Sind solche Sommer noch normal?
Hitzerekorde und Dürren, Starkregen und Überschwemmungen – sind das noch Wetterkapriolen oder ist das schon der Klimawandel? Diese und andere Fragen haben wir im Jahr 2019 dem Klimaforscher Professor Mojib Latif gestellt.
Zum Interview
- Herr Professor Latif, laut Weltklimarat hat der weltweite Temperaturanstieg über den Landflächen 1,53 Grad erreicht und wir alle erleben die Folgen, wie Hitze, Überschwemmungen oder immer stärker werdende Stürme. Wie können ein paar Grad mehr solche Auswirkungen haben?
Auch wenn sich die globale Durchschnittstemperatur auf der Erde nur um einige Grad ändert, kann dies das Klima extrem verändern. Ein Beispiel macht das sehr gut deutlich: Zwischen der letzten Eiszeit vor etwa 20 000 Jahren und unserer Zeit heute liegen nur etwa fünf Grad Unterschied, wenn man die globale Durchschnittstemperatur vergleicht.
- Das Klima auf der Erde hat sich durch die Jahrtausende immer verändert. Hat der aktuelle Klimawandel auch natürliche Ursachen oder verursachen ausschließlich wir Menschen ihn? Können Sie sagen, zu wie viel Prozent wir für den Klimawandel verantwortlich sind?
Der Temperaturanstieg, den wir in den letzten Jahrzehnten messen, ist viel schneller als die Veränderungen in den vergangenen 2 000 Jahren. Ein weiterer Unterschied: Es wird zurzeit überall auf der Erde wärmer. Schaut man in die Vergangenheit, dann waren die „Mittelalterliche Warmzeit“ oder die daran anschließende „Kleine Eiszeit“ Phänomene, die nur in bestimmten Regionen der Erde auftraten. Die Wissenschaftler sind sich einig, dass die Hauptursache der Erderwärmung seit Mitte des 20. Jahrhunderts der Mensch ist.
- Realistisch gesehen: Haben wir tatsächlich eine Chance, den Klimawandel zu stoppen? Und wenn ja, was müssen wir tun? Was sind die großen Hebel?
Theoretisch können wir den Klimawandel noch aufhalten. Dazu müssen wir den Ausstoß von Treibhausgasen schnell senken. Bis zur Mitte dieses Jahrhunderts müssen wir auf „Netto Null“ kommen: Das bedeutet, dass alle durch Menschen verursachten Treibhausgasemissionen durch Reduktionsmaßnahmen wieder aus der Atmosphäre entfernt werden müssen. Damit wäre die Menschheit klimaneutral, die globale Temperatur würde sich allmählich stabilisieren. Eine Möglichkeit, um CO₂ aus der Luft zu entfernen, wäre die Aufforstung: Wir brauchen mehr Waldflächen. Ein anderer Ansatz ist es, das CO₂ in der Luft als Rohstoff zu verstehen und für die Industrie und die Energiewirtschaft zu nutzen.
- Sehen Sie in der Digitalisierung Chancen für den Klimaschutz?
Absolut! Die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien. Das heißt, dass unsere Energieversorgung künftig nicht mehr hauptsächlich durch zentrale, große Kraftwerke erfolgt, sondern durch viele kleinere, dezentrale Anlagen, bis hin zu Miniwindkraftanlagen oder Solardächer. Außerdem müssen wir die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr miteinander vernetzen. Dazu brauchen wir intelligente, digitale Energiesysteme, um eine optimale Energieversorgung zu gewährleisten.
- Viele Menschen fühlen sich angesichts der drohenden Katastrophen hilflos und haben das Gefühl, dass sie eh nichts ändern können, schließen die Augen und leben weiter wie bisher. Nützte es, wenn wir unseren Alltag umkrempeln und klimaschonender leben? Was sollten wir zum Beispiel tun?
Nichts ist unmöglich! Das zeigt uns auch ein Blick in unsere eigene Geschichte: Niemand hätte vor der deutschen Wiedervereinigung gedacht, dass sie so schnell passieren würde. Deutschland muss zeigen, dass man Umweltschutz und Wohlstand zusammen denken muss. Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, alle Gruppen müssen sich beteiligen. Wir müssen davon wegkommen, immer nur darüber zu sprechen, worauf wir für den Klimaschutz verzichten müssen. Stattdessen sollten wir den Blick darauf richten, was man gewinnt: zum Beispiel mehr Lebensqualität. Wenn man in der Stadt mal das Auto stehen lässt und mit dem Fahrrad fährt, dann kommt dies nicht nur der Umwelt zugute, sondern auch der eigenen Gesundheit. Oder wenn man mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, dient dies auch dem Stressabbau: kein Stau, keine Parkplatzsuche – und meistens ist man auch schneller.
