Unser interaktives Kennzahlen-Tool ermöglicht den Vergleich und die Analyse der wichtigsten Kennzahlen unserer Landesgesellschaften.
Mit unserem Lieferantenkodex verpflichten wir unsere Lieferanten, jene Grundsätze und Werte einzuhalten, die wir in unserem Code of Conduct und in der Grundsatzerklärung „Menschenrechtskodex & Soziale Grundsätze“ niedergelegt haben. Lieferanten von Lösungen, die Künstliche Intelligenz (KI) beinhalten, müssen zudem die Anforderungen unserer KI-Leitlinien für digitale Ethik einhalten. Ferner müssen sich die Lieferanten der Telekom verpflichten, alle erforderlichen Maßnahmen zu treffen, um aktive und passive Korruption zu verhindern. Wir erwarten von unseren Lieferanten, dass sie dieselben Anforderungen auch an ihre Subunternehmer stellen.
Der Verhaltenskodex für Lieferanten ist Bestandteil unserer allgemeinen Einkaufsbedingungen. Er ersetzt selbstverständlich nicht die Gesetze und Vorschriften, die in Ländern gelten, in denen unsere Lieferanten tätig sind. Vielmehr soll er deren Einhaltung fördern und gewährleisten, dass die gesetzlichen Vorgaben gewissenhaft und wirksam durchgesetzt werden. Seit 2014 bieten wir eine Online-Compliance-Schulung für unsere Lieferanten an.
Bei der Auswahl von Geschäftspartnern führen wir Prüfungen (Compliance Business Assessments) durch, die sich nach dem jeweiligen Risiko für Compliance-Verstöße richten. Neben Lieferanten, Entwicklungs- und Joint-Venture-Partnern betrifft dies insbesondere bestimmte Berater*innen, etwa Vertriebsmittler*innen. Für eine Partnerschaft mit ihnen haben wir eine eigene Richtlinie erstellt (Consultant Policy).
Relevant für die Abdeckung folgender Nachhaltigkeitsstandards
Der ESG KPI81 Prozent. Damit haben wir unser Ziel, bis 2020 eine Abdeckung von mindestens 80 Prozent zu halten, erreicht.
„Nachhaltiger Einkauf“ blieb gegenüber dem Vorjahreswert auf einem stabilen Niveau. Der Anteil des risikogeprüften Einkaufsvolumens liegt derzeit bei knappWie im CR-Bericht 2019 angekündigt, haben wir 2020 die Messung unserer Nachhaltigkeitsleistung im Einkauf verändert, um den steigenden Anforderungen unserer Stakeholder gerecht zu werden. Hierzu werden u.a. zwei neue ESG KPIs definiert: „Einkaufsvolumen ohne CR-Risiko“ und „Als unkritisch verifiziertes Bestellvolumen“. Die neuen KPIs ersetzen die bisherigen KPIs „Nachhaltiger Einkauf“ und „CR-qualifizierte Top-200-Lieferanten“.
Die Abdeckung unseres Bestellvolumens durch Nachhaltigkeitsaktivitäten messen wir mithilfe des ESG KPIs „Nachhaltiger Einkauf“; er misst den Anteil des Einkaufsvolumens von Lieferanten, bei denen innerhalb der Unternehmensgruppe eine oder mehrere Konzerngesellschaften auf die Einhaltung unserer Sozial- und Umweltstandards via Self Assessments und/oder Audits2018 wurde außerdem das Einkaufsvolumen von Lieferanten berücksichtigt, die den Verhaltenskodex für Lieferanten akzeptiert haben. Für unseren ESG KPI „Nachhaltiger Einkauf“ rechnen wir in den kommenden Jahren mit konstant bleibenden Werten.
überprüft wurden. Dies gilt auch, wenn Audits bei Vorlieferanten durchgeführt wurden. Seit
Global Reporting Initiative (GRI)
Deutscher Nachhaltigkeitskodex
European Federation of Financial Analysts Societies (EFFAS)
Der ESG KPI-200-Lieferanten“ ist eine interne Steuerungskennzahl, die den ESG KPI „Nachhaltiger Einkauf“ ergänzt. Während der ESG KPI „Nachhaltiger Einkauf“ den Anteil des Einkaufsvolumens ausweist, der auf der Grundlage von Nachhaltigkeitskriterien geprüft wird, reflektiert der KPI „CR-qualifizierte TOP-200-Lieferanten“ den Anteil an Lieferanten aus dem Top-200-Lieferantenpool. Diese werden gemäß Nachhaltigkeitskriterien im Rahmen von Selbstauskunft, Audits , Nachhaltigkeits-Workshops für Lieferanten und Lieferantenentwicklungsprogrammen geprüft. Der Anteil der CR-qualifizierten Lieferanten aus dem Top-200-Pool belief sich 2020 auf 84 Prozent. Damit wurde unser Ziel, bis 2020 75 Prozent unserer emissionsintensiven Lieferanten abzudecken, übertroffen.
