzend ein Open Call statt. 327 Teilnehmende wählten sich ein, um sich zu informieren und sich auszutauschen. Darüber hinaus führten wir mit unseren internationalen Gesellschaften regelmäßig formelle Dialoge sowie kleinere Lerneinheiten durch, bei denen wir über Nachhaltigkeit informierten und die lokale Implementierung der Maßnahmen unterstützten.
Zusätzlich unterstützt T-Systems entsprechende Mitarbeiterinitiativen, beispielsweise die „Green Pioneers“ in Deutschland. Zudem ist Nachhaltigkeit ein fester Bestandteil des Onboarding-Programms für alle neuen Mitarbeitenden von T-Systems. 2022 wurde ein Mitarbeitertraining entwickelt, das Beschäftigte zu „Sustainability Ambassadors“ (Nachhaltigkeitsbotschafter*innen) ausbildet. Bereits mehr als 600 Mitarbeitende haben das Training absolviert. Im Berichtsjahr initiierte T-Systems gemeinsam mit der Deutschen Telekom die Entwicklung des digitalen Deutsche Telekom Sustainability Campus für alle Mitarbeitenden. Der Campus soll drei Kompetenzstufen umfassen. Das erste Modul soll im Laufe des ersten Halbjahres 2024 verfügbar sein.
Ausbau der grünen Flotte
Im Januar 2023 wurde bei der Telekom in Deutschland die interne Vorgabe erlassen, nur noch Geschäftsfahrzeuge mit Elektroantrieb zu bestellen. Für das Segment Systemgeschäft gilt diese Vorgabe seit 2022 weltweit. Insgesamt befanden sich Ende 2023 1 959 Geschäftsfahrzeuge im Bestand von T-Systems. Davon waren 382 Elektrogeschäftsfahrzeuge. Zudem war Ende 2023 ein Großteil der „Meet & Connect Hubs“ mit Ladestationen ausgestattet. Meet & Connect Hubs sind die zentralen Standorte der T-Systems und als Orte der Begegnung darauf ausgelegt, die ideale Umgebung für die Zusammenarbeit im Team zu bieten. Hier gibt es Kollaborationsräume und innovative Flächen für die unterschiedlichsten Anforderungen und Nutzungsweisen.
Nachhaltigere Gebäude
T-Systems konnte in Deutschland im Berichtsjahr die Gebäudekapazität um mehr als die Hälfte abbauen – was auch Heizungs- und Fernwärmeemissionen senkte. Außerdem will T-Systems CO2 durch den Einsatz von Neutralisationstechnologien wie Vertical Farming kompensieren; ein Pilotprojekt soll 2024 am Rechenzentrumsstandort Biere starten.