Liebe Leserinnen und Leser,

Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender, Bonn, Deutschland
Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender, Bonn, Deutschland

die Zeiten sind turbulent und beunruhigend. Krieg in Europa, Inflation, die Folgen der Pandemie, das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien – die Liste der Ereignisse, die uns aus dem Gleichgewicht bringen, ist lang. Gleichzeitig brauchen wir Antworten auf die drängenden Fragen des Klimawandels. Aber auch die Zunahme von Hass oder Fake News im Internet ist besorgniserregend. Krisen, die sich gegenseitig überlagern. Herausforderungen, denen wir uns als Gesellschaft stellen müssen.

Diese Entwicklungen lassen auch die Telekom nicht unbeeindruckt. Als Unternehmen haben wir die Pflicht, weiterhin verlässliche Dienstleistungen anzubieten. Gerade diese Verlässlichkeit ist auch ein Anker der Stabilität in gesellschaftlich herausfordernden Zeiten. Wir glauben an die Zukunft und gestalten Lösungen.

Auf unserem Nachhaltigkeitstag im Oktober 2022 haben wir gezeigt, wie tief Nachhaltigkeit in unserer Organisation verankert ist und welche Ziele wir uns gesetzt haben. Die Deutsche Telekom ist das führende europäische Telekommunikationsunternehmen. Aber wir wollen auch führend sein, wenn es um Nachhaltigkeit geht.

Die Telekom-Aktie img ist bereits heute in wichtigen Nachhaltigkeitsindizes img gelistet. So haben wir uns 2022 zum achten Mal für die renommierten Indizes „Dow Jones Sustainability Index img World“ und „Dow Jones Sustainability Index Europe“ qualifiziert und belegen erstmalig Platz eins in beiden Indizes. Zum siebten Mal in Folge wurden wir mit dem Prädikat „Climate Change A-List“ des CDP img als ein Vorreiter im Klimaschutz ausgezeichnet.

Unser Ziel, Klimaneutralität im Unternehmen bis spätestens 2025 umzusetzen, werden wir erreichen. Dazu trägt neben unserem grünen Netz beispielsweise auch die Entscheidung bei, die Geschäftsfahrzeuge in Deutschland auf Elektromobilität umzustellen. Bis spätestens 2040 wollen wir vollständig klimaneutral sein. Im März 2023 haben wir uns ein neues ambitioniertes Zwischenziel gesetzt: Bis 2030 wollen wir die CO2-Emissionen bereits um 55 Prozent gegenüber 2020 senken.

Wir suchen stetig nach Möglichkeiten, immer effizienter mit Energie umzugehen. Denn die Nachfrage nach Daten steigt jedes Jahr um rund 25 Prozent und damit das Risiko, dass auch der Energieverbrauch unserer Netze steigt. Indem wir unter anderem alte Technik durch modernere ersetzen, planen wir die Energieeffizienz unserer Netze in Europa bis 2024 zu verdoppeln. Die Umstellung unserer Netzinfrastruktur auf IP-Technologie img trägt beispielsweise zur Erreichung dieses Ziels bei.

Gleichzeitig gilt: digitalisieren, digitalisieren, digitalisieren. Denn ohne Digitalisierung wird es nicht gelingen, die Nachhaltigkeitsziele der Zukunft zu erfüllen. Laut einer Bitkom-Studie können 50 Prozent der erforderlichen CO2-Einsparungen in Deutschland bis 2030 durch digitale Technologien ermöglicht werden. So können unsere Kund*innen ihre CO2-Emissionen reduzieren, indem sie von einer dezentralen Datenspeicherung in die Telekom-Cloud wechseln. IoT-Lösungen helfen beispielsweise in der Landwirtschaft, ein nachhaltiges Wasser-Management aufzubauen, oder Ärzt*innen, die Versorgung der Patient*innen zu verbessern.

Auch eine Kreislaufwirtschaft hat vielfältige positive Effekte. Sie schont wertvolle Ressourcen, vermeidet Müll und trägt maßgeblich dazu bei, CO2-Emissionen zu reduzieren. Bis 2030 wollen wir in Europa vollständige Kreislaufwirtschaft rund um Netztechnik und Geräte erreichen. Das bedeutet auch, dass wir alle von uns in Umlauf gebrachten Produkte zurücknehmen und sie wieder in den Kreislauf zurückführen. So reduzieren wir Elektronikabfall und vermeiden Umweltbelastungen durch die Neuproduktion von Geräten.

Wir lassen uns an unseren Fortschritten messen: Seit 2021 sind der Energieverbrauch und die CO2-Emissionen Bestandteil der Vorstandsvergütung. Seit 2022 ist das Erreichen dieser KPIs auch Bestandteil der Vergütung der leitenden Angestellten in Deutschland und Europa sowie der außertariflich Beschäftigten in Deutschland. Denn nur gemeinsam können wir unsere ehrgeizigen Ziele erreichen.

Zu unserem Selbstverständnis gehört auch, Menschen in schwierigen Situationen zu helfen. Unsere Soforthilfe war nicht nur 2022 nach Beginn des Kriegs in der Ukraine gefragt, sondern ebenso aktuell für die Opfer des Erdbebens. Wir unterstützen mit kostenlosen Telefonaten, Spenden und Technik. Unter anderem haben wir im Frühjahr 2022 Mitarbeitende freigestellt, damit sie für Geflüchtete aus der Ukraine ehrenamtlich tätig werden konnten.

Gerade in unsicheren Zeiten verbreiten sich Fake News und Verschwörungstheorien im Internet noch stärker. Menschen sind von Hass und Ausgrenzung betroffen. Unsere Demokratie wird infrage gestellt. Aber eine Menschheit, die vernetzt ist, die kommuniziert, ist auch eine Menschheit, die sich versteht. Und deswegen stehen wir für digitale Teilhabe und dafür bauen wir immer die besten Netze. Wir dürfen denjenigen, die am lautesten schreien, nicht die Macht über das Internet überlassen. Das Netz sind wir alle. Wir formen es. Wir können der Unterschied sein. 2022 haben wir unsere Kampagne „Gegen Hass im Netz“ fortgeführt.

Über diese und viele weitere Nachhaltigkeitsaktivitäten berichten wir umfassend im vorliegenden Nachhaltigkeitsbericht.

Unverändert Bestand hat unser Bekenntnis zu den Prinzipien des Global Compact der Vereinten Nationen und zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex. Beide Rahmenwerke zählen zusammen mit den UN-Zielen für eine nachhaltige Entwicklung zu den Leitplanken unserer Arbeit.

Liebe Leserinnen und Leser,

die Zukunft wird eher schwieriger als einfacher. Nutzen wir unsere Handlungsmöglichkeiten und bleiben wir optimistisch. Mein Dank gebührt allen, die dazu beitragen, unseren Weg in eine nachhaltigere, wertorientierte und ethische Zukunft zu gestalten: unseren Mitarbeitenden, unseren Kund*innen, unseren Partner und unseren Aktionär*innen.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

Ihr

Tim Höttges

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