„CR-qualifizierte TOPWie im CR-Bericht 2019 angekündigt, haben wir 2020 die Messung unserer Nachhaltigkeitsleistung im Einkauf verändert, um den steigenden Anforderungen unserer Stakeholder gerecht zu werden. Hierzu werden u.a. zwei neue ESG KPIs definiert: „Einkaufsvolumen ohne CR-Risiko“ und „Als unkritisch verifiziertes Bestellvolumen“. Die neuen KPIs ersetzen die bisherigen KPIs „Nachhaltiger Einkauf“ und „CR-qualifizierte Top-200-Lieferanten“.
Wie im CR-Bericht 2019 angekündigt, haben wir 2020 die Messung unserer Nachhaltigkeitsleistung im Einkauf verändert, um den steigenden Anforderungen unserer Stakeholder gerecht zu werden. Hierzu wurden u. a. zwei neue ESG KPIs definiert: "Einkaufsvolumen ohne CR-Risiko" und als "Als unkritisch verifiziertes Bestellvolumen". Der ESG KPI „Einkaufsvolumen ohne CR-Risiko“ – Zielwert bis 2025 95 Prozent – stellt das Einkaufsvolumen von direkten Geschäftspartnern dar, die im Berichtszeitraum durch einen etablierten externen Dienstleister ohne Auffälligkeiten auf negative Meldungen in der Medienberichterstattung geprüft werden. Hierbei fließen auch die Lieferanten ein, bei denen zwar Auffälligkeiten festgestellt, aber auch entsprechende Korrekturmaßnahmen ergriffen wurden. Der Anteil dieses risikogeprüften Einkaufsvolumens lag 2020 bei 99,6 Prozent.
Wie im CR-Bericht 2019 angekündigt, haben wir 2020 die Messung unserer Nachhaltigkeitsleistung im Einkauf verändert, um den steigenden Anforderungen unserer Stakeholder gerecht zu werden. Hierzu wurden u. a. zwei neue ESG KPIs definiert: "Einkaufsvolumen ohne CR-Risiko" und als "Als unkritisch verifiziertes Bestellvolumen". Der ESG KPI „Als unkritisch verifiziertes Bestellvolumen“ – Zielwert bis 2025 60 Prozent – misst den Anteil an Lieferanten, der im Rahmen von dezidierten Überprüfungen auf soziale und ökologische Kriterien geprüft wurden – etwa im Zuge von EcoVadis , dem Carbon Disclosure Project (CDP ), Social Audits , Lieferantenbesuchen oder unserem Lieferantenentwicklungsprogramm. Der Anteil dieser CR-qualifizierten Lieferanten lag 2020 bei 62 Prozent. Die Berechnung beider ESG KPI erfolgt in Bezug zum bereits größtenteils in einem einheitlichen Einkaufsberichtssystem abgebildeten, geprüften konzernweiten Einkaufvolumen (ohne die Kategorie „Network Capacity“ und T‑Mobile US). Die neuen KPIs ersetzen die bisherigen KPIs „Nachhaltiger Einkauf“ und „CR-qualifizierte Top-200-Lieferanten“.
Alle Zulieferer müssen sich vor Aufnahme einer Geschäftsbeziehung zunächst in unserem Lieferantenpool registrieren. Dabei erhalten die Lieferanten umfassende Informationen über die wesentlichen Prinzipien und Werte der Deutschen Telekom – auch zum Thema Unternehmensverantwortung und Nachhaltigkeit.
Grundsätzlich durchläuft unser Lieferantenmanagement einen fünf Schritte umfassenden Zyklus. Ziel ist es, die Risiken in der Lieferkette zu minimieren und unsere Lieferanten nachhaltig weiterzuentwickeln.
