Die weltweite Nutzung von natürlichen Ressourcen nimmt immer weiter zu. Vor allem die Nutzung nicht regenerativer Rohstoffe ist laut Umweltbundesamt mit erheblichen Eingriffen in den Natur- und Wasserhaushalt verbunden und führt zu Abfall und Verschmutzung.
Wir wollen erreichen, dass unser Produktangebot immer nachhaltiger wird. Dazu betrachten wir das Thema Ressourcenschonung ganzheitlich und setzen uns entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen ein. Unser Ziel ist es, Produkte und Materialien so lange wie möglich nutzbar zu machen und anschließend in den Kreislauf zurückzuführen. Durch längere Nutzungsphasen und Wiederverwendung von Produkten und Materialien werden nicht nur Ressourcen, sondern auch Energie und Emissionen eingespart und somit ebenfalls ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Bis 2030 streben wir an, dass nahezu alle von uns in Umlauf gebrachten Produkte in den Kreislauf zurückgeführt werden können. Dieses gilt gleichermaßen auch für die von uns genutzte Netzwerktechnik. Auch an unseren Arbeitsplätzen in Bürogebäuden, Telekom Shops und in unseren Rechenzentren achten wir auf Kreislauffähigkeit – beispielsweise bei Büro- und Marketingmaterialien.
Unser ganzheitlicher Ansatz deckt die Bereiche „Betrieblicher Ressourcenschutz“, „Umweltfreundliche Produkte & Services“ sowie „Abfallvermeidung & Recycling“ ab (siehe Grafik).
Betrieblicher Ressourcenschutz Beim betrieblichen Ressourcenschutz steht neben unserer IT-Infrastruktur und nachhaltigen Gebäuden auch die Ressourceneffizienz an unseren Arbeitsplätzen im Fokus. Zudem sind der Umstieg auf vollelektrische Service- und Geschäftsfahrzeuge sowie weitere Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Mobilität Aspekte unseres betrieblichen Ressourcenschutzes.
Abfallvermeidung & Recycling Wir engagieren uns für die Wiederverwendung und das fachgerechte Recycling von technischen Geräten. Dabei bilden der „Zero Waste“-Ansatz sowie das damit verbundene Konzept der Abfallpyramide den zentralen Referenzrahmen für uns. Aus diesem Grund bieten wir beispielsweise Produkte wie unsere Router zur Miete an und nehmen alte Geräte (z. B. Handys) zurück, um sie – wenn möglich – aufzubereiten und wieder in den Kreislauf zurückzuführen. Europaweit gibt es in einigen Flagship-Shops zudem „Repair Bars“: Dort reparieren wir Displays, Akkus und Backcover von Geräten verschiedener Hersteller oder tauschen sie aus. Produkte, die nicht wiederverwendet werden können, werden im Rahmen unseres Abfallmanagements fachgerecht recycelt. Für das Recycling von Kupferkabeln haben wir eine konzernweit verbindliche Richtlinie eingeführt. Diese Kabel werden im Rahmen des Glasfaserausbaus teilweise ersetzt.
Umweltfreundliche Produkte & Services Unser nachhaltiges Angebot entwickeln wir stetig weiter – von umweltfreundlichen Produkten und Services bis hin zu unseren „Grünen Shops“. Auch bei unseren Lieferanten fördern wir den verantwortungsvollen Rohstoffeinsatz und die Wiederverwendung von Materialien. Dazu gehören auch die Reduzierung von Kunststoff, Papier und Verpackungen und der Einsatz von recycelten Materialien.
Die Basis: Zertifiziertes Managementsystem Mit unserem Managementsystem für Gesundheits-, Arbeits- und Umweltschutz („Health, Safety and Environment“, HSE) verpflichten wir uns, unsere Leistungen in diesen Bereichen kontinuierlich zu verbessern. Im Jahr 2021 wurde es nach den internationalen Standards ISO 45001 für Arbeits- und Gesundheitsschutz, ISO 14001 für Umweltmanagement und ISO 9001 für Qualitätsmanagement erfolgreich bis zum Ende des Jahres 2024 rezertifiziert. In den Jahren 2022 und 2023 haben dazu Überwachungsaudits stattgefunden. Unsere konzernweit gültige Umweltleitlinie, die im Berichtsjahr angepasst und vom CR-Board verabschiedet wurde, fasst alle bestehenden und konzernweit gültigen ökologischen Selbstverpflichtungen zusammen. Die Anpassungen resultieren aus der steigenden Bedeutung von Themen wie „Kreislaufwirtschaft“, „Biodiversität“ oder „Wasserknappheit“ und inkludieren ein Update der EMF-Leitlinie.
