Vorwort

 

Liebe Leserinnen und Leser,

Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender, Bonn, Deutschland
Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender, Bonn, Deutschland

Kriege, Inflation, Naturkatastrophen: 2023 war erneut ein krisenhaftes Jahr. Vor genau einem Jahr schrieb ich an dieser Stelle: „Die Zeiten werden nicht einfacher. Nutzen wir unsere Handlungsmöglichkeiten und bleiben wir optimistisch.“

Optimismus zu bewahren, das erscheint angesichts der Weltlage immer schwieriger. Doch wir können es uns nicht erlauben, in Schockstarre zu verfallen – weder als Privatperson noch als Unternehmen oder als Gesellschaft.

Auch wir als Telekom haben eine sehr klare Position. Wir sind laut, wenn Einzelne den digitalen Raum nutzen, um Hass zu verbreiten. Anfang des Jahres haben wir mit unserer Initiative „Gegen Hass im Netz“ das neue Kampagnenvideo „Licht an!“ veröffentlicht. Es appelliert an den demokratischen Zusammenhalt in der Gesellschaft.

Ja, die Herausforderungen unserer Zeit sind verflochten und komplex. Und einfache Antworten darum für viele attraktiv. Aber ich glaube fest daran, dass wir gemeinsam wirksame Lösungen finden können, die besser sind. Doch damit dies gelingt, müssen wir lernen, ehrlicher miteinander umzugehen, den Blick aufs Gesamte zuzulassen. Nicht nur über die Erfolge, sondern auch über die Herausforderungen – und wenn nötig auch über die Misserfolge – zu sprechen, mit der Haltung einer „radikalen Transparenz“.

Zum Beispiel beim Thema Künstliche Intelligenz (KI). Wir müssen die Chancen von KI ergreifen, aber dürfen die Risiken nicht ignorieren. Aufklärung gehört für mich zu einem verantwortungsvollen Umgang mit KI dazu. Ich bin überzeugt: Medienkompetenz aufzubauen ist im Umgang mit neuen Technologien immer die beste Strategie. Mit unserem Video „Eine Nachricht von Ella“ haben wir deshalb 2023 darauf aufmerksam gemacht, was Deepfakes verursachen können, wenn wir nicht verantwortungsvoll mit privaten Informationen und den Bildern unserer Kinder umgehen. Das darf uns aber nicht dazu verleiten, die unendlichen Potenziale von KI zu ignorieren! KI und Digitalisierung werden weltweit zur Lösung sozialer und ökologischer Probleme beitragen und werden schlussendlich über unser künftiges Wirtschaftswachstum mitentscheiden.

Transparenz ist auch beim Klimaschutz unser Anspruch. Bei der Telekom haben wir uns ein wichtiges Ziel gesetzt: Bis 2040 wollen wir entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette „Netto-Null“-Emissionen erreichen. Für den Weg dorthin haben wir einen Transitionsplan erarbeitet, der nach innen wie nach außen Transparenz schaffen soll: Wo stehen wir beim Klimaschutz und welche Maßnahmen müssen wir noch auf den Weg bringen? Dazu haben wir 2022 begonnen, die Treibhausgasemissionen aus den Scopes 1 und 2 in unseren Finanzplanungsprozess zu integrieren. Ab 2024 wollen wir auch die Scope-3-Emissionen dort berücksichtigen – also die Treibhausgasemissionen, die in der Lieferkette sowie in der Nutzungsphase bei unseren Kund*innen entstehen.

Wer Transparenz propagiert, darf sich außerdem nicht scheuen, die eigenen Ziele und Maßnahmen regelmäßig von unabhängigen Expert*innen überprüfen zu lassen. Beim Klimaschutz ist die maßgebliche Instanz die Science Based Targets initiative (SBTi). Sie überprüft, ob die Klimaziele von Unternehmen dem aktuellen Stand der Klimaforschung entsprechen und zur Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens beitragen. Unsere ambitionierten Klimaziele wurden von den SBTi-Expert*innen bestätigt. Ich freue mich, dass wir damit das erste DAX-Schwergewicht sind, das eine solche Validierung seiner langfristigen sowie Netto-Null-Klimaziele erhalten hat.

Die Verantwortung für Nachhaltigkeit – und damit auch für Klimaschutz – ist bei der Telekom im Gesamtvorstand angesiedelt. Alle Vorstandsbereiche sind hier gleichermaßen involviert, um notwendige Maßnahmen und Investitionen auf den Weg zu bringen und unseren Entscheidungen den nötigen Rückenwind zu verleihen. So können wir grünere Innovationen und Produkte weiter vorantreiben. Nachhaltigkeit muss aber noch stärker zum integralen Teil unseres Kerngeschäfts werden – auch das gehört für mich zur „radikalen Transparenz“.

Weltweit sorgen die Mitarbeitenden der Telekom dafür, dass unsere Netze reibungslos laufen und unsere Kund*innen den besten Service erhalten – und sie setzen unsere Nachhaltigkeitsstrategie in allen Bereichen entschlossen um. Dafür gebührt allen Mitarbeitenden mein besonderer Dank! Mit ihrem Engagement und unserer Leistungsfähigkeit haben wir es 2023 in die Top Ten der wertvollsten Marken der Welt geschafft – unter den Telcos liegen wir sogar auf Platz eins. Und wir bleiben die wertvollste Unternehmensmarke Europas. Das macht mich stolz und zeigt, dass wir gemeinsam auf dem richtigen Weg sind.

Und dieser Weg geht weiter. Wir haben uns vorgenommen, das weltweit führende digitale und nachhaltige Telekommunikationsunternehmen zu werden. Wo wir im Jahr 2023 stehen und was wir uns für die Zukunft noch vorgenommen haben, darüber berichten wir umfassend im vorliegenden Nachhaltigkeitsbericht.

Noch ein Gedanke zum Schluss: Herausforderungen transparent zu benennen, ist immer nur der erste Schritt. Die richtige Arbeit beginnt danach. Lösungen zu finden, erfordert Mut zum offenen Dialog, auch über Unternehmensgrenzen hinweg. Lassen Sie uns gemeinsam mehr Transparenz wagen!

Ihr
Tim Höttges

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Strategie

  • Tim Hoettges

    Vorwort von Tim Höttges

    Lösungen zu

    finden, erfordert Mut zum

    offenen Dialog, auch über

    Unter­nehmens­grenzen hinweg.

    Lassen Sie uns gemeinsam

    mehr Transparenz wagen!

    Lösungen zu finden, erfordert Mut zum offenen Dialog, auch über Unter­nehmens­grenzen hinweg. Lassen Sie uns gemeinsam mehr Transparenz wagen!

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