Stufe 1: Klassifizierung
Alle neuen Lieferanten werden in unsere fundamentalen Prinzipien und Werte zu Nachhaltigkeit und Menschenrechten eingeführt. Um kritische, strategisch wichtige und nachhaltigkeitsrelevante Lieferanten zu identifizieren, werden alle Warengruppen einer dezidierten Chancen- und Risikoanalyse unterzogen.
Dabei berücksichtigen wir ein breites Spektrum an Nachhaltigkeitsaspekten, wie etwa mögliche Einsparpotenziale beim Energieverbrauch und der Reduzierung von CO2 Emissionen, und das Risiko von Zwangs- oder Kinderarbeit sowie potenzielle Umweltverschmutzungen. Als unterstützende Instrumente setzen wir hierbei auf externe Überprüfungssysteme wie RepRisk und RiskMethods.
Daraus ergibt sich folgende Einstufung der Warengruppen und Lieferanten:
Innerhalb der Warengruppen berücksichtigen wir zudem ein breites Spektrum an Nachhaltigkeitsaspekten und -risiken, etwa das Risiko eines Auftretens von Zwangs- oder Kinderarbeit oder von Umweltverschmutzung. Auch Chancen, etwa Einsparpotenziale beim Energieverbrauch, fließen in die Klassifizierung ein.
Stufe 2: Auswahl
Alle Lieferanten – sowohl für kritische als auch unkritische Warengruppen – müssen vor der Aufnahme von Geschäftsbeziehungen unseren Verhaltenskodex für Lieferanten akzeptieren. Die Auswahl erfolgt darüber hinaus nach Umwelt-, sozialen und Menschenrechtskriterien. Außerdem werden relevante Produktkriterien wie Energieverbrauch, Ressourceneffizienz, Eignung zur Kreislaufwirtschaft, Schadstoffe und Konfliktmaterialien beachtet.
Bei der Lieferantenauswahl werden die genannten Nachhaltigkeitskriterien mit 10 Prozent gewichtet.
Stufe 3: Bewertung
Unser grundsätzliches Ziel ist es, die Ursachen von Problemen in unserer Lieferkette zu erkennen und diese gemeinsam mit unseren Lieferanten zu beheben. Dazu führen wir bei ausgewählten Lieferanten, die kritischen Warengruppen zugeteilt wurden, umfassende Nachhaltigkeitsbewertungen und Überprüfungen durch – beispielsweise über den ESG-Fragebogen von EcoVadis, die Daten aus dem CDP Suppliers Disclosure oder dem RepRisk Rating. Außerdem nutzen wir Sozialaudits und anonyme mobile Umfragen zur Bewertung. Die Maßnahmen sowie die Anzahl der teilnehmenden Lieferanten finden Sie hier.
Die Entscheidung, wann welches Instrument zum Einsatz kommt, erfolgt für jeden Lieferanten individuell und ist unter anderem von dessen Nachhaltigkeitsperformance und Risikoklassifizierung abhängig. Die Effektivität unserer gesamten Bewertungsaktivitäten wird durch die Zusammenarbeit mit anderen Telekommunikationsbetreibern in der Joint Audit Cooperation (JAC) erhöht.
Ergibt sich aus der Bewertung ein Handlungsbedarf, definieren wir Korrekturmaßnahmen und einen Zeitrahmen für deren Umsetzung. Anschließend überwachen wir, ob die Zeitpläne eingehalten werden, und lösen nötigenfalls einen Eskalationsprozess aus, der zur Beendigung des Geschäftsverhältnisses führen kann.
Stufe 4: Monitoring
Mit kritischen, nachhaltigkeitsgefährdeten Lieferanten führen wir regelmäßig Gespräche, in denen wir auch auf CR-Themen eingehen, um die Nachhaltigkeitsleistung der Unternehmen sicherzustellen und zu fördern. Als Monitoring- und Steuerungsinstrument setzen wir zudem folgende konzernweite ESG-KPIs ein:
Stufe 5: Entwicklung
Um die Nachhaltigkeitsleistung in unserer Lieferkette zu steigern, führen wir – in enger Kooperation mit ausgewählten Lieferanten – ein eigens dafür konzipiertes Entwicklungsprogramm durch. Zudem veranstalten wir regelmäßige Workshops mit ausgesuchten Lieferanten zu relevanten Nachhaltigkeitsthemen. Darüber hinaus überprüfen, fördern und qualifizieren wir kontinuierlich unsere Lieferanten über die JAC-Aktivitäten. Mit mehr als 1 100 direkten und indirekten Betriebsstätten von Lieferanten hatten wir auf diesem Wege seit 2010 Kontakt. Die Workshops beschäftigten sich unter anderem mit folgenden Themen:
Hauptziel der Lieferantenüberprüfung und der Qualifizierung ist es, potenzielle Risiken zu minimieren und zugleich einen langfristigen wirtschaftlichen Nutzen für alle Beteiligten zu generieren.
