Klimastrategie
Klimaschutz ab 2020: Neues Klimaziel und Revision der Klimaschutzstrategie
2018 haben wir ein neues konzernweites Klimaziel für die Zeit nach 2020 – unserem aktuellen Zieljahr – erarbeitet. Dieses wurde Anfang 2019 von unserem Vorstand verabschiedet.
Die Erarbeitung des Ziels basiert auf der Methodik der „Science Based Targets Initiative“ (SBTi), die uns im Mai 2019 als dritten DAX-Konzern offiziell bestätigt hat, dass unsere Klimaschutzziele zur Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens beitragen. Damit folgen wir den Landesgesellschaften in den USA und Ungarn, deren Ziele bereits 2018 beziehungsweise Anfang 2019 durch die SBTi positiv geprüft wurden.
- Wir haben beschlossen, bis zum Jahr 2021 unseren gesamten Stromverbrauch auf 100 Prozent erneuerbare Energien umzustellen (Scope 2). Derzeit beziehen wir bereits 64 Prozent aus erneuerbaren Quellen. Aufgrund von steigendem Datenverkehr und Netzausbau erwarten wir in den nächsten Jahren weiterhin steigende Stromverbräuche. Um die Vorgaben der Science Based Targets Initiative dennoch zu erreichen, setzen wir neben Effizienzmaßnahmen auf den Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien.
- Unsere gesamten Emissionen wollen wir bis zum Jahr 2030 um 90 Prozent senken (Scope 1 und 2) – also auch Emissionen, die zum Beispiel durch die Nutzung von Gas oder Öl entstehen.
- Circa 80 Prozent unseres CO2-Fußabdrucks entstehen bei der Herstellung und der Nutzung unserer Produkte. Diese Emissionen wollen wir bis 2030 pro Kunde in den wichtigsten Kategorien (Emissionen aus dem Einkauf von Waren, Diensten und Investitionsgütern sowie Emissionen aus der Nutzung unserer Produkte bei unseren Kunden) um 25 Prozent senken (Scope 3). Dazu haben erste Workshops gemeinsam mit unseren wichtigsten Lieferanten stattgefunden, aus denen Maßnahmen und Vereinbarungen zur Senkung des CO2-Ausstoßes abgeleitet werden.
Das neue Klimaziel unterscheidet sich von dem bisherigen Ziel insbesondere dadurch, dass die Emissionen von T-Mobile US sowie aus der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette (Scope-3-Emissionen ) berücksichtigt werden.
Im September 2019 haben wir uns außerdem einer internationalen Brancheninitiative angeschlossen. Damit verpflichten wir uns, bis spätestens 2050 unsere CO2-Emissionen auf „Netto Null“ zu senken und so unseren Geschäftsbetrieb vollständig klimaneutral zu stellen (Scope 1 + 2).
Unser Ansatz zur Messung unserer Fortschritte im Klimaschutz
Die Berechnung unserer Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette für unser Klimaziel erfolgt entsprechend der marktbasierten Methode des international anerkannten Greenhouse Gas (GHG) Protocol. Alle CO2e-Emissionen schlüsseln wir hier detailliert auf.
Mit verschiedenen Kennzahlen messen wir unseren Beitrag zum Klimaschutz und machen damit die Fortschritte in der Umsetzung unserer Klimastrategie für unsere StakeholderCarbon Intensity und Energy Intensity setzen dabei unsere CO2e-Emissionen beziehungsweise unseren Energieverbrauch zu dem transportierten Datenvolumen in Beziehung. Zusammen mit dem Datenvolumen als Bezugsgröße wird eine direkte Verknüpfung zur Leistungsfähigkeit unserer Netze hergestellt. Auch die KPI Enablement-Faktor, PUE und Erneuerbare Energien dienen der Steuerung und Transparenz im Thema Klimaschutz.
transparent. Die KPIsIndirekte Emissionen entlang unserer Wertschöpfungskette – sogenannte Scope-3-Emissionen – machen den größten Teil unserer Gesamtemissionen aus. Die Erfassung hilft uns auf Unternehmens- und Produktebene gezielt Maßnahmen zu ergreifen.
Unser 2013 beschlossenes Klimaziel, den Ausstoß von CO2e-Emissionen unseres Konzerns bis zum Jahr 2020 (gegenüber 2008, ohne T-Mobile US) um 20 Prozent zu reduzieren, hat weiterhin Bestand. 40 Geschäftseinheiten in 29 Ländern haben sich zu diesem Klimaziel verpflichtet.
