Die Zukunft der
Medizin
Die Digitalisierung revolutioniert das Gesundheitswesen im Eiltempo. Wissenschaftler forschen heute an Therapien, die gestern noch wie Science-Fiction klangen. Werfen Sie mit uns einen Blick auf die Chancen und die Risiken der digitalen Revolution in der Medizin.
Wie weiter?
Wissenschaftler, Ärzte, Politiker, IT-Experten, Ethiker und Patientenvertreter müssen zusammenarbeiten, um die Chancen der Digitalisierung für den Fortschritt auszuschöpfen – und zugleich die Gefahren zu minimieren.


Wie digitale Verantwortung konkret aussehen kann, gilt es zu diskutieren, die kann nicht einer verordnen – nicht ein Unternehmen, nicht eine Institution, nicht eine Regierung. Digitale Verantwortung können wir nur gemeinsam erarbeiten.
Direkt ins Wohnzimmer
„Ihre Werte sind in Ordnung. Sie müssen sich keine Sorgen machen.“ Karin Müller ist erleichtert über die guten Nachrichten von ihrem Hausarzt. Sie verabschiedet sich und macht den Tablet-PC aus. Denn sie sitzt in ihrem Wohnzimmer und hat per Videochat mit dem Arzt gesprochen.
Die Zukunft
ist jetzt
Die Corona-Pandemie hat 2020 das öffentliche Leben über viele Wochen fast stillgelegt. Doch in manchen Bereichen hat das Virus für eine Beschleunigung gesorgt: Dazu gehört auch die Digitalisierung des Gesundheitswesens. Eine Studie, die das Health Innovation Hub des Bundesgesundheitsministeriums und die Stiftung Gesundheit im Frühjahr 2020 durchführten, stellte fest: 52,3 Prozent der befragten Ärzte boten Videosprechstunden an – 2017 hatten erst 1,8 Prozent ein solches Angebot. Vor allem Psychotherapeuten, niedergelassene Fachärzte und Allgemeinmediziner nutzen laut Studie Videosprechstunden.

SDG 3 – GESUNDHEIT
Mit unseren E-Health-Lösungen leisten wir einen Beitrag zur Erreichung des 3. Nachhaltigkeitsziels der Vereinten Nationen.