- Wenn es uns nicht gelingt, den Temperaturanstieg zu stoppen, was bedeutet das für das Leben und uns Menschen – wie wird die Erde dann in 10, 50 und 100 Jahren aussehen?
Das ist schwer zu sagen. Die Menschheit führt gerade ein gigantisches Experiment mit der Erde durch. Klar ist, dass es bei uns noch wärmer werden wird: Wir werden noch mehr und noch heftigere Hitzewellen und Starkregenereignisse erleben. Außerdem werden die Meeresspiegel weiter steigen, mit unkalkulierbaren Folgen für die Küstenregionen. Einige Regionen der Erde würden unbewohnbar werden. Insgesamt also keine guten Aussichten.
- Greta Thunberg begeistert als Klimaaktivistin viele junge Menschen. Könnte dies der Start für ein weltweites Umdenken sein?
Ich hoffe, dass jetzt ein weltweites Umdenken einsetzt. Ohne den Druck aus der Gesellschaft werden die Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft nicht dazu gezwungen, schnell umzusteuern. Der Einsatz lohnt sich auf jeden Fall. Wir wissen ja aus unserer eigenen Geschichte, was sich bewegen kann, wenn sehr viele Leute für eine gemeinsame Sache auf die Straße gehen: Der Atomausstieg in Deutschland beispielsweise wäre höchstwahrscheinlich ohne die Anti-Atom-Bewegung nicht passiert.
Wir müssen handeln
Der weltweite Temperaturanstieg schreitet schneller voran als erwartet. Laut dem Weltklimarat (2019) hat er über den Landflächen bereits 1,53 Grad erreicht – glücklicherweise gibt es auf der Erde große Meeresflächen, die sich langsamer erwärmen. Daher liegt der globale Anstieg derzeit bei „nur“ 0,87 Grad. Das heißt: Noch ist der „Point of no Return“ nicht erreicht, noch können wir unseren Planeten vor den schlimmsten Folgen der Erderwärmung schützen. Doch dazu müssen wir alle handeln – und zwar schnell.
Inhalt
Interview mit Herrn Professor Latif
Herr Professor Latif, laut Weltklimarat hat der weltweite Temperaturanstieg über den Landflächen 1,53 Grad erreicht und wir alle erleben die Folgen, wie Hitze, Überschwemmungen oder immer stärker werdende Stürme. Wie können ein paar Grad mehr solche Auswirkungen haben?
Auch wenn sich die globale Durchschnittstemperatur auf der Erde nur um einige Grad ändert, kann dies das Klima extrem verändern. Ein Beispiel macht das sehr gut deutlich: Zwischen der letzten Eiszeit vor etwa 20 000 Jahren und unserer Zeit heute liegen nur etwa fünf Grad Unterschied, wenn man die globale Durchschnittstemperatur vergleicht.
Das Klima auf der Erde hat sich durch die Jahrtausende immer verändert. Hat der aktuelle Klimawandel auch natürliche Ursachen oder verursachen ausschließlich wir Menschen ihn? Können Sie sagen, zu wie viel Prozent wir für den Klimawandel verantwortlich sind?
Der Temperaturanstieg, den wir in den letzten Jahrzehnten messen, ist viel schneller als die Veränderungen in den vergangenen 2 000 Jahren. Ein weiterer Unterschied: Es wird zurzeit überall auf der Erde wärmer. Schaut man in die Vergangenheit, dann waren die „Mittelalterliche Warmzeit“ oder die daran anschließende „Kleine Eiszeit“ Phänomene, die nur in bestimmten Regionen der Erde auftraten. Die Wissenschaftler sind sich einig, dass die Hauptursache der Erderwärmung seit Mitte des 20. Jahrhunderts der Mensch ist.
Realistisch gesehen: Haben wir tatsächlich eine Chance, den Klimawandel zu stoppen? Und wenn ja, was müssen wir tun? Was sind die großen Hebel?
Theoretisch können wir den Klimawandel noch aufhalten. Dazu müssen wir den Ausstoß von Treibhausgasen schnell senken. Bis zur Mitte dieses Jahrhunderts müssen wir auf „Netto Null“ kommen: Das bedeutet, dass alle durch Menschen verursachten Treibhausgasemissionen durch Reduktionsmaßnahmen wieder aus der Atmosphäre entfernt werden müssen. Damit wäre die Menschheit klimaneutral, die globale Temperatur würde sich allmählich stabilisieren. Eine Möglichkeit, um CO₂ aus der Luft zu entfernen, wäre die Aufforstung: Wir brauchen mehr Waldflächen. Ein anderer Ansatz ist es, das CO₂ in der Luft als Rohstoff zu verstehen und für die Industrie und die Energiewirtschaft zu nutzen.