Europäische Ziele Im Rahmen unserer EU-Strategie zur Ressourceneffizienz haben sich die europäischen Landesgesellschaften das Ziel gesetzt, bis 2030 nahezu vollständig kreislauffähig zu sein, das heißt mit geeigneten Maßnahmen dafür Sorge zu tragen, dass das Endgeräteportfolio bis zum Ende der Dekade vollständig kreislauffähig ist. Dazu zählt auch, dass europaweit keine bei der Telekom anfallenden elektronischen Abfälle oder zurückgenommenen Geräte, beispielsweise Smartphones, Router oder Laptops, auf der Mülldeponie landen, sondern wie in Deutschland fachgerecht entsorgt oder recycelt werden (Ziel: „Zero Waste for ICT to Landfill“). Dieses Ziel wurde bereits Ende 2022 erreicht.
Nachhaltige Verpackungen Seit Mitte 2022 sind europaweit alle neu auf den Markt kommenden Telekom-gebrandeten Produkte entsprechend unserer „Sustainability Packaging Guideline“ nachhaltig verpackt. Auch Verpackungen von Smartphones, die wir von unseren Lieferanten beziehen, müssen diesen Kriterien entsprechen. Im Berichtsjahr sind uns in diesem Zusammenhang keine Verstöße von Lieferanten gegen die Verpackungsrichtlinie bekannt geworden. Die Einhaltung der Kriterien kontrollieren wir anhand von regelmäßig durchgeführten Fabrikaudits.
Fortschrittsmessung Um unsere konzernweiten Fortschritte überprüfen zu können, arbeiten wir kontinuierlich an der Verbesserung unserer Kennzahlen. Im Jahr 2021 haben wir ein umfangreiches neues Kennzahlenset entwickelt. Dies ermöglicht uns, Ziele zu setzen und transparent über die Fortschritte zu berichten. Der ESG KPI „Rücknahme Mobilgeräte“ existierte bereits vor der Überarbeitung des Kennzahlensets, zusätzlich erfassen wir seit 2021 beispielsweise auch die Anzahl zurückgenommener CPEs (Customer Premises Equipments). Die Wiedergewinnung von Kupferkabeln messen wir mit dem KPI „Recycling von Kupferkabeln“.
Impact-Betrachtung der Wesentlichkeitsanalyse Der Ressourcenverbrauch für die Herstellung und Nutzung unserer Produkte und Netzinfrastruktur findet vor allem in vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen statt – bei unseren Lieferanten und Kund*innen. Hier wurde im Rahmen der Impact-Betrachtung unserer Wesentlichkeitsanalyse ein Risiko für negative Auswirkungen identifiziert. Die weltweite Nutzung von Ressourcen nimmt immer weiter zu und hat schädliche Effekte auf die Artenvielfalt, den Klimawandel und führt zu Abfall und Verschmutzung. Mit unserem ambitionierten Kreislaufwirtschaftsziel und den daraus resultierenden Maßnahmen wollen wir dem entgegensteuern.
Auch am Arbeitsplatz tragen wir zur Ressourceneffizienz bei: Wir achten darauf, möglichst umweltfreundliche Büromaterialien zu verwenden. Im Jahr 2023 waren in Deutschland über 80 Prozent aller katalogbasierten Büroartikel nachhaltig. Außerdem gibt es in Deutschland folgende Maßnahmen:
Unser Projekt „IT-Remarketing“: Gebrauchte IT-Hardware wird aufbereitet und wieder nutzbar gemacht.
Unsere Partnerschaft mit der „AfB gemeinnützige GmbH“, die Arbeitsplätze für Menschen mit Einschränkungen bietet: Wir geben einen Teil unserer gebrauchten IT-Hardware (z. B. Laptops) an die Organisation ab, um sie aufbereiten und weiterverkaufen zu lassen.