Digitale Lösungen für das Gesundheitssystem
Vom Managementsystem für Krankenhäuser über Telemedizin-Plattformen bis hin zur elektronischen Gesundheitskarte oder Corona-Warn-App – die Telekom bietet viele Lösungen für das Gesundheitswesen an.
230
Das intelligente Krankenhaussystem iMedOne der Telekom war 2020 bereits in 230 Kliniken installiert.
Alles vernetzt …
Niemand geht gerne ins Krankenhaus. Erst recht nicht, wenn Ärzte und Pfleger überlastet und die Wartezeiten lang sind. Intelligente Krankenhaussysteme wie iMedOne von der Telekom können das Personal unterstützen und so dazu beitragen, die Versorgung der Patienten zu verbessern. iMedOne war Ende 2019 bereits in rund 230 Kliniken installiert und ermöglicht es, alle wichtigen Prozesse zu digitalisieren. Behandlungs- und Patientendaten werden über sichere Datennetze geteilt, stehen allen behandelnden Ärzten und Pflegekräften über die „iMedOne Mobile“-App auf Knopfdruck zur Verfügung und gehen nicht verloren.
Auch das „Internet der Dinge“ hält inzwischen Einzug in Krankenhäuser: Medizinische Apparate wie Beatmungsgeräte oder EKGs werden dabei mit Sendern ausgerüstet. So wissen alle immer ganz genau, wo die Geräte gerade im Einsatz sind. Das vereinfacht die Abläufe, beispielsweise in der Notaufnahme.
Corona-Warn-App
Wie hilfreich Digitalisierung im Gesundheitswesen sein kann, zeigen uns die Kontaktverfolgungs-Apps, die in der Covid-19-Pandemie zum Einsatz kommen. Diese Technologie kann in Verbindung mit weiteren Maßnahmen helfen, die Pandemie einzudämmen. Eine Studie der Oxford Universität hat ergeben, dass statistisch betrachte auf 1-2 App-Nutzer eine verhinderte Infektion kommt. Das bedeutet: Je mehr Menschen sich beteiligen, umso schneller können Infektionsketten unterbrochen und Leben gerettet werden.
Gemeinsam mit SAP haben wir im Auftrag der Bundesregierung die Corona-Warn-App entwickelt. Bis Ende 2020 hatten bereits über 24 Millionen Menschen in Deutschland die App installiert. Mithilfe einer besonderen Bluetooth-Technologie erkennt die App andere Smartphones, die die Warn-App ebenfalls installiert haben. Nähern sich zwei Geräte für eine gewisse Zeit auf zwei Meter oder weniger, tauschen sie einen verschlüsselten Code und speichern ihn 14 Tage lang. Wer positiv auf COVID-19 getestet wird, kann diese Information freiwillig in der App angeben. Personen, die sich in der Nähe des Infizierten aufgehalten haben, erhalten dann eine Warnung auf ihrem Smartphone. Dank Verschlüsselungen erfährt niemand, wer der Infizierte ist oder wo und wann sie die Person getroffen haben. Alle Daten bleiben anonym und lokal auf dem Handy gespeichert.
In Bezug auf Datenschutz und Datensicherheit punktet die Corona-Warn-App mit Bestnoten bei Sicherheitstests. Bei einem Test der Fachzeitschrift connect bescheinigten die Tester beiden Betriebssystemversionen, sowohl Android als auch iOS, ein sehr hohes Sicherheitsniveau.
Mehr zum Thema Digitalisierung in Krisenzeiten
52%
52 Prozent aller Deutschen sind laut einer Umfrage bereit, persönliche Informationen über die elektronische Gesundheitskarte zu teilen.
Alles auf eine(r) Karte …
Die meisten von uns haben sie bereits in der Tasche: die elektronische Gesundheitskarte. Sie speichert unsere Versichertenstammdaten. Seit 2019 werden auch Notfalldaten und ein Medikationsplan darauf gespeichert. Auch elektronische Rezepte und weitere Gesundheitsdaten können zukünftig enthalten sein. Die Telekom bietet medizinischem Personal seit 2019 ein Starterpaket für die ambulante und stationäre Versorgung an. Es ermöglicht ihnen, sich mit der bundesweiten IT-Infrastruktur für die Gesundheitskarte zu verbinden. Das Gesamtpaket enthält alles, was eine Praxis oder ein Krankenhaus zum sicheren Anschluss an diese Infrastruktur benötigt. 2019 wurden außerdem erstmals telemedizinische Anwendungen für die Nachsorge von Schlaganfallpatienten an die Telematikinfrastruktur angebunden. Alle Produkte durchlaufen die strenge Prüfung durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) oder die Zulassung der Gesellschaft für Telematikanwendungen im Gesundheitswesen (gematik).
Wechselwirkungen
ausgeschlossen
Wer regelmäßig verschiedene Medikamente einnehmen muss, kennt es: Ärzte und Apotheker müssen stets genau Bescheid wissen, welche Arzneien eingenommen werden, damit es nicht zu gefährlichen Wechselwirkungen kommt. Seit Juli 2020 können Arztpraxen und Apotheken für Patienten, die mindestens drei Medikamente einnehmen und es wünschen, einen E-Medikationsplan auf der elektronischen Gesundheitskarte des Patienten anlegen und bearbeiten. Der E-Medikationsplan soll mehr Sicherheit bieten. Für den sicheren digitalen Datenaustausch sind Krankenhäuser, Praxen oder Apotheken an eine zentrale Telematikinfrastruktur angebunden. Konnektoren koordinieren und verschlüsseln die Kommunikation und sorgen für die sichere Übertragung der sensiblen Patienteninformationen. Für den Aufbau der neuen, digitalen Strukturen im Gesundheitswesen ist die vom Bundesgesundheitsministerium kontrollierte Gesellschaft „Gematik“ verantwortlich. Auch das Krankenhausinformationssystem iMedOne® der Telekom enthält eine Funktion für den E-Medikationsplan. Die Gematik hat die Funktion des E-Medikationsplans von iMedOne® überprüft und bestätigt, dass es als eines der ersten Krankenhausinformationssysteme in Deutschland mit der Schnittstelle für die Telematikinfrastruktur konform ist.

„Der umfassende digitale Zugang zu Patientendaten unter strengen Auflagen des Gesundheitsdatenschutzes ist Grundvoraussetzung für die Digitalisierung des Gesundheitssystems“
Dirk Hoffmann – Produktverantwortlicher E-Medikationsplan, Deutsche Telekom