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Global Reporting Initiative (GRI)
Kann ein Lieferant die Nachhaltigkeitsanforderungen, die in unserem Lieferantenkodex niedergelegt sind, nicht zufriedenstellend erfüllen, starten wir einen Eskalationsprozess .
Primär verantwortlich für diesen Prozess ist unsere Einkaufsorganisation – unterstützt und beraten durch den Bereich Group Corporate Responsibility. In Gesprächen machen wir dem Lieferanten unsere Forderungen deutlich. Sollten die Gespräche über verschiedene Instanzen hinweg nicht zum gewünschten Ergebnis führen, entscheidet in letzter Instanz unser Vorstand, wie mit dem Lieferanten weiter zu verfahren ist. Das kann im schlimmsten Fall zur Beendigung der Geschäftsbeziehung mit dem Lieferanten führen.
Alle, die entlang unserer Lieferkette Missstände bezüglich der Einhaltung von Gesetzen, internen Richtlinien und Verhaltensgrundsätzen feststellen, können diese – auf Wunsch auch anonym – über unser „Tell me!“-Portal melden.
Wir arbeiten im Einkauf mit einem umfangreichen Risikomonitoring für Lieferanten. Dabei unterziehen wir unser bestehendes Lieferantenportfolio einer erweiterten Risikoanalyse. Im ersten Schritt bewerten wir die von den einzelnen Lieferanten ausgehenden Risiken gemäß den drei Kriterien:
Je nach Einstufung führen wir anschließend entweder ein einfaches Risikomonitoring oder ein aktives Risikomonitoring durch:
Im Jahr 2020 haben wir insgesamt 89 Überprüfungen bei Lieferanten durchgeführt – davon 76 Vor-Ort-Überprüfungen (sogenannte Social Audits ) und 13 mobile Umfragen. Von den Kontrollen waren 29 direkte und 60 indirekte Zulieferer betroffen.
Bei den Vor-Ort-Überprüfungen geben wir den Lieferanten im Vorfeld den ungefähren Zeitraum unseres Besuchs bekannt („semi-announced“). Dies ist notwendig, um die Anwesenheit relevanter Ansprechpartner*innen bei der Überprüfung sicherzustellen. Mit den mobilen Umfragen geben wir der Belegschaft unserer Lieferanten Gelegenheit, online anonyme Angaben zur sozialen und ökologischen Situation in ihren Betrieben zu machen. Die Umfragen dienen in erster Linie dazu, einen ersten Eindruck über die Arbeitsbedingungen vor Ort zu gewinnen, um dann bei Bedarf weitere Maßnahmen – etwa spezifische Vor-Ort-Überprüfungen (Social Audits) – einzuleiten.
Durch die COVID-19-Situation konnten wir 2020 nicht alle geplanten Vor-Ort-Überprüfungen (> 100) von Lieferanten durchführen. Wenn es die weitere Pandemie-Entwicklung zulässt, werden wir diese Überprüfungen 2021 nachholen.
Anzahl Überprüfungen | Anzahl Feststellungen | Anzahl erledigte Feststellungen | |
---|---|---|---|
Social Audits | (durch externe Auditierungsfirmen)76 | 665 | 248 |
Mobile Umfragen * | 13 | - | - |
EcoVadis2014–2020) | (353 | - | - |
CDP | Supply Chain **222 | - | - |
Summe | 664 | - | - |
* Mobile Umfragen bei ausgesuchten Lieferanten als ergänzende, innovative Überprüfungsmethodik |
Bei unseren Auditaktivitäten konzentrieren wir uns auf strategisch wichtige und besonders risikobehaftete Lieferanten. Sie werden regelmäßig alle zwei bis drei Jahre auditiert. Zu dieser Gruppe gehören etwa 250 von unseren insgesamt rund 20 000 aktiven Lieferanten. Sie decken gemeinsam rund 80 Prozent unseres Einkaufsvolumens ab. So verschaffen wir uns mit ihrer Überprüfung Transparenz über die Risiken in weiten Teilen unserer Lieferkette.
