Kleidung
In den seltensten Fällen besteht Kleidung aus reiner Baumwolle oder reiner Wolle. Oft sind synthetische Kunstfasern verarbeitet wie Polyester, Polyacryl, Polyamid oder Viskose. Am wahrscheinlichsten findet man Kunststoffe in Sportbekleidung. Feine Partikel können wir über die Haut in unseren Körper aufnehmen. Mehr als 90% der Erwachsenen in Industriestaaten haben mittlerweile chronisch BPA-belastetes Blut, wie der Beitrag Das praktische Problemkind zeigt. Besser geht es zum Beispiel mit recycelter Baumwolle oder Bio-Baumwolle.
Kissen
Häufig bestehen Kissenfüllungen und auch Polsterfüllungen aus Plastik. Genauer gesagt: Plastik-Fasern aus Polyuretan. Diese finden sich häufig auch in Matratzen. Das wird vor allem dann zum Problem, wenn wir diese Kissen, Matratzen oder Sofas durch neue ersetzen und die alten entsorgen. Laut Bund für Umwelt- und Naturschutz sind sie schwer zu entsorgen und auch aufwendig zu verbrennen. Deswegen am besten bei Kissen, aber auch bei Polstermöbeln und Matratzen auf plastikfreie, umweltschonende Materialien setzen.
Schuhe
Kaum zu glauben, aber auf Platz 7 der Gegenstände, die in Deutschland am meisten Mikroplastik in die Umwelt abgeben, sind Schuhe! Laut einer aktuellen Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik in Oberhausen entstehen beim Abrieb während des Laufens 100 g Mikroplastik pro Kopf und Jahr.
Kosmetik
In Deutschland enthalten zahlreiche Kosmetikprodukte von namhaften Herstellern immer noch Mikroplastik. Das ist in anderen Ländern wie den USA, Großbritannien, Kanada und Schweden bereits aus gesundheitlichen und Umweltschutz-Gründen verboten. Zum Glück gibt es eine App, mit der du ganz leicht herausfinden kannst, welche Produkte im Supermarkt Mikroplastik enthalten: Code-Check. Mit dieser App fotografierst du einfach den Barcode und in Sekundenschnelle zeigt dir die App sämtliche gesunden und schädlichen Inhaltsstoffe, darunter auch Mikroplastik. Probier's doch gleich mal in deinem Badezimmer aus!
Konservendosen
Seit wann sind denn Dosen aus Plastik, magst du dich fragen. Tatsächlich bestehen sie natürlich aus Blech. Und da kann man sich die nächste Frage stellen, nämlich warum sie nicht rosten. Und hier kommt das Zauberwort ins Spiel: Plastik. Innen sind Konservendosen mit Epoxidharzen beschichtet. Diese können die Chemikalie Bisphenol A (BPA) enthalten. Eine Substanz, die menschlichen Körper wie ein Hormon wirkt und unter anderem im Verdacht steht, Krebs und Unfruchtbarkeit auslösen zu können. Mehr zu gesundheitlichen Gefahren von Plastik im Beitrag Das praktische Problemkind.
Waschen
Stoffe, die Plastikfasern enthalten, wie es oft in Sportbekleidung und zum Beispiel Fleece-Pullovern der Fall ist, werden schon bei normalen Waschvorgängen zur regelrechten Mikroplastikschleuder: Das Bundesumweltamt hat herausgefunden, dass bei einer normalen Wäsche 2.000 Partikel herausgelöst werden und in die Umwelt gelangen. Wer glaubt, mit reiner Baumwolle statt Synthetik-Stoffen der Umwelt etwas Gutes zu tun, irrt: Unglaubliche Mengen von Pestiziden und wertvollem Trinkwasser werden in der Baumwollproduktion eingesetzt. Besser fährt man mit Bio-Baumwolle oder recycelter Baumwolle. Grundsätzlich gilt, nicht jedem Modetrend hinterherhecheln: Qualität statt Quantität!
Autoreifen
Von den rund 330.000 Tonnen Mikroplastik, die allein in Deutschland jedes Jahr in die Umwelt gelangen, macht den Löwenanteil der Reifenabrieb aus, nämlich rund ein Drittel, also gigantische 110.000 Tonnen. Das hat das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik in Oberhausen herausgefunden. Dieses Mikroplastik sammelt sich im Feinstaub in unserer Atemluft oder wird vom Regen in die Kanalisation gespült. Wissenschaftler tüfteln schon an umweltfreundlichen Reifen, zum Beispiel aus Löwenzahn. Entschleunigung tut jedoch uns allen gut - zu Fuß erlebt man die Umwelt intensiver und fördert die Gesundheit.
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