In unserem Bürosortimentkatalog sind über 80 Prozent der Produkte als nachhaltig klassifiziert; das heißt, sie sind mit einem vom Umweltbundesamt empfohlenen Label gekennzeichnet. Dies ist eine Steigerung um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dazu zählen das EU-Ecolabel, das Fairtrade-Siegel, das „Organic Farming“-Siegel, der „Blaue Engel“ oder die Umweltzeichen des FSC® beziehungsweise des PEFC. Die Lieferung von Büromaterialien erfolgt größtenteils nach dem CO2-Neutralitätszertifikat. Zudem besteht für unsere Beschäftigten die Möglichkeit, über unser soziales Netzwerk „You and Me UNITED“ bereits genutztes Büromaterial untereinander zu tauschen, anstatt neues zu bestellen.
Seit 2018 beschaffen wir über einen Papiergroßhändler ausschließlich umweltzertifiziertes Büropapier, das mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet ist. Des Weiteren wollen wir mit verschiedenen Projekten und Initiativen unseren Papierverbrauch weiter senken.
Um die Vorgaben der Minamata-Konvention zu erfüllen und den Ausstoß von Quecksilber einzudämmen, arbeiten wir daran, unsere im Unternehmen genutzte Medientechnik zu modernisieren.
Weniger Abfall bei Lebensmitteln und Außer-Haus-Verzehr Seit 2020 bieten wir unseren Mitarbeitenden an zwei Standorten in Deutschland in den Kantinen nach 16 Uhr vergünstigte Artikel an. Beispielsweise können Backwaren, Salate oder Müsli zur Hälfte des ursprünglichen Preises gekauft werden, wenn diese Lebensmittel ansonsten weggeworfen werden müssten.
Daneben können unsere Beschäftigten seit 2021 ihr Mittagessen in Mehrwegschalen („REBOWL“) mitnehmen. Gemeinsam mit Sodexo, dem Betreiber unserer Kantinen in Deutschland, haben wir zudem den Pfandbecher RECUP ab 2018 an vielen Telekom-Standorten in Deutschland eingeführt.
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Ressourceneffizienz in Netzwerk- und IT-Infrastruktur
Wir setzen derzeit Projekte in mehreren Segmenten um. Das gemeinsame Ziel: Wir wollen unsere Klimaschutzziele erreichen, Anforderungen an eine Kreislaufwirtschaft („Circularity“) erfüllen und einen ganzheitlichen TCO-Ansatz („Total Cost of Ownership“) für unser Netzwerk und die IT-Infrastruktur einführen.
Segment Deutschland: Beitrag zur Kreislaufwirtschaft
Das Segment Deutschland geht sorgsam mit Ressourcen um. Ziel ist es, Abfälle weitestgehend zu vermeiden, die Nutzungsdauer von Produkten zu erhöhen und wertvolle Materialien so umfassend wie möglich zu recyceln. In diesem Zusammenhang verfolgt das Segment verschiedene Ansätze, um Kund*innen zu motivieren, Geräte länger zu nutzen. Außerdem achten wir darauf, fachgerecht mit elektronischen Abfällen umzugehen und Abfälle, die auf Mülldeponien entsorgt werden müssen, zu vermeiden.
Wiederverwendung und Recycling von elektronischen Produkten Das Segment Deutschland engagiert sich für die Wiederverwendung und das fachgerechte Recycling der elektronischen Produkte, die unsere Kund*innen nutzen.
2023 hat das Segment fast eine Million Kundengeräte (z. B. Router und TV-Set-Top-Boxen) zur Wiederverwendung aufbereitet.
Davon verkaufte beziehungsweise vermietete das Segment insgesamt rund 460 000 generalüberholte Festnetz-Geräte und bot seinen Kund*innen circa 450 000 generalüberholte Geräte als Service-Ersatz an.
Nur die Produkte, die wir nicht wiederverwenden können, recyceln wir fachgerecht. 2023 waren dies ungefähr 600 000 Endgeräte.
