Ergebnis der Wesentlichkeitsanalyse
Um die wesentlichen Themen zu bestimmen, haben wir für die Auswirkungen (finanzielle ebenso wie Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Menschenrechte) jeweils „Wesentlichkeits-Schwellenwerte“ definiert. Sobald diese Schwellenwerte überschritten werden, ist ein Thema wesentlich.
Thema | Wesentlichkeit nach Impact | Finanzielle Wesentlichkeit | GRI-Aspekte | Link |
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Energieverbrauch und -mix | | | Energie (GRI 302) | Unser Ansatz für energieeffiziente Netze |
Treibhausgasemissionen Scope 1, 2, 3 | | | Emissionen (GRI 305) | |
Eingesetzte Ressourcen & Kreislaufwirtschaft | | | Materialien (GRI 301) | Unser Ansatz zur Kreislaufwirtschaft |
Abfälle, Entsorgung und Verwertungsverfahren | | | Abfall (GRI 306) | Abfallmanagement und Recycling |
Gesundheit und Sicherheit | | | Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz (GRI 403) | Unser Ansatz für Gesundheit und Arbeitssicherheit |
Nicht-Diskriminierung und Diversität | | | Diversität und Chancengleichheit (GRI 405) Diskriminierungsfreiheit (GRI 406) | |
Tarifverhandlungen und Vereinigungsfreiheit und sozialer Dialog | | | Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen (GRI 407) | Unser Ansatz zur Gestaltung der Mitarbeiterbeziehungen |
Korruption und Bestechung | | | Korruptionsbekämpfung (GRI 205) | |
Schutz der Privatsphäre/Datenschutz | | | Nicht wesentlich nach GRI | Unser Ansatz zu Datenschutz |
Zugang zur Informationsgesellschaft | | | Nicht wesentlich nach GRI | Förderung von Medien- und Demokratiekompetenz |
Folgende Themen unserer bisherigen Wesentlichkeitsanalysen werden aufgrund der Orientierung an den ESRS-Standards nicht mehr als eigenständige Themen in der neuen Wesentlichkeitsanalyse berücksichtigt:
- Netzausbau
- ICT-Lösungen , die zum Klimaschutz beitragen
- Begrenzung der Auswirkungen des Klimawandels
- Cybersicherheit
- Arbeitsstandards in der Lieferkette
- Gesellschaftlich relevante Anwendungen von ICT-Produkten und -Dienstleistungen
- Medienkompetenz
- Transparenz und Reporting
- Service-Qualität
- Disruptive Technologien
Diese Themen wurden in die neuen Themen integriert. So haben beispielsweise „ICT-Lösungen, die zum Klimaschutz beitragen“ einen positiven Impact auf die Themen „Energieverbrauch und -mix“ und „Treibhausgasemissionen“. Das Thema „Netzausbau“ ist ein Schwerpunkt der Wertschöpfungsstufen „Netze und Rechenzentren“ und wurde folglich bei allen Themen mitbetrachtet.
Im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse haben wir auch mögliche Szenarien für die finanzielle Wesentlichkeit analysiert: Beispielsweise können durch nachhaltige Produkte bestehende soziale, wirtschaftliche oder ökologische Probleme verringert werden. Andererseits könnten negative Umweltauswirkungen wie eine erhöhte Abfallmenge die Kosten für die Entsorgung steigen lassen. Die Ergebnisse zeigen, dass aktuell Klimathemen, Datenschutz und der Zugang zur Informationsgesellschaft sowie einzelne Aspekte in der Lieferkette für Gesellschaft, Umwelt und Menschenrechte sowie für uns als Unternehmen ein finanzielles Risiko aufweisen. Beispielsweise können Schadstoffe entlang der Lieferkette zur Beeinträchtigung der Gesundheit von Menschen führen oder zunehmende gesetzliche Anforderungen, die wir erfüllen müssen, erhöhte Kosten verursachen. Unsere Produkte und Dienstleistungen können hingegen zur Bewältigung von ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen beitragen – beispielsweise Lösungen, die helfen, den Energieverbrauch zu reduzieren. Diese bieten folglich Chancen für eine nachhaltige Entwicklung sowie Marktchancen für uns. Diese Themen sind bereits seit Jahren in den übergeordneten Risiko- und Chancenmanagement-Prozess der Telekom integriert und werden jährlich ausführlich im Geschäftsbericht dargestellt.