Die Mehrzahl der AuditsJoint Audit Cooperation (JAC) statt. Dabei werden folgende Themenbereiche überprüft:
findet im Rahmen derDie JAC Guidelines fordern von unseren Lieferanten unter anderem,
Alle Anforderungen werden durch Vor-Ort-Audits regelmäßig geprüft. Dabei werden auch die Ausstattung und Qualität der Arbeits-, Schlaf- und Kantinenbereiche kontrolliert.
Die Telekom verpflichtet ihre Lieferanten nicht dazu, sich im Hinblick auf Umwelt- oder Sozialthemen extern zertifizieren zu lassen. Liegen keine Zertifikate in den Bereichen „Umwelt“ und „Soziale Verantwortung“ vor, erwarten wir jedoch, dass vergleichbare Managementsysteme genutzt werden. Die Erfahrung aus den Audits zeigt, dass die Mehrheit unserer relevanten produzierenden Lieferanten über ein externes Zertifikat oder vergleichbare Managementsysteme verfügt.
Die Überprüfung der wesentlichen sozialen und ökologischen Aspekte sowie der grundsätzlichen Menschenrechte bei unseren Audits steht im Einklang mit international anerkannten Richtlinien und Standards, wie den ILO-Kernarbeitsnormen, den UN-Prinzipien zu Wirtschaft und Menschenrechten oder den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen.
Relevant für die Abdeckung folgender Nachhaltigkeitsstandards
Über das auf Konzernebene aufgesetzte und gesteuerte Auditierungsprogramm wurden 2020 insgesamt 76 Audits durchgeführt.
Wie in den Vorjahren konzentrierten wir unsere Auditaktivitäten auf Lieferanten in Asien, aber auch in Nordamerika, Ozeanien, Afrika und Süd- und Osteuropa.
Zu den auditierten Lieferanten gehörten Produzenten aus den Bereichen IT-Hardware, -Software und -Dienstleistungen sowie Netzwerke und Endgeräte.
Bei den Überprüfungen haben wir bei einem Lieferanten neben gravierenden Verstößen der Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten auch konkrete Hinweise auf Zwangsarbeit und Verfehlungen im Jugendarbeitsschutz festgestellt. Daraufhin wurde die Geschäftsbeziehung mit diesem Lieferanten mit sofortiger Wirkung eingestellt und erst nach verifizierten Korrekturmaßnahmen wieder aufgenommen. Darüber hinaus wurden keine weiteren Fälle von Korruption oder Bestechung oder aber kritische Verstöße gegen Compliance-Regeln oder das Recht auf intellektuelles Eigentum aufgedeckt.
Bereich | Befunde bei Lieferanten | Eingeleitete Verbesserungen | Status (Ende 2020) | |
---|---|---|---|---|
Umwelt | In der Fabrik wurden keine Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen identifiziert und kein Reduktionsziel festgelegt. | Der Energieverbrauch im Zusammenhang mit den Treibhausgasemissionen ist hauptsächlich auf die Verwendung von Strom und Wasser zurückzuführen. Das Unternehmen hat jährliche Ziele für den Strom- und Wasserverbrauch festgelegt und führt monatliche Auswertungen durch. Es wurden Maßnahmen zur Energieeinsparung und Emissionsreduzierung ausgearbeitet. | abgeschlossen | |
Gemäß geprüften Unterlagen und der Befragung des Managements wurde kein systematischer Ansatz zur Verhinderung der Verschmutzung des Regenwasserabflusses und zu illegaler Einleitungen und Verschüttungen in den Regenwasserkanal eingeführt. | Einführung eines Managementsystems für die Regen- und Abwassereinleitung und die tägliche Wartung. | abgeschlossen | ||
Geschäftsethik | Gemäß geprüften Unterlagen und der Befragung des Managements verfügte die Einrichtung über keinen angemessenen und wirksamen Prozess zur Überwachung, Identifizierung und Sicherstellung der Einhaltung geltender Gesetze und Vorschriften der Geschäftsethik. | Ein Verfahren für die Überwachung, Identifizierung, Bewertung und Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften der Geschäftsethik wurde etabliert. Außerdem wurde eine Liste der geschäftsethischen Gesetze und Vorschriften sowie der Kundenanforderungen erstellt. | abgeschlossen | |