Zweites Leben für gebrauchte Smartphones Um Smartphones ein zweites Leben zu ermöglichen, können unsere Kund*innen gebrauchte Geräte über unseren „Handy-Ankauf“ in Deutschland zur Wiederaufbereitung an unseren Partner Assurant verkaufen. Aktuell umfasst das Ankaufportfolio über 1 700 Modelle. Unter „ReUse MyMobile“ bieten wir zudem erneuerte, technisch einwandfreie Smartphones mit einer Gewährleistung von 24 Monaten an. Durch das Erneuern der Geräte erhöhen wir die Lebensdauer des Smartphones und reduzieren den jährlichen CO2-Fußabdruck des Segment Deutschland und seiner Kund*innen. Daher sind sowohl der „Handy-Ankauf“ als auch „ReUse MyMobile“ mit dem #GreenMagenta-Label gekennzeichnet.
Bei der Sammlung von gebrauchten Handys und Smartphones über das Handysammelcenter kooperiert das Segment Deutschland mit dem Rücknahmespezialisten Foxway. Jedes Gerät wird daraufhin überprüft, ob es noch weiterverwendet werden kann – die ReUse-Quote liegt bei 10 bis 15 Prozent. Nur die Geräte, die keinen Marktwert mehr haben, dienen als Rohstoffträger und werden in Deutschland hochwertig recycelt – dabei werden Gold, Silber, Kupfer, Platin und Palladium wiedergewonnen. Das gemeinsame Rücknahmesystem setzt auf sichere Lösungen, die dem aktuellen Stand der Technik entsprechen: bei der Sammlung und dem Transport der gebrauchten Geräte sowie bei der Löschung von Daten. Das gemeinsame Rücknahmesystem wurde mit dem staatlichen Umweltzeichen „Blauer Engel“ ausgezeichnet. Mit den Erlösen aus Vermarktung und Recycling werden Projekte im Natur- und Umweltschutz sowie soziale Projekte der Kooperationspartner des Handysammelcenters unterstützt.
T-Mobile US ist fest entschlossen, durch Recycling, Kompostieren, Vermeidung und Digitalisierung im ganzen Unternehmen dafür zu sorgen, dass so wenig Abfall wie möglich auf Mülldeponien landet. Ein wichtiger Teil dieser Bemühungen besteht darin, die Mitarbeitenden über die ihnen unternehmensweit zur Verfügung stehenden Recycling- und Entsorgungsmöglichkeiten zu informieren.
Elektronischer Abfall Für uns als Telekommunikationsunternehmen hat netzweit der verantwortungsbewusste Umgang mit elektronischem Abfall Priorität. Alle Netzeinrichtungen, die Konnektivität gewährleisten, enthalten wertvolle Metalle, Glas oder andere Rohstoffe. Daher ist es T-Mobile US ein wichtiges Anliegen, den Nutzwert elektronischer Geräte und Produkte nach Möglichkeit durch Reparatur, Wiederverwendung, Recycling oder Weiterverkauf zu erhalten.
Durch kontinuierliche Überprüfung der netztechnischen Anlagen ermittelt T-Mobile US, was repariert und an anderer Stelle im Unternehmen wiederverwendet werden kann. So werden Kosten gespart und die Umweltauswirkungen minimiert.
Programm zur Wiederverwendung und zum Recycling von Endgeräten Über das „Device Reuse and Recycling Program“ gibt T-Mobile US Kund*innen die Möglichkeit, Endgeräte, die das Ende ihrer Nutzdauer erreicht haben, verantwortungsvoll zu recyceln. Dieses Programm ermöglicht das kostenlose Sammeln, Upcyceln und Recyceln von Smartphones, Tablets, Smartwatches, Hotspots oder IoT-Artikeln in Shops von T-Mobile US.
Für das Eintauschen von Geräten stellt T-Mobile US ein Schätzwert-Tool zur Verfügung, durch das Kund*innen ein sofortiges Angebot für eintauschfähige Geräte erhalten. Jedes Gerät, das nicht durch Reparatur weitergenutzt werden kann, wird in Zusammenarbeit mit Partnern recycelt, die gemäß R2-Standard zertifiziert sind. Dieser Standard verlangt einheitliche Prozesse, Sicherheitsmaßnahmen und Dokumentationsanforderungen, die aufeinander abgestimmt sind. Die Einhaltung der R2-Vorgaben wird durch eine unabhängige Stelle strikt geprüft, wobei Qualität, Sicherheit und Transparenz im Mittelpunkt stehen. Dies schließt auch alle Geräte ein, die zu Wiederaufbereitungs- und Recyclingzwecken exportiert werden.