Der Vorstand wird jedes Jahr durch den Bereich Group Corporate Responsibility (GCR) über den Stand der Klimazielerreichung ausführlich informiert. Wir konnten den Ausstoß der Emissionen in den vergangenen Jahren weiter reduzieren und bewegen uns auf dem für 2019 prognostizierten Niveau. Wir gehen davon aus, dass wir unser Ziel erreichen werden.
Ausrichtung an den Empfehlungen der TCFD
2015 wurde auf der Klimakonferenz von Paris die „Task Force on Climate-related Financial Disclosures“ (TCFD ) ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, freiwillige und einheitliche klimabezogene Finanzangaben zu entwickeln. Für die Umsetzung hat die TCFD im Jahr 2017 konkrete Empfehlungen veröffentlicht. Unternehmen können diese als Leitfaden nutzen, um Investoren, Kreditgeber, Versicherer und andere Interessengruppen über die Risiken des Klimawandels für ihr Geschäftsmodell zu informieren.
Die Telekom begrüßt die hinter der TCFD stehenden Ziele. Unter den Risiken, die der Klimawandel mit sich bringt, sind bereits heute zunehmend extreme Wetterbedingungen erkennbar. Dies beeinflusst unsere Stakeholder
Governance
Disclosures | Guidance | Input | ||
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a) Beschreiben Sie die Aufsicht des Vorstands über klimabezogene Chancen und Risiken. |
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b) Beschreiben Sie die Rolle des Managements bei der Bewertung und dem Management klimabezogener Chancen und Risiken. |
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Strategie
Disclosures | Guidance | Input | ||
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a) Beschreiben Sie die klimabedingten Chancen und Risiken, die die Organisation kurz-, mittel- und langfristig identifiziert hat. |
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Bitte beachten Sie: Derzeit evaluieren wir intern, wie die Berichterstattung zu klimabezogenen Finanzrisiken und Opportunitäten an den Empfehlungen der „Task Force on Climate-related Financial Disclosures“ (TCFD) ausgerichtet werden kann. Dies soll aufbauend auf den bestehenden Ansätzen der Strategie, des Controllings und Risikomanagements geschehen. | ||
b) Beschreiben Sie die Auswirkungen der klimabedingten Chancen und Risiken auf die Geschäftstätigkeit, die Strategie und die Finanzplanung der Organisation. |
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Bitte beachten Sie: Derzeit evaluieren wir intern, wie die Berichterstattung zu klimabezogenen Finanzrisiken und Opportunitäten an den Empfehlungen der „Task Force on Climate-related Financial Disclosures“ (TCFD) ausgerichtet werden kann. Dies soll aufbauend auf den bestehenden Ansätzen der Strategie, des Controllings und Risikomanagements geschehen. | ||
c) Beschreiben Sie die Belastbarkeit der Strategie der Organisation unter Berücksichtigung verschiedener klimabezogener Szenarien, einschließlich eines Szenarios von 2°C oder niedriger. |
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Bitte beachten Sie: Derzeit evaluieren wir intern, wie die Berichterstattung zu klimabezogenen Finanzrisiken und Opportunitäten an den Empfehlungen der „Task Force on Climate-related Financial Disclosures“ (TCFD) ausgerichtet werden kann. Dies soll aufbauend auf den bestehenden Ansätzen der Strategie, des Controllings und Risikomanagements geschehen. |
Risiko Management
Disclosures | Guidance | Input | ||
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a) Beschreiben Sie die Prozesse der Organisation zur Identifizierung und Bewertung klimabezogener Risiken. |
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b) Beschreiben Sie die Prozesse der Organisation für den Umgang mit klimabedingten Risiken. |
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c) Beschreiben Sie, wie die Prozesse zur Identifizierung, Bewertung und zum Management klimabezogener Risiken in das Risikomanagement der Organisation integriert sind. |
| Bitte beachten Sie: Derzeit evaluieren wir intern, wie die Berichterstattung zu klimabezogenen Finanzrisiken und Opportunitäten an den Empfehlungen der „Task Force on Climate-related Financial Disclosures“ (TCFD) ausgerichtet werden kann. Dies soll aufbauend auf den bestehenden Ansätzen der Strategie, des Controllings und Risikomanagements geschehen. |
Kennzahlen und Zielsetzungen
Disclosures | Guidance | Input | ||
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a) Offenlegung der Messgrößen, die in Übereinstimmung mit ihrer Strategie und ihrem Risikomanagementprozess von der Organisation zur Bewertung klimabezogener Chancen und Risiken verwendet werden |
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b) Offenlegung der Treibhausgas(THG)-Emissionen (Scope 1, Scope 2 und ggf. Scope 3) und der damit verbundenen Risiken |
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c) Beschreiben Sie die Ziele, die von der Organisation verwendet werden, um klimabedingte Chancen und Risiken und die Leistung im Vergleich zu den Zielen zu managen. |
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Unser Umgang mit Klimarisiken
Im Rahmen unserer integrierten Klimastrategie ermitteln wir mögliche Chancen und Risiken, die für uns sowie für unsere Stakeholder
Unser Vorstand wird vierteljährlich mit dem „Group Risk Report“ über aktuelle Klimarisiken. Weitere Informationen zum Risikomanagement finden Sie im Kapitel „Risiko- und Chancenmanagement“ im Geschäftsbericht.