Sehen Sie in der Digitalisierung Chancen für den Klimaschutz?
Absolut! Die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien. Das heißt, dass unsere Energieversorgung künftig nicht mehr hauptsächlich durch zentrale, große Kraftwerke erfolgt, sondern durch viele kleinere, dezentrale Anlagen, bis hin zu Miniwindkraftanlagen oder Solardächer. Außerdem müssen wir die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr miteinander vernetzen. Dazu brauchen wir intelligente, digitale Energiesysteme, um eine optimale Energieversorgung zu gewährleisten.
Viele Menschen fühlen sich angesichts der drohenden Katastrophen hilflos und haben das Gefühl, dass sie eh nichts ändern können, schließen die Augen und leben weiter wie bisher. Nützte es, wenn wir unseren Alltag umkrempeln und klimaschonender leben? Was sollten wir zum Beispiel tun?
Nichts ist unmöglich! Das zeigt uns auch ein Blick in unsere eigene Geschichte: Niemand hätte vor der deutschen Wiedervereinigung gedacht, dass sie so schnell passieren würde. Deutschland muss zeigen, dass man Umweltschutz und Wohlstand zusammen denken muss. Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, alle Gruppen müssen sich beteiligen. Wir müssen davon wegkommen, immer nur darüber zu sprechen, worauf wir für den Klimaschutz verzichten müssen. Stattdessen sollten wir den Blick darauf richten, was man gewinnt: zum Beispiel mehr Lebensqualität. Wenn man in der Stadt mal das Auto stehen lässt und mit dem Fahrrad fährt, dann kommt dies nicht nur der Umwelt zugute, sondern auch der eigenen Gesundheit. Oder wenn man mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, dient dies auch dem Stressabbau: kein Stau, keine Parkplatzsuche – und meistens ist man auch schneller.
Wenn es uns nicht gelingt, den Temperaturanstieg zu stoppen, was bedeutet das für das Leben und uns Menschen – wie wird die Erde dann in 10, 50 und 100 Jahren aussehen?
Das ist schwer zu sagen. Die Menschheit führt gerade ein gigantisches Experiment mit der Erde durch. Klar ist, dass es bei uns noch wärmer werden wird: Wir werden noch mehr und noch heftigere Hitzewellen und Starkregenereignisse erleben. Außerdem werden die Meeresspiegel weiter steigen, mit unkalkulierbaren Folgen für die Küstenregionen. Einige Regionen der Erde würden unbewohnbar werden. Insgesamt also keine guten Aussichten.
Greta Thunberg begeistert als Klimaaktivistin viele junge Menschen. Könnte dies der Start für ein weltweites Umdenken sein?
Ich hoffe, dass jetzt ein weltweites Umdenken einsetzt. Ohne den Druck aus der Gesellschaft werden die Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft nicht dazu gezwungen, schnell umzusteuern. Der Einsatz lohnt sich auf jeden Fall. Wir wissen ja aus unserer eigenen Geschichte, was sich bewegen kann, wenn sehr viele Leute für eine gemeinsame Sache auf die Straße gehen: Der Atomausstieg in Deutschland beispielsweise wäre höchstwahrscheinlich ohne die Anti-Atom-Bewegung nicht passiert.
Zum Interview
Herr Professor Latif, laut Weltklimarat hat der weltweite Temperaturanstieg über den Landflächen 1,53 Grad erreicht und wir alle erleben die Folgen, wie Hitze, Überschwemmungen oder immer stärker werdende Stürme. Wie können ein paar Grad mehr solche Auswirkungen haben?
Auch wenn sich die globale Durchschnittstemperatur auf der Erde nur um einige Grad ändert, kann dies das Klima extrem verändern. Ein Beispiel macht das sehr gut deutlich: Zwischen der letzten Eiszeit vor etwa 20 000 Jahren und unserer Zeit heute liegen nur etwa fünf Grad Unterschied, wenn man die globale Durchschnittstemperatur vergleicht.
Das Klima auf der Erde hat sich durch die Jahrtausende immer verändert. Hat der aktuelle Klimawandel auch natürliche Ursachen oder verursachen ausschließlich wir Menschen ihn? Können Sie sagen, zu wie viel Prozent wir für den Klimawandel verantwortlich sind?