Kinderarbeit & jugendliche Beschäftigte | Trotz eines existierenden Verfahrens zum Schutz jugendlicher Beschäftigter, das ihnen untersagt Überstunden oder Nachtschichten zu leisten, wurden bei zufälligen Stichproben junge Arbeitnehmer bei der Nachtschicht angetroffen. | Es wurde festgeschrieben, dass jugendliche Beschäftigte besonders geschützt werden (z. B. keine Anordnung von Nachtschichten oder Überstunden). | abgeschlossen | |
Zwangsarbeit | Keiner der stichprobenartig geprüften Arbeitsverträge enthielt Angaben zu Arbeitszeit und Vergütung. | Die Arbeitsverträge erfordern nun die Unterzeichnung von Arbeitszeiten und Arbeitsvergütung. Überstundenarbeit darf 36 Stunden nicht überschreiten, und der Stundenlohn darf nicht unter dem örtlichen Mindestlohnstandard liegen. | abgeschlossen | |
Arbeitsschutz | Bei einem Teil der Chemikalien fehlten Sekundärcontainer und gültige Sicherheitsetiketten (z. B. beim Leim in den Leimmischräumen und bei der Druckfarbe im Verpackungsbereich). | Im Verpackungsbereich und in den Leimmischräumen wurden Sekundärcontainer installiert und gültige Sicherheitsetiketten für Chemikalien angebracht. | abgeschlossen | |
Einige Notausgänge und Evakuierungswege waren blockiert. | Die Notausgänge und Evakuierungswege wurden geräumt und können nun normal passiert werden. | abgeschlossen | ||
Der Produktionsraum der Montagehalle war nicht mit einem Feueralarm- und Notfallmeldesystem ausgestattet. Es gab keine Hinweise auf eine regelmäßige technische Wartung der Brandmelde- und Warnanlage. | Fehlende Brandmeldesensoren wurden installiert. Außerdem wurde ein Vertrag zur Wartung der Brandmeldeanlage mit einer staatlich anerkannten Firma abgeschlossen. | abgeschlossen | ||
Arbeitszeiten | Die Überstunden der Arbeiter überstiegen die gesetzlichen Anforderungen und ihre Wochenarbeitszeit überstieg 60 Stunden. | Die Überstunden der Arbeiter entsprechen nun den gesetzlichen Vorgaben. | abgeschlossen | |
Löhne & Gehälter | Im Rahmen der Prüfung wurde festgestellt, dass Lohnzahlungen für Arbeiter verzögert wurden. Auch die Löhne ausgeschiedener Arbeiter wurden verzögert gezahlt. | Das Datum der Gehaltszahlung wurde gemäß den lokalen rechtlichen Anforderungen angepasst. Außerdem muss das Austrittsgehalt nun innerhalb von drei Arbeitstagen ausgezahlt werden. | abgeschlossen |
Global Reporting Initiative (GRI)
Damit unsere Lieferanten unsere hohen Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllen können, arbeiten wir partnerschaftlich mit ihnen zusammen.
Seit 2018 führen wir das ehemals Telekom-eigene Lieferantenentwicklungsprogramm als Branchenansatz unter dem Namen „Sustainable Development Program“ (SDP) fort. Inzwischen haben sich Telefónica und Swisscom diesem Programm angeschlossen. Wir bauen darauf, dass sich in naher Zukunft weitere Telekommunikationsanbieter und andere ICT-Unternehmen anschließen werden. Die Grafik zeigt Themenbereiche, die bei den teilnehmenden Lieferanten überprüft werden. Auf Grundlage dieser Prüfungen wird gemeinsam mit dem jeweiligen Lieferanten ein Maßnahmenplan vereinbart. Alle Aktivitäten und Ergebnisse werden dokumentiert, um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu messen.
Unsere Lieferanten kommen aus verschiedenen Industrien und Ländern. Damit Sie sich ein Bild von der Vielfalt unserer über 20 000 Lieferanten verschaffen können, finden Sie im Folgenden die von uns beauftragten Lieferantentypen; die Übersicht enthält den jeweils auf sie entfallenden Anteil unserer Ausgaben (CAPEX & OPEX) und die geografische Verteilung.