Physische Risiken
Extreme Wetterbedingungen infolge des Klimawandels können sich negativ auf unsere Geschäftsprozesse auswirken und zu Störungen im Netz oder gar Netzausfällen führen.
Solche Ausfälle können unter anderem die Steuerung von Rettungseinsätzen massiv beeinträchtigen, wenn nicht gar unmöglich machen.
Damit wir in solchen Fällen angemessen reagieren können, definiert unsere interne Richtlinie „Group Policy on Continuity and Situation Management“ Verantwortlichkeiten, Prozesse und Maßnahmen. Sie legt außerdem den Umgang mit Notfall- und Krisensituationen, etwa einer Flut, fest. Zusätzlich berücksichtigen wir mögliche Folgen des Klimawandels bei der Planung unserer zukünftigen Geschäftstätigkeit. So bauen wir zum Beispiel unsere Netzinfrastruktur so aus, dass sie Unwettern, Temperaturveränderungen oder höheren Windgeschwindigkeiten standhält.
Finanzielle Risiken
Der drohende Klimawandel birgt aber auch finanzielle Risiken, sei es durch Abgaben für CO2-Emissionen oder erhöhte Energiekosten. Einen Beitrag zur Vorbeugung leisten wir, indem wir unter anderem unsere eigene Energieeffizienz erfassen und Maßnahmen entwickeln, um diese zu verbessern. Zudem können Extremwetterereignisse zu Infrastrukturausfällen führen, was zusätzliche Investitionen in eine robustere Infrastruktur erforderlich machen könnte.
Prävention
Wir helfen auch unseren Kunden mit innovativen Lösungen, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren (Mitigation). Beispiele dafür sind innovative Projekte im Bereich nachhaltiger Stadtentwicklung und Mobilität oder auch sogenannte Echtzeitlösungen für die Landwirtschaft. Diese helfen nicht nur Emissionen zu reduzieren, sondern auch den Einsatz von Düngemitteln, Saatgut oder Maschinen zu optimieren. Eine Steigerung der Erträge kann zudem zur Erreichung des Sustainable Development Goal (SDG) 2, „Kein Hunger“, beitragen. Daneben unterstützen wir unsere Kunden auch dabei, mit den negativen Folgen des Klimawandels umzugehen (Adaptation). Im Falle einer drohenden Katastrophe kann unsere Infrastruktur beispielsweise für die Verbreitung von Warnhinweisen über sogenannte Frühwarn-Apps genutzt werden.
Unser Beitrag zu den SDG
Wir wollen negative Umweltauswirkungen unserer Geschäftstätigkeit verringern. Ein wichtiger Meilenstein ist dabei unser Klimaziel: Bis 2020 sollen unsere eigenen CO2e-Emissionen um 20 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2008 sinken (ohne T-Mobile US). Dieses Ziel werden wir voraussichtlich erreichen. Im Jahr 2018 haben wir zudem ein neues Klimaziel für die Zeit nach 2020 entwickelt.
Unsere integrierte Klimastrategie ist Teil unserer Corporate-Responsibility-Strategie. Diese haben wir an unserer Konzernstrategie ausgerichtet. So stellen wir sicher, dass Maßnahmen zum Klimaschutz eng mit unserem Kerngeschäft verknüpft sind. Für jeden der vier Aspekte unserer Klimastrategie („Emissionen aus der Wertschöpfungskette“, „Erneuerbare Energien“, „Energieeffizienz“ und „Positive gesellschaftliche Effekte (Enablement)“) haben wir Zielsetzungen beziehungsweise Kennzahlen definiert.