Mit Reparatur-, Wiederverwendungs- und Recyclingprogrammen sorgt T-Mobile US kontinuierlich für den verantwortungsvollen Umgang mit elektronischem Abfall.
Segment Europa: Ressourceneffizienz bei Mobil- und Festnetz-Geräten
Im Rahmen unserer europäischen Strategie zur Ressourceneffizienz hat sich das Segment Europa im Jahr 2021 konkrete Ziele gesetzt: Die zugehörigen Länder haben sich verpflichtet, dass keine zurückgenommenen Geräte – also weder Mobilfunk- noch Festnetz-Geräte – als elektronische Abfälle auf der Mülldeponie landen. Stattdessen sollen sie, wie schon in Deutschland der Fall, fachgerecht entsorgt oder recycelt werden (Ziel: „Zero Waste for ICT to Landfill“). Dieses Ziel wurde bereits Ende 2022 erreicht.
Für Festnetz-Endgeräte bieten alle europäischen Landesgesellschaften hauptsächlich Mietmodelle an, sodass sie nach einem Austausch weiterverwendet oder fachgerecht verwertet werden können. Seit dem dritten Quartal 2023 bietet auch unsere ehemalige reine Mobilfunk-Gesellschaft in Polen ein Mietmodell für Festnetz-Geräte an.
In vielen Schubladen liegen ausrangierte oder defekte Mobiltelefone. Indem wir sie zurücknehmen, wollen wir einen Beitrag zur Ressourcenschonung und Abfallvermeidung leisten. Die veralteten oder defekten Geräte werden entsprechend recycelt, um wertvolle Ressourcen zu erhalten. Um gegenüber unseren Kund*innen zu betonen, wie wichtig und notwendig die Ressourcenschonung ist, haben wir 2022 die Good Cause Initiative gestartet. An ihr beteiligten sich alle Landesgesellschaften aus dem Segment. Bis Ende 2024 wollen wir eine Million ausrangierte Geräte sammeln, sie entweder zur erneuten Nutzung wiederaufbereiten lassen (Refurbish) oder die darin enthaltenen wertvollen Ressourcen in den Kreislauf zurückführen.
Alle Landesgesellschaften nehmen vor allem in ihren Shops, aber auch über andere Kanäle gebrauchte Mobiltelefone zurück – etwa über gezielte Rücknahmekampagnen wie in Polen und Kroatien im Sommer 2023. In Kroatien und Nordmazedonien trägt der laufende Rücknahmeprozess sogar das #GreenMagenta-Label. Aufbereitete (refurbished) Smartphones bieten die meisten der Landesgesellschaften bisher nur in reduziertem Umfang an. Bevor wir sie wieder in Umlauf bringen, prüfen wir, ob sie sich für eine Aufbereitung eignen. Wenn ja, leiten wir diese ein. Seit dem vierten Quartal 2023 können unsere Kund*innen zunächst in Kroatien und Polen gebrauchte Smartphones in gutem Zustand kaufen („Trade-in“). Die ungarische Landesgesellschaft bietet seit 2023 in Kooperation mit dem Unternehmen Recommerce eine Vielzahl an aufbereiteten Mobilfunk-Geräten an. In Österreich sind die aufbereiteten Mobiltelefone mit dem #GreenMagenta-Label gekennzeichnet. Für 2024 planen weitere Länder im Segment Europa, ein solches Programm zu starten.
Im Rahmen der Good Cause Initiative spenden die Landesgesellschaften für jedes gesammelte Mobiltelefon an lokale Projekte aus den Bereichen „Schutz von Seen und Meeren“, „Schutz von Wäldern“ sowie „ICT-Lösungen gegen den Klimawandel“ oder unterstützen vor Ort ansässige NGOs sowie Behörden mit Projekten oder initiieren eigene Projekte.
