
Angst vor leeren Supermarkt-Regalen, verlassene Innenstädte, Berichte über Militärtransporter, die Leichen in überfüllten Krematorien abtransportieren und jeden Abend neue schockierende Corona-Zahlen. Was wir nur aus Filmen kennen ist plötzlich real geworden. Doch während manche sehnsüchtig zurückblicken und sich fragen, wann es endlich wieder wie früher wird, würde Max Frisch wohl fragen: Wollen wir überhaupt wieder unser altes Leben zurück? Oder hat uns die Krise vielleicht sogar etwas Gutes gebracht?
Eines scheint gewiss, die Krise hat viele von uns zum Nachdenken angeregt. Zum Beispiel darüber, ob das ständige „Größer, schneller, mehr“ wirklich so lebenswert ist. Ob Entschleunigung nicht nur der Umwelt, sondern uns allen zu Gute kommt. Ob Gemeinschaft und Zusammenstehen nicht doch wertvoller sind als streben nach immer mehr Wohlstand und Erfolg. Wann wir die Corona-Krise überstanden haben, wissen wir nicht. Aber laut Zukunftsforscher Matthias Hort wollen mehr als die Hälfte gar nicht mehr in das Leben vor der Krise zurück. Ein Zwischenfazit zum neuen Normal.