Der Temperaturanstieg, den wir in den letzten Jahrzehnten messen, ist viel schneller als die Veränderungen in den vergangenen 2 000 Jahren. Ein weiterer Unterschied: Es wird zurzeit überall auf der Erde wärmer. Schaut man in die Vergangenheit, dann waren die „Mittelalterliche Warmzeit“ oder die daran anschließende „Kleine Eiszeit“ Phänomene, die nur in bestimmten Regionen der Erde auftraten. Die Wissenschaftler sind sich einig, dass die Hauptursache der Erderwärmung seit Mitte des 20. Jahrhunderts der Mensch ist.
Realistisch gesehen: Haben wir tatsächlich eine Chance, den Klimawandel zu stoppen? Und wenn ja, was müssen wir tun? Was sind die großen Hebel?
Theoretisch können wir den Klimawandel noch aufhalten. Dazu müssen wir den Ausstoß von Treibhausgasen schnell senken. Bis zur Mitte dieses Jahrhunderts müssen wir auf „Netto Null“ kommen: Das bedeutet, dass alle durch Menschen verursachten Treibhausgasemissionen durch Reduktionsmaßnahmen wieder aus der Atmosphäre entfernt werden müssen. Damit wäre die Menschheit klimaneutral, die globale Temperatur würde sich allmählich stabilisieren. Eine Möglichkeit, um CO₂ aus der Luft zu entfernen, wäre die Aufforstung: Wir brauchen mehr Waldflächen. Ein anderer Ansatz ist es, das CO₂ in der Luft als Rohstoff zu verstehen und für die Industrie und die Energiewirtschaft zu nutzen.
Sehen Sie in der Digitalisierung Chancen für den Klimaschutz?
Absolut! Die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien. Das heißt, dass unsere Energieversorgung künftig nicht mehr hauptsächlich durch zentrale, große Kraftwerke erfolgt, sondern durch viele kleinere, dezentrale Anlagen, bis hin zu Miniwindkraftanlagen oder Solardächer. Außerdem müssen wir die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr miteinander vernetzen. Dazu brauchen wir intelligente, digitale Energiesysteme, um eine optimale Energieversorgung zu gewährleisten.
Viele Menschen fühlen sich angesichts der drohenden Katastrophen hilflos und haben das Gefühl, dass sie eh nichts ändern können, schließen die Augen und leben weiter wie bisher. Nützte es, wenn wir unseren Alltag umkrempeln und klimaschonender leben? Was sollten wir zum Beispiel tun?
Nichts ist unmöglich! Das zeigt uns auch ein Blick in unsere eigene Geschichte: Niemand hätte vor der deutschen Wiedervereinigung gedacht, dass sie so schnell passieren würde. Deutschland muss zeigen, dass man Umweltschutz und Wohlstand zusammen denken muss. Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, alle Gruppen müssen sich beteiligen. Wir müssen davon wegkommen, immer nur darüber zu sprechen, worauf wir für den Klimaschutz verzichten müssen. Stattdessen sollten wir den Blick darauf richten, was man gewinnt: zum Beispiel mehr Lebensqualität. Wenn man in der Stadt mal das Auto stehen lässt und mit dem Fahrrad fährt, dann kommt dies nicht nur der Umwelt zugute, sondern auch der eigenen Gesundheit. Oder wenn man mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, dient dies auch dem Stressabbau: kein Stau, keine Parkplatzsuche – und meistens ist man auch schneller.
Wenn es uns nicht gelingt, den Temperaturanstieg zu stoppen, was bedeutet das für das Leben und uns Menschen – wie wird die Erde dann in 10, 50 und 100 Jahren aussehen?
Das ist schwer zu sagen. Die Menschheit führt gerade ein gigantisches Experiment mit der Erde durch. Klar ist, dass es bei uns noch wärmer werden wird: Wir werden noch mehr und noch heftigere Hitzewellen und Starkregenereignisse erleben. Außerdem werden die Meeresspiegel weiter steigen, mit unkalkulierbaren Folgen für die Küstenregionen. Einige Regionen der Erde würden unbewohnbar werden. Insgesamt also keine guten Aussichten.
Greta Thunberg begeistert als Klimaaktivistin viele junge Menschen. Könnte dies der Start für ein weltweites Umdenken sein?
Ich hoffe, dass jetzt ein weltweites Umdenken einsetzt. Ohne den Druck aus der Gesellschaft werden die Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft nicht dazu gezwungen, schnell umzusteuern. Der Einsatz lohnt sich auf jeden Fall. Wir wissen ja aus unserer eigenen Geschichte, was sich bewegen kann, wenn sehr viele Leute für eine gemeinsame Sache auf die Straße gehen: Der Atomausstieg in Deutschland beispielsweise wäre höchstwahrscheinlich ohne die Anti-Atom-Bewegung nicht passiert.

