beschäftigte ARBeiTen iM DigiTAlen zeiTAlTeR 104 arbeiten im digitalen zeitalter und was sagen sie denen, die diese reise nicht mitgehen wollen? ich würde dem Mitarbeiter sagen: „lass dich auf den digitalen wandel ein, es gibt keine Alternative. gestalte mit, bring dich aktiv ein. Das sichert deine Beschäftigung in der zukunft.“ und ich würde auf die vielen unterstützenden Angebote in unserem konzern hinweisen, die unsere Beschäftigten befähigen, mit der Digitalisierung schritt zu halten. wir müssen den Menschen deutlich machen, dass es bei der Digitalisierung vor allem auch um die sicherung der eigenen Beschäfti- gungsfähigkeit geht. und was wird durch digitalisierung anders? Die Arbeit der zukunft wird in vielen Bereichen wesentlich projekt- basierter sein. Die zusammenstellung von Teams wird sehr viel hetero- gener sein. wir werden uns damit auseinandersetzen müssen, dass ein Teil der Tätigkeiten, insbesondere standardisierte, repetitive Auf- gaben, von intelligenten Maschinen übernommen wird. Das Thema Mitarbeiterpartizipation, also Demokratisierung des Arbeitsplatzes, wird durch die Digitalisierung einen schub bekommen. eigenverant- wortliches Arbeiten und selbstmanagement werden zunehmend wichtiger. wissensmonopole beginnen sich aufzulösen, informationen werden geteilt. social Media, heute vielleicht noch als spielerei abge- tan, wird haupttreiber von Prozessproduktivität sein, dessen Potenzial wir heute noch nicht genutzt haben. und ich glaube fest daran, dass wir künftig viel mehr in virtuellen Communitys zusammenarbeiten, nicht nur innerhalb des unternehmens, sondern auch stärker in Richtung unserer Partner und kunden. und welchen neuen herausforderungen muss sich die Personal- arbeit stellen? gute Personalarbeit gibt orientierung und Transparenz – sowohl im Arbeitsalltag als auch für die Dinge, die unsere Beschäftigten zur Be- wältigung zukünftiger herausforderungen in unserem Arbeitsumfeld meistern müssen. wir unterstützen unsere Beschäftigten darin, die Digitalisierung mit ihren herausforderungen zu meistern und mitzu- gestalten – als bestes Team, das die entwicklung zum führenden europäischen Telekommunikationsunternehmen vorantreibt. Maßgebliche innovationen sind heutzutage meist nicht das ergebnis von einzelnen Menschen, sondern entstehen in der zusammenarbeit. wir schauen uns also das Thema digital basierte, virtuelle zusammen- arbeit an, welche Trends es außerhalb unseres unternehmens gibt und wie wir diese für unsere Personalarbeit nutzen können. wenn Arbeit immer mobiler wird, muss auch der zugang zu unseren systemen über mobile geräte möglich sein. Das wirkt sich natürlich auch auf die Art, wie wir führen, aus. hier geben wir impulse und zeigen, welche kollabo- rativen führungsmodelle es gibt. wir schauen auf die Arbeitsflächen, auf die Arbeitswelten, von der gestaltung der Bürowelten bis hin zu den Anforderungen an das mobile Arbeiten. Deutsche Telekom - Corporate Responsibility Bericht 2016 Christian P. illek,seit April 2015 Vorstand Personal der Deutschen Telekom herr illek, was bedeutet digitalisierung für jeden einzelnen und für die gesellschaft – segen oder fluch? wir erleben, dass sich unsere welt durch Digitalisierung dramatisch ver- ändert. wie heißt es so passend: „es wird nie wieder so langsam sein wie gerade in diesem Moment.“ wir müssen uns alle darauf einlassen – ob im privaten umfeld oder im Job. sicher ist: Die Digitalisierung macht vor keiner haustüre halt. Das klingt für den ein oder anderen vielleicht bedrohlich, aber wer genau hinschaut, entdeckt schnell, dass er schon längst Teil dieser entwicklung ist: wenn wir im internet surfen, uns in sozialen Medien vernetzen oder einfach nur unseren kontostand online abrufen. ich sehe das sehr optimistisch und bin überzeugt, dass uns die Digitalisierung als gesellschaft ebenso wie als unternehmen in der weiteren entwicklung vorantreiben wird. Vorangegangene industrielle Revolutionen zeigen, dass die länder und unternehmen, die eine neue Technologie früh aufgenommen haben, diejenigen sind, die heute gut dastehen. das müsste für die deutsche telekom also ein heimspiel sein, denn mit ihren dienstleistungen ist sie doch maßgeblich daran beteiligt, dass digitalisierung teil unseres alltags wird? Die große herausforderung, vor der auch wir als Deutsche Telekom stehen, ist, wie wir das über Jahrzehnte entwickelte kerngeschäft mit Digitalisierung erneuern und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf diesem weg mitnehmen. wir sind eben kein start-up, sondern kommen aus einer gewachsenen struktur und kultur. Deshalb müssen wir uns natürlich gedanken darüber machen, wie wir die umwälzungen durch die Digitalisierung im konzern richtig balancieren. Dabei möch- ten wir möglichst viele Beschäftigte in die zukunft mitnehmen. Aber es gibt durchaus Mitarbeiter, die diese Reise nicht mehr mitmachen möch- ten, genauso wie jene, denen es nicht schnell genug geht. Diese beiden Pole müssen wir bei der digitalen Transformation des konzerns berück- sichtigen.