Nachfolgend finden Sie einige ausgewählte Projekte der EU-Landesgesellschaften:
Viele unserer Landesgesellschaften haben im Laufe des Berichtsjahres sogenannte „Clean up“-Kampagnen durchgeführt – einerseits mit dem Ziel, das Bewusstsein der Bevölkerung für das Problem der Verschmutzung von Seen und Meeren zu schärfen, und andererseits, um die Menschen zu ermutigen, selbst elektronischen Müll zu sammeln. Beispielsweise unterstützte die OTE Group in Griechenland im Sommer 2023 in Zusammenarbeit mit der NGO Enaleia das Projekt COSMOTE BLUE . Ziel war es, Strand und Meer in den Regionen Thermaischer Golf, Halkidiki, Argo-Saronischer Golf und Kreta von Plastikmüll zu befreien. Vor Ort wurden Fischergemeinschaften mit eingebunden. Eine ähnliche Initiative veranstaltete diee Landesgesellschaft in Montenegro zum „Coastal Cleanup Day“. Diese größte Freiwilligen-Initiative in Montenegro findet jährlich immer Mitte September zur Säuberung von Meeresküsten und Flussufern statt. In der Slowakei arbeitete Slovak Telekom mit der NGO BROZ zusammen, um Feuchtgebiete in den Donauauen, die durch menschliche Aktivitäten geschädigt waren, wiederherzustellen und zu schützen.
Auch gab es verschiedene Initiativen zum Schutz beziehungsweise zur Aufforstung von Wäldern, bei denen gleichzeitig nachhaltige Land-, Teich- und Forstwirtschaft sowie die Herstellung von regionalen Produkten gefördert werden soll. So widmet sich Magenta Telekom in Österreich seit 2022 zusammen mit der NGO Gut Ottenstein einem Projekt rund um den Ottensteiner Stausee. Dort müssen wegen massiver Schäden etwa durch Borkenkäferbefall oder Stürme neue Bäume gepflanzt werden.
In Nordmazedonien hat die Landesgesellschaft mit der Scout Association of Macedonia in Waldregionen, die stark von Bränden geschädigt wurden, ein Aufforstungsprogramm durchgeführt.
In Ungarn unterstützt die Landesgesellschaft den WWF dabei, fünf neu angelegte Feuchtgebiete mithilfe eines naturverträglichen und kostengünstigen Überwachungssystems zu erhalten. Es trägt zur Wasserversorgung der Areale bei, die aufgrund von steigenden Durchschnittstemperaturen und einer ungleichmäßigeren Verteilung des Niederschlags durch den Klimawandel zukünftig voraussichtlich gefährdet werden.
T-Mobile Czech Republic unterstützt das langfristige Projekt „Clever Landscape“ der Czech University of Life Sciences in Prag; es wird im Rahmen des Vorhabens „Smart Forest Landscape Jevany“ auf einer Fläche von mehr als 1 700 Hektar durchgeführt. Ziel ist es, die wirksamsten Maßnahmen zu finden und umzusetzen, um Auswirkungen aufgrund von Wasserknappheit und Veränderungen in der Niederschlagsverteilung infolge des Klimawandels abzumildern. Mithilfe unserer IoT-Technologien und Datenübertragungen über das 5G-Netz tragen wir dazu bei, eine angepasste Landschaft aufzubauen, die dem Klimawandel über Jahre hinweg standhalten soll.
Wir berichten den ESG KPI „Rücknahme Mobilgeräte“ mit der Bezugsgröße „Anzahl in Umlauf gebrachter mobiler Endgeräte“. So lässt sich der Anteil der zurückgenommenen mobilen Endgeräte an der Anzahl der in den Markt gebrachten Endgeräte abbilden. Eine ökologisch wünschenswerte, längere Verwendung der Geräte wirkt sich damit positiv auf den Wert des KPI aus.
Unser Ambitionsniveau: KPI steigern
Im Jahr 2023 wurden konzernweit über 8 Millionen Mobiltelefone zurückgenommen. Der KPI liegt damit für den Konzernwert bei 25,5 Prozent. Ziel der Handy-Rücknahme ist es, alten Handys ein zweites Leben zu geben oder sie – sollte eine Weiterverwendung nicht möglich sein – ordnungsgemäß zu recyceln und die dort enthaltenen wertvollen Rohstoffe zu sichern. Auf diese Weise konnten wir dazu beitragen, die Ökobilanz von Mobilgeräten zu verbessern.
