Die Chancen …
Der medizinische Fortschritt der letzten 150 Jahre brachte uns unter anderem die Erfindung der Röntgentechnologie, die Entdeckung des Penicillins und die ersten Organtransplantationen. Viele Expert*innen glauben, dass in den nächsten Jahren noch viel größere Fortschritte auf uns warten.
1Medizinische Forschung
Hochleistungscomputer können riesige Datenmengen in kürzester Zeit auswerten („Big Data“ genannt) und so dazu beitragen, schneller neue Behandlungen oder Medikamente zu entwickeln. Forschende in den USA haben dank Big Data zum Beispiel herausgefunden, dass ein Medikament gegen Depressionen auch gegen eine bestimmte Form von Lungenkrebs helfen könnte.
2Vorbeugung von Krankheiten
Stellen Sie sich vor, Sie tragen ein kleines Gerät am Körper, das Ihre genetische Veranlagung, körperliche Verfassung und Ihr Verhalten analysiert. Es könnte Alarm schlagen, noch bevor Sie einen Herzinfarkt erleiden oder Diabetes bekommen. Ein solches Gerät gibt es noch nicht, aber schon heute warnen Smartwatches ihre Träger*innen, wenn zum Beispiel ihr Herz unregelmäßig schlägt.
3Bessere Gesundheitsversorgung
Wenn man auf dem Land oder einer Insel wohnt, ist die hausärztliche Versorgung oft weit weg. Die Lösung heißt Telemedizin: Moderne Blutdruckgeräte oder Herzschrittmacher können die Werte automatisch zum Arzt oder zur Ärztin übermitteln. Videosprechstunden helfen zu entscheiden, ob ein Arztbesuch nötig ist.
4Genaue Diagnosen
Künstliche Intelligenz (KI) wertet in Bruchteilen von Sekunden große Datenmengen aus. So könnte KI zum Beispiel Röntgenbilder oder CT-Aufnahmen in weltweiten Datenbanken abgleichen und dazu beitragen, viel schneller eine zuverlässige Diagnose zu stellen. Erste Studien zeigen beispielsweise, dass KI anhand von Fotos verdächtiger Hautveränderungen Ärzt*innen beim Erkennen von Hautkrebs unterstützen kann.
5Bessere Therapien
Die Digitalisierung verspricht in Zukunft viele neue Behandlungsmöglichkeiten. Ein paar Beispiele: Roboter, die bei Operationen unterstützen, oder winzige Mikroroboter, die durch unsere Blutbahn kreisen und Werte wie den Blutdruck aufzeichnen. Bei der Behandlung von Erkrankungen wie Demenz oder Parkinson könnte virtuelle Realität helfen.
6Effizientere Abläufe
In Arztpraxen oder Krankenhäusern entlastet moderne Technik schon heute das Personal. Digitale Behandlungs- und Patientendaten stehen auf Knopfdruck zur Verfügung. Medizinische Geräte können mit winzigen Sendern versehen werden, sodass alle immer ganz genau wissen, wo die Geräte gerade im Einsatz sind. In Zukunft ist noch mehr denkbar: Zum Beispiel könnten Roboter Patient*innen sicher Blut abnehmen.
7Bessere Pflege
Auch in der Kranken- und Altenpflege könnten in Zukunft KI-gesteuerte Roboter schwere Arbeiten wie das Waschen, Wenden und Heben von Patient*innen übernehmen. Das Pflegepersonal hätte dann mehr Zeit für die persönliche Betreuung der Patient*innen. Eine weitere denkbare Anwendung sind Rehabilitationsroboter, die zum Beispiel Patient*innen nach einem Schlaganfall helfen, Bewegungen auszuführen.
8Risiken und Nebenwirkungen
Versprechen diese technischen Fortschritte der Menschheit also tatsächlich die Chance auf ein längeres, gesünderes Leben? Oder müssen wir uns Sorgen machen, dass die Technologie missbraucht wird? Auch bei der digitalen Zukunft der Medizin gilt: Risiken und Nebenwirkungen sind nicht auszuschließen.