2020 | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
Lieferantenkategorie | Ausgaben- anteil (%) | Zahl der konsolidierten Lieferanten | Zahl der inländischen Tochter- gesellschaften von Lieferanten | Zahl der ausländischen Tochter- gesellschaften von Lieferanten | Zahl der Tochter- gesellschaften von kritischen Lieferanten | Zahl der Tochter- gesellschaften von riskanten Lieferanten |
Gebäude, Anlagen, Möbel und zugehörige Dienstleistungen | 2,9% | 2645 | 688 | 2273 | 147 | 1 |
Bauarbeiten | 14,4% | 6122 | 5504 | 1625 | 390 | 1 |
Consulting, Auftragsvergabe, Leiharbeit und Service-Center | 3,3% | 1217 | 333 | 976 | 62 | 0 |
Elektrische Haushaltsgeräte | 0,0% | 89 | 21 | 73 | 80 | 0 |
Kommunikationstechnik und -geräte für Endnutzer | 17,2% | 1320 | 504 | 1159 | 107 | 0 |
Energie, Treibstoff, Gas, Wasser | 2,8% | 220 | 94 | 137 | 12 | 0 |
Finanzdienstleistungen, Versicherungen, Gebühren, Untersuchungen, Zertifizierung | 2,7% | 776 | 195 | 679 | 54 | 1 |
Fuhrpark und Reise | 0,9% | 534 | 196 | 399 | 31 | 2 |
Verpflegung und Catering | 0,2% | 282 | 46 | 254 | 27 | 0 |
HR-Services, Schulung und Übersetzung | 0,8% | 2424 | 1061 | 1639 | 164 | 6 |
Informationstechnologie | 16,2% | 5516 | 2154 | 4969 | 434 | 9 |
Logistik und Post | 1,2% | 587 | 258 | 446 | 42 | 0 |
Marketing, Medien, Inhalte, Druck, Messen | 9,1% | 4787 | 2170 | 3183 | 318 | 4 |
Netzkapazität | 11,0% | 1801 | 152 | 2141 | 136 | 1 |
Netzinfrastruktur | 12,3% | 2372 | 1099 | 2157 | 201 | 3 |
Büroausstattung, Bürotechnik und Büromaterial | 0,2% | 676 | 390 | 382 | 46 | 0 |
Service-Plattformen | 1,7% | 754 | 341 | 576 | 70 | 2 |
SIM-Karten | 0,1% | 47 | 45 | 25 | 4 | 0 |
Werkzeug und Schutzausrüstung | 0,3% | 692 | 314 | 462 | 42 | 0 |
Nicht definiert/Nicht definiert | 2,7% | 144 | 82 | 66 | 12 | 0 |
TOTAL | 100% | 1810 | 20 | |||
Einmalig erfasste konsolidierte Lieferanten: 25149 | Einmalig erfasste Lieferanten auf lokaler / Tochter- gesellschafts- ebene: 31183 | Gesamtzahl ungeachtet der jeweiligen Kategorie | Gesamtzahl ungeachtet der jeweiligen Kategorie |
Begriffsbestimmungen und Beispiele
Bereits seit 2016 legen wir im Rahmen des „Supplier Engagement Rating“ des CDP unsere Aktivitäten bei der Lieferanteneinbindung offen. Das Rating bewertet, wie gut es Unternehmen gelingt, das Thema Klimaschutz in ihre Lieferkette zu integrieren. 2020 haben wir wie im Vorjahr ein „A“ erreicht. Damit sind wir im Supplier Engagement Leader Board. Ein wichtiger Schritt dorthin war die Berechnung von sogenannten lieferantenspezifischen Emissionsintensitäten auf Basis der Lieferantenantworten zum CDP Supply Chain Program. Dabei wurden die Gesamtemissionen des Lieferanten (Scope 1 und 2 sowie Scope 3 für die vorgelagerte Lieferkette) ins Verhältnis zum Gesamtumsatz des Lieferanten gesetzt.
Den ESG KPICDP-Lieferkettenabdeckung“ haben wir 2017 erstmalig extern ausgewiesen. Er gibt Aufschluss darüber, inwieweit das Volumen unserer Einkäufe bei emissionsintensiven Lieferanten vom CDP Supply Chain Program abgedeckt ist. 2020 belief sich der vom CDP Supply Chain Program abgedeckte Anteil des Einkaufsvolumens auf 70,2 Prozent. Damit haben wir unser Ziel erreicht, 70 Prozent unserer emissionsintensiven Lieferanten bis 2020 abzudecken.