Die Erfassung der zurückgenommenen Endgeräte erfolgt in Kilogramm oder über die Stückzahl. Bei der Erhebung in Kilogramm wird ein konzerneinheitlicher Umrechnungsfaktor von 7,25 Stück pro Kilogramm zugrunde gelegt, sofern kein landesspezifischer Umrechnungsfaktor vorliegt. Die in den Markt gebrachten mobilen Endgeräte umfassen Smartphones, Simple Phones, Tablets und mobile Festnetz-Geräte. Aus Gründen der Datenqualität werden Stückzahlen aus dem Einkauf berichtet.
GSMA-ENV-04 (Reparierte oder wiederverwendete Materialien)
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ESG KPI „Rücknahme CPEs“ (Festnetz)
KPI
Vor dem Hintergrund unserer Kreislaufstrategie setzen wir uns auch für die Wiederaufbereitung und das fachgerechte Recycling von CPEs (Customer Premises Equipment) ein. Zu CPEs zählen Modems, Router, Repeater und TV-Receiver. Ziel der Rücknahme ist es, alten Geräten ein zweites Leben zu geben oder sie gegebenenfalls ordnungsgemäß zu recyceln und die enthaltenen wertvollen Rohstoffe zu sichern.
Seit 2021 erfassen wir den ESG KPI „Rücknahme CPEs“ und die Anzahl generalüberholter CPEs. Im Jahr 2023 wurden konzernweitmehr als 4 Millionen CPEs zurückgenommen und 36 Prozent davon generalüberholt.
Unser Ziel ist es, den Prozess der Rücknahme und Aufbereitung weiter zu optimieren und ein 100-prozentig nachhaltiges Management der gesammelten CPEs zu erreichen. Das bedeutet, dass alle in Deutschland oder den europäischen Landesgesellschaften zurückgenommenen CPEs entweder aufgearbeitet, für eine zukünftige Aufarbeitung gelagert oder recycelt werden. Mit der Umsetzung entsprechender Maßnahmen wurde bereits begonnen.
Wir streben täglich nach einer
klimaneutralen Wirtschaft und Kreislauffähigkeit
für unsere Technologie und Endgeräte
Mit unseren verschärften Klimazielen haben wir die strengen Kriterien der Science Based Targets initiative erfüllt und als erstes großes DAX-40-Unternehmen ein anerkanntes, wissenschaftsbasiertes Netto-Null-Klimaziel.
Unseren Weg zur Netto-Null skizzieren wir hier erstmals im Rahmen eines Klima-Transitionsplans. Wesentliche dort genannte Maßnahmen setzen wir bereits um. So konnten wir durch Effizienzmaßnahmen in unseren Netzen und Rechenzentren unseren Energy Intensity KPI deutlich verbessern.
Zur Reduktion der Scope-3-Emissionen haben wir eine Taskforce gegründet, die in enger Zusammenarbeit mit Lieferanten neue Ansätze zur CO₂-Erfassung erforscht. Als wirtschaftlicher Anreiz fließen weitere Nachhaltigkeitskriterien in Einkaufsentscheidungen ein. Ein wichtiges Kriterium ist dabei, bereits beim Design und Einkauf die Kreislauffähigkeit von Netztechnik und Endgeräten zu berücksichtigen. Gerade bei Endgeräten funktioniert ein Kreislauf nur gemeinsam mit Kund*innen. 2023 haben wir diese Stakeholder explizit angesprochen: mit Ankaufsprogrammen, Aktionen und unserem TV-Magazin „Heute retten wir die Welt! Ein bisschen.“.
Unsere Kund*innen unterstützen wir klimafreundlicher zu leben. Die positiven CO₂-Effekte, die auf Kundenseite durch die Nutzung unserer Produkte und Lösungen ermöglicht werden, lagen allein in Deutschland 2023 bei 16,9 Millionen Tonnen.
Weitere Beispiele zu unseren Fortschritten 2023 finden sich detailliert in den Unterkapiteln – sowohl aus der Perspektive des Konzerns wie auch unserer Segmente.
Highlight Zahlen
Highlight Zahlen
Fortschritte ausgewählter KPIs im Jahr 2023
20222023Fortschritt
CO₂e-Emissionen Scope 1&2 Konzern (in kt CO₂e)233217-7 %
CO₂e-Emissionen Scope 1–3 Konzern (in kt CO₂e)11 81110 476-11 %
Rücknahme Festnetz- und Mobilgeräte Konzern (ohne TMUS)4,5 Mio.4,8 Mio.+7 %