Aufnahme vom Februar 2019
Kritische Kommentare lesen wir auf unseren unterschiedlichen Kanälen – auch zum Thema Klimawandel. Nicht immer ist die Kritik sachlich formuliert. Melanie Kubin-Hardewig (Vice President Group Corporate Responsibility Deutsche Telekom AG) und Birgit Klesper (seit 2022 i. R.) von der Telekom reagierten in diesem Video aus dem Jahr 2021 spontan auf einige Behauptungen.

Das Rechenzentrum der Telekom in Biere bei Magdeburg gilt als eines der sichersten und eines der grünsten der Welt.
Effizient, effizienter, am effizientesten
Die beste Möglichkeit, CO₂ einzusparen, ist, den Energieverbrauch zu senken. Deshalb ist Energieeffizienz ein wichtiger Aspekt unserer Klimastrategie. Um unseren Energieverbrauch trotz wachsenden Datenvolumens und Netzausbaus bis 2024 zu stabilisieren, haben wir uns vorgenommen, unsere Energieeffizienz – das Verhältnis von Datenvolumen im Netz und dafür aufgewendeten Strom – in Europa bis 2024 gegenüber 2020 zu verdoppeln. Dazu modernisieren wir unsere Netze und nutzen zur Beleuchtung, Überwachung und Kühlung unserer Rechenzentren energieeffiziente Technik. Ein gutes Beispiel: Das Rechenzentrum in Biere bei Magdeburg ist nicht nur eines der größten in Europa, sondern auch eines der effizientesten weltweit. Allein das Kühlkonzept in Biere senkt den Gesamtenergiebedarf gegenüber vergleichbaren Rechenzentren um etwa ein Drittel. Für das innovative Energie- und Umweltdesign des Gebäudes haben wir die LEED-Zertifizierung in Gold (LEED: Leadership in Energy and Environmental Design) erhalten.

Das Rechenzentrum der Telekom in Biere bei Magdeburg gilt als eines der sichersten und eines der grünsten der Welt.
Grüner von A nach B
Mit durchschnittlich rund 18 600 Autos haben wir eine der größten Fahrzeugflotten Deutschlands. Dank moderner Technologien und weniger Wartungseinsätzen bei Kund*innen vor Ort brauchen wir immer weniger Fahrzeuge. Zudem nutzen wir effizientere Fahrzeuge und erhöhen den Anteil von Elektrofahrzeugen in unserer Flotte. So konnten wir die CO₂-Emissionen unserer Flotte seit 2017 bereits um 40 Prozent reduzieren. Wir wollen jedoch, sobald möglich, komplett elektrisch unterwegs sein. In Deutschland dürfen deshalb ab 2023 nur noch Geschäftsfahrzeuge mit Elektroantrieb bestellt werden. Da es jedoch noch nicht genug Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge und auch noch nicht genügend geeignete Elektrofahrzeuge gibt, können wir unsere Service-Fahrzeuge noch nicht vollständig auf E-Mobilität umstellen.
Wir wollen allen unseren Mitarbeitenden im Konzern nachhaltige Mobilität ermöglichen. Seit dem Frühjahr 2022 testen wir deshalb die von uns entwickelte digitale Plattform „Mobility as a Service“. Mithilfe der Plattform können öffentliche und firmeneigene Verkehrsmittel – wie unser Telekom-Shuttle-Bus oder Leihräder – kombiniert werden. 2023 soll das Angebot für Telekom-Mitarbeitende und ihre Familien sowie Freund*innen im Raum Köln/Bonn zur Verfügung gestellt werden.
Damit unsere Beschäftigten, das Auto so oft wie möglich stehen lassen, bieten wir ihnen zum Beispiel Jobtickets für den öffentlichen Nahverkehr an oder ein Gehaltsumwandlungsangebot für Fahrräder. Bei diesem können Mitarbeitende für drei Jahre ein Fahrrad über den Arbeitgeber leasen und die monatliche Rate wird vom Bruttoentgelt gezahlt.
Nicht zuletzt leistet die zunehmende Arbeit von zu Hause einen Beitrag dazu, CO₂-Emissionen einzusparen – denn der Weg zur Arbeit fällt ganz weg.
- Energieverbrauch in Mio. kWh 13.142144 IP-Datenvolumen in Mio. TerabyteEnergy Intensity 91 kWh/Terabyte
- CO₂e-Emissionen in Mio. kg CO₂e 233144 IP-Datenvolumen in Mio. TerabyteCarbon Intensity 2 kg CO₂e/Terabyte