Relevant für die Abdeckung folgender NachhaltigkeitsstandardsWesentlichkeit als Basis für eine ESG-Risiko- und Chancenbewertung
Im Berichtsjahr haben wir unsere Wesentlichkeitsanalyse erneut zum Ausgangspunkt genommen, um finanzielle Risiken und Chancen zu identifizieren und zu bewerten, die sich aus unseren Nachhaltigkeitsthemen ergeben können. Im Konzern werden Chancen und Risiken grundsätzlich durch einen standardisierten Risikoprozess bewertet. Damit werden viele Themen abgedeckt, die auch aus Nachhaltigkeitsperspektive eine hohe Relevanz haben. Die ergänzende Betrachtung der finanziellen Auswirkungen im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse hilft zusätzlich die Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Menschenrechte in den Blick zu nehmen. Ergeben sich dabei neue Erkenntnisse, fließen diese in den standardisierten Risikoprozess ein.
Unser Prozess zur Ermittlung wesentlicher CR-Themen
Die Themen, die für die Ausrichtung unserer Nachhaltigkeitsstrategie sowie unsere Berichterstattung relevant sind, ermitteln wir seit rund zwei Jahrzehnten mithilfe eines Wesentlichkeitsprozesses, den wir kontinuierlich weiterentwickeln und jährlich auf Aktualität überprüfen. Maßgeblich für die Weiterentwicklung im Jahr 2022 waren veränderte Anforderungen der GRI-Standards 2021 sowie die Anforderungen der EU-Richtlinie Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD
), die ab dem Berichtsjahr 2024 für unsere Berichterstattung relevant werden. Zur Bestimmung der wesentlichen Themen haben wir die Liste unserer Nachhaltigkeitsthemen an die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) angepasst.
Im Zuge einer Dokumentenanalyse wurden alle Themen entlang der Wertschöpfungskette anhand von Quellen wie Studien, Forschungsergebnissen oder internen Richtlinien und Maßnahmen analysiert – und damit die Perspektive externer Stakeholder
einbezogen. Die Wertschöpfungsstufen, die dabei berücksichtigt wurden, lauten: Ressourcenabbau, die Produktion bei unseren Lieferanten, der Geschäftsbetrieb der Deutschen Telekom – unterteilt in „administrative Prozesse“ sowie „Netzausbau und Rechenzentren“, die Nutzungsphase unserer Dienste und Produkte bei unseren Kund*innen sowie die Entsorgung beziehungsweise das Recycling.
Dabei wurden die negativen und positiven Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf Umwelt, Gesellschaft und Menschenrechte entlang der gesamten Wertschöpfungskette ebenso ermittelt wie finanzielle Nachhaltigkeitschancen und -risiken. Anschließend wurden die positiven und negativen Auswirkungen anhand ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit sowie anhand des Ausmaßes der Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Menschenrechte bewertet. Auf Grundlage dieser Ergebnisse haben wir Interviews mit internen und externen Expert*innen durchgeführt, um Lücken aus der Analyse zu schließen und die Bewertungen der Analyse zu den positiven und negativen Auswirkungen zu überprüfen. In den internen Interviews wurden zudem zur Bestimmung der finanziellen Wesentlichkeit die identifizierten Nachhaltigkeitschancen und -risiken auf Basis ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und der finanziellen Auswirkung auf unser Geschäft bewertet. In einem internen Workshop mit Management-Beteiligung wurden schließlich die Gesamtergebnisse validiert und mögliche strategische Implikationen diskutiert.
Die Ergebnisse der diesjährigen Wesentlichkeitsanalyse dienen uns zur Vorbereitung auf die anstehenden Berichtsanforderungen aus der CSRD. Für die Berichterstattung in unserer nichtfinanziellen Erklärung (nfE) gemäß §§ 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB haben wir die Ergebnisse der diesjährigen Wesentlichkeitsanalyse genutzt, um die dort beschriebenen wesentlichen Themen zu überprüfen. Dem vorliegenden CR-Bericht liegt hingegen bereits die diesjährige Analyse zugrunde, um die veränderten Anforderungen der GRI-Standards 2021 zu erfüllen.
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Inaluk SchaeferFragen Sie unsere Expertin:
Global Reporting Initiative (GRI)