Die vier Säulen der integrierten Klimastrategie
Wir erfassen alle direkten und indirekten Emissionen gemäß dem weltweit anerkannten „Greenhouse Gas (GHG)“-Protokoll. Bis 2030 sollen unsere Scope-1- und -2-Emissionen im Vergleich zum Basisjahr 2017 um 90 Prozent sinken. Da die meisten unserer Emissionen bei der Nutzung von Strom entstehen, konzentrieren wir uns vor allem darauf, den Anteil an erneuerbaren Energien am Strommix zu erhöhen. Bis 2021 werden wir das gesamte Telekom-Netz vom Mobilfunk bis zum Highspeed-DSL-Netz vollständig auf Strom aus erneuerbaren Energien umstellen. Aber auch Emissionen, die zum Beispiel durch die Nutzung von Gas oder Öl entstehen, werden wir reduzieren. Außerdem verbessern wir in Bereichen mit besonders hohem Energieverbrauch die Effizienz, vor allem in unseren Netzen und Rechenzentren. Auf diese Weise konnten wir den Ausstoß der Emissionen (ohne T-Mobile US) in den vergangenen Jahren bereits leicht reduzieren – trotz des rasant wachsenden Datenverkehrs und des dadurch notwendigen Netzausbaus.
Den größten Teil unserer Gesamtemissionen machen die indirekten Emissionen der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette (Scope-3-Emissionen
) aus. Auch für die Reduktion dieser Emissionen haben wir uns ein Ziel gesetzt: Alle Emissionen, die bei der Herstellung und Nutzung der Telekom-Produkte anfallen, sollen bis 2030 um 25 Prozent pro Kunde sinken (gegenüber 2017).
Im September 2019 haben wir uns zudem im Rahmen einer internationalen Brancheninitiative verpflichtet, bis spätestens 2050 unsere CO2-Emissionen auf „Netto Null“ zu senken.
Unser Zwischenziel bis 2020 werden wir voraussichtlich erreichen. Hier haben wir uns eine Reduktion um 20 Prozent weltweit ohne US gegenüber dem Basisjahr 2008 vorgenommen. Unseren Erreichungsgrad 2019 finden Sie hier.
Wertschöpfungskette
Wir untersuchen und bewerten verschiedene Möglichkeiten, wie wir unseren Ökostrom-Anteil erhöhen können. Darunter fallen etwa der Kauf von Zertifikaten für Strom aus erneuerbaren Energiequellen, aber, wo möglich, auch die Eigenerzeugung erneuerbarer Energien beispielsweise durch den Einsatz von Blockheizkraftwerken. Einige der Landesgesellschaften bezogen bereits im Jahr 2019 Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen: Griechenland, Kroatien, den Niederlanden, Österreich und Ungarn. Konzernweit berücksichtigen wir bei unseren Stromeinkäufen verschiedene Nachhaltigkeitsaspekte. Dies sind beispielsweise der durchschnittliche Emissionsfaktor des Strommixes (also die Höhe der Emissionen pro verbrauchter Kilowattstunde Strom) und der Anteil aus erneuerbaren Energien. Diese Parameter helfen uns, unseren Energiemix transparenter zu machen und den Anteil von Strom aus erneuerbaren Quellen zu erhöhen. Bis zum Jahr 2021 werden wir unseren gesamten Stromverbrauch auf 100 Prozent erneuerbare Energien umstellen.
Da der Betrieb unserer Netzinfrastruktur viel Energie benötigt, investieren wir in die Modernisierung und in energieeffiziente Technologien. So stellen wir zum Beispiel unsere Netzinfrastruktur auf IP-Technologie um: Sie ist nicht nur leistungsstärker, sondern verbraucht auch weniger Strom als bestehende Technologien. Zusätzlich bündeln wir den Datenverkehr in wenigen, besonders effizienten Rechenzentren. Eine höhere Energieeffizienz geht immer auch mit einer Vermeidung von CO2-Emissionen einher. Um unsere Fortschritte zu messen, nutzen wir die Key Performance Indikatoren (KPIs) Energy Intensity sowie Carbon Intensity.
Viele unserer Produkte und Dienste haben Nachhaltigkeitsvorteile: Sie können beispielsweise dabei helfen, Energie und CO2 zu sparen, die Gesundheitsversorgung zu verbessern oder Logistik effizienter zu gestalten. Neben unserem eigenen CO2-Fußabdruck errechnen wir ebenfalls die positiven CO2-Effekte, die auf Kundenseite durch die Nutzung unserer Produkte und Lösungen ermöglicht werden. Beide Größen setzen wir mit dem sogenannten ESG KPI
„Enablement-Faktor“ in Beziehung. Dies hilft uns dabei, unsere Gesamtleistung im Klimaschutz zu bewerten.
Effekte (Enablement)
Auch in den Landesgesellschaften werden Konzepte und Strategien zum Klimaschutz entworfen. Diese können Sie in den Landesprofilen einsehen.