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Corporate Responsibility Bericht 2022

Taxonomie-Aktivität 8.2.: Datenbasierte Lösungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen

Der Wirtschaftsaktivität „Datenbasierte Lösungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen“ (8.2) ordnen wir Lösungen und Produkte zu, die ein klares Potenzial zur Einsparung von CO2-Emissionen auf Nutzerseite haben. Dies sind insbesondere Lösungen, die in die Berechnung unserer ESG img KPIs „Enablement Factor“ und „Anteil Umsatz mit Nachhaltigkeitsbezug“ einfließen beziehungsweise mit unserem Label #GreenMagenta gekennzeichnet sind. Innerhalb unserer konzernweiten Geschäftsaktivitäten identifizierten wir folgende taxonomiefähigen Dienstleistungen:

  • Geschäftsbezogene Webkonferenzen (Einsparung reisebedingter CO2-Emissionen)
  • Workplace- und Cloud-Lösungen (Steigerung der Energieeffizienz durch verbesserte Server-Auslastung)
  • IoT-Lösungen (Einsparung von CO2-Emissionen, u. a. durch effiziente Lichtschaltung)

Diese bieten wir in finanziell wesentlichem Umfang im operativen Segment Deutschland img, in unseren wesentlichen Tochtergesellschaften im operativen Segment Europa sowie im operativen Segment Systemgeschäft (T-Systems) an.

Die taxonomiefähigen Lösungen unter Wirtschaftsaktivität 8.2 machen 0,8 Prozent des Umsatzes aus. Hierzu leisten insbesondere die geschäftsbezogenen Webkonferenzlösungen einen wesentlichen Beitrag.

Als Nachweis für die Taxonomiekonformität ist eine Lebenszyklusanalyse erforderlich. Diese muss belegen, dass die Lösung über den gesamten Lebenszyklus hinweg „erheblich weniger Treibhausgasemissionen“ verursacht als die relevante, am Markt verfügbare Referenzlösung. Als Referenzlösungen verstehen wir alternative Lösungen, die in den Märkten, in denen wir aktiv sind, in einem Unternehmen typischerweise zum Einsatz kommen. Dabei setzen wir voraus, dass sich die Unternehmen an Best Practices orientieren. Die technischen Bewertungskriterien legen keinen konkreten Schwellenwert für „erhebliche“ Treibhausgaseinsparungen, gemessen an der Referenzlösung, fest. Da sich die taxonomiefähigen Lösungen technologisch voneinander unterscheiden, haben wir für jede Lösung individuell geprüft, ab welchem Umfang Treibhausgaseinsparungen gemäß wissenschaftlichen Erkenntnissen als „erheblich“ gelten können. Die erforderlichen Lebenszyklusanalysen liegen für geschäftsbezogene Webkonferenz-Lösungen sowie für die Cloud-Lösungen „Future Cloud Infrastructure“, „Open Telekom Cloud“ und „SAP Cloud Services“ vor. Da wir für die IoT-Lösungen bislang keine Lebenszyklusanalyse angefertigt haben, werden sie für das Berichtsjahr als nicht taxonomiekonform ausgewiesen.

Für die untersuchten taxonomiefähigen geschäftsbezogenen Webkonferenz-Lösungen konnten erhebliche Treibhausgaseinsparungen im Vergleich zu physischen Meetings nachgewiesen werden. So tragen hybride Meetings zu Treibhausgaseinsparungen von rund 28 Prozent (kleine Meetings) beziehungsweise 37 Prozent (große Meetings) bei.

Innerhalb der untersuchten Workplace- und Cloud-Lösungen zeigt die Lebenszyklusanalyse der „Future Cloud Infrastructure“ Treibhausgaseinsparungen von rund 16 Prozent (verglichen mit dezentralen Rechenzentren, die unsere Kunden selbst betreiben). Hinter der „Future Cloud Infrastructure“ verbirgt sich ein „Infrastructure as a service“-Modell: Die IT-Systeme des Kunden werden auf einer Plattform zusammengeführt, die durch T-Systems gehostet wird. Durch diese Zentralisierung sinkt nicht nur der Materialverbrauch für Hardware – dank der