Unser Einsatz für
die Forschung
Nicht zu wissen, wo man gerade ist, oder den gewohnten Weg zum Bäcker nicht mehr finden: Dieses Schicksal ereilt viele Menschen, die an Demenz erkranken. Wir haben mit „Sea Hero Quest“ ein Videospiel entwickelt, das anonym Daten zur räumlichen Orientierung sammelt und so der Demenzforschung hilft: Das Spiel zeichnete das Navigationsverhalten der Spieler auf, die sich durch virtuelle Sumpflandschaften oder arktische Eisschollen bewegten. Insgesamt haben im Projektzeitraum zwischen 2016 und 2019 weltweit über 4,3 Millionen Menschen zusammengerechnet mehr als 117 Jahre gespielt. Damit konnten mehr Daten für die Forschung gesammelt werden, als es mit herkömmlichen Methoden je möglich gewesen wäre.
Die wichtigste
Grundlage: Das Netz
Die Basis für die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist ein schneller und leistungsfähiger Internet-Zugang. Deshalb investieren wir jedes Jahr Milliarden in den Netzausbau. Besonders großes Potenzial bietet der neue Mobilfunk-Standard 5G. Durch die hochleistungsfähigen und ausfallsicheren Internetverbindungen wird eine Datenübertragung in Echtzeit ermöglicht – ein entscheidender Faktor besonders in Notfallsituationen. Zur Anwendung kommt die Technologie bereits im 5G Campus-Netz der Universitätsklinik Bonn. Mithilfe von Indoor-Antennen werden mehrere Klinikgebäude versorgt. Röntgenbilder und MRT-Aufnahmen werden so per 5G sicher und schnell an mehrere Standorte der Uniklinik Bonn übertragen. So haben alle ohne Zeitverlust Zugriff auf die Informationen. Mehr zum Thema Netzausbau lesen Sie hier.
Digitale Ethik
Wir wollen einen gesellschaftlichen Dialog zu digitaler Ethik in Gang setzen: Dazu haben wir in Berlin das Forum für Digitale Ethik gegründet – einen Ort, an dem Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft oder Politik und Bürger über digitale Verantwortung sprechen können. Im Forum finden zum Beispiel Workshops für Schüler oder Senioren statt. Zudem gibt es eine Ausstellung, in der KI erlebbar, greifbar, anschaulich und verständlich erklärt wird.
2018 haben wir als eines der ersten Unternehmen weltweit uns selbst eigene Leitlinien für den ethischen Umgang mit KI gesetzt. Sie machen unseren Entwicklern und Designern klare Vorgaben – aber auch unseren Lieferanten und Partnern. Mehr zum Thema KI erfahren Sie hier.

2020 haben wir „MyHealth Journey – das Programm für mentale Stärke“ gestartet: Es umfasst verschiedene Angebote wie Webinare, Online-Meditationen, Podcasts oder Vortragsmitschnitte zum Thema Achtsamkeit.
Digitale Gesundheitsangebote bei der Telekom
Wir entwickeln nicht nur Lösungen für Arztpraxen oder Krankenhäuser – wir bieten auch den Beschäftigten der Telekom digitale Gesundheitsservices an, wie Apps zum Thema Ernährung oder zur Kopfschmerzprävention. 2020 haben wir „MyHealth Journey – das Programm für mentale Stärke“ gestartet: Verschiedene Angebote wie Webinare, Online-Meditationen, Podcasts oder Vortragsmitschnitte zum Thema Achtsamkeit helfen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die individuelle Gesundheit zu stärken und Balance zu schaffen. Weitere Informationen zu unseren Gesundheitsangeboten für Beschäftigte finden Sie hier.
24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr: Das Cyber Defense Center und Security Operation Center (SOC) der Telekom in Bonn schläft nie.
Das Immunsystem
für Daten
Damit die Digitalisierung im Gesundheitswesen erfolgreich sein kann, braucht es Vertrauen – Vertrauen in den Schutz und die Sicherheit sensibler Daten. Datenschutz und Datensicherheit haben daher bei E-Health-Anwendungen höchste Priorität. Damit Arztpraxen, Krankenhäuser oder Krankenkassen nicht zum Ziel von Cyberkriminalität werden, setzen wir genau wie beim Gesundheitsschutz auf zwei Bausteine: Vorbeugung und Bekämpfung. Beispielsweise simulieren wir Cyberangriffe. Dabei nutzen unsere „guten Hacker“ die gleichen Methoden, die professionelle Angreifer auch verwenden. So spüren wir Sicherheitslücken auf und schließen sie. Sollte es dennoch zu einem Angriff kommen, steht unser Notfallteam vom „Incident Response Service“ bereit: Es ist rund um die Uhr in Bereitschaft und kann im Ernstfall weltweit sofort zielgerichtet ermitteln und helfen – per Telefon, E-Mail oder auch vor Ort. Falls notwendig, sichern wir digitale Spuren, damit sie später bei Gericht verwendet werden können. Ausführliche Infos zu Datenschutz und Datensicherheit finden Sie hier.