„
Der Anteil des auditierten Einkaufsvolumens sank von 31 Prozent im Vorjahr auf 23,2 Prozent im Jahr 2020. Gleichzeitig sank der Anteil des via EcoVadis abgedeckten Einkaufsvolumens auf 37 Prozent. Dies liegt vorallem daran, dass im Berichtsjahr bei mehr Lieferanten eingekauft wurde, die leider nocht nicht qualifiziert sind. Eine Überprüfung durch Präqualifizierung über das Supplier Management Portal (SMP) erfolgte im Jahr 2020 für 60 Prozent des Einkaufsvolumens. Eine Präqualifizierung ist für Lieferanten obligatorisch, bei denen wir ein Auftragsvolumen von über 100 000 Euro erwarten.
Global Reporting Initiative (GRI)
Deutscher Nachhaltigkeitskodex
European Federation of Financial Analysts Societies (EFFAS)
Wir fordern von unseren Lieferanten, die Umwelt zu schützen und verantwortungsvoll mit Ressourcen umzugehen. Diese Forderung findet sich sowohl in unserem „Menschenrechtskodex & Soziale Grundsätze“ wie auch in unserem Verhaltenskodex für Lieferanten wieder.
Zur Überprüfung verlangen wir von unseren Zulieferern Selbstauskünfte und führen Lieferantenkontrollen (Social Audits) durch. Dabei prüfen wir unter anderem, ob unsere Lieferanten über ein Umweltmanagementsystem inklusive eines Abfallmanagementsystems verfügen und wie sie ihren Energie- und Wasserverbrauch managen. Außerdem überprüfen wir stets, ob ein Managementsystem zum Umgang mit Konfliktrohstoffen vorliegt.
Hierbei wird unter anderem der Einsatz von gefährlichen Materialien und konfliktbehafteten Rohstoffen bei der Lieferanten- und Produktauswahl überprüft und bewertet. Die Kriterien wurden 2020 im Rahmen eines Pilotprojekts getestet und sollen künftig bei der Beschaffung von IT- und Netzwerkprodukten angewendet werden.
Relevant für die Abdeckung folgender Nachhaltigkeitsstandards
Unser interaktives Kennzahlen-Tool ermöglicht den Vergleich und die Analyse der wichtigsten Kennzahlen unserer Landesgesellschaften.
Unser Beitrag zu den SDG
Unsere konzernweite nachhaltige Einkaufsstrategie umfasst den gesamten Beschaffungsprozess. Die Strategie wird mithilfe interner und externer Leistungskennzahlen und Managementinstrumente umgesetzt.
Lieferantenkodex
Unser Verhaltenskodex für Lieferanten (Supplier Code of Conduct) ist Bestandteil unserer allgemeinen Einkaufsbedingungen und muss damit von unseren Lieferanten anerkannt werden. In dem Kodex sind ethische, soziale und ökologische Grundsätze sowie grundsätzliche Menschenrechte festgeschrieben. Darin finden sich auch Anforderungen zu relevanten Themen wie beispielsweise Datenschutz, Korruption und Künstliche Intelligenz. Bei unseren strategischen Lieferanten mit erhöhtem CR-Risiko lassen wir die Einhaltung des Lieferantenkodex regelmäßig vor Ort von externen Auditierungsfirmen prüfen.
Lieferantenkodex
Mit dem Lieferantenkodex bekennen wir uns zu den Leitlinien der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte sowie zum Global Compact der Vereinten Nationen.
Globale Einkaufsrichtlinie
Fixiert sind unsere Nachhaltigkeitsprinzipien für den Einkauf in der Konzernrichtlinie „Globale Einkaufsrichtlinie“.
Leitfaden für den Einkauf
Der „Leitfaden für den Einkauf“ liefert konkrete Handlungsanweisungen für den Einkauf in Deutschland und gilt als Empfehlung für die Landesgesellschaften.
Weitere Richtlinien
Außerdem sind für unsere Lieferanten folgende Richtlinien bindend: Konzernrichtlinie zur Vermeidung von Korruption, Statement on Extractives und die Liste verbotener Stoffe.
Verankerung im Unternehmen
Kontrollinstrumente
Die ESG KPIs sind ein wichtiges Steuerungsinstrument für den Einkauf.
Global Reporting Initiative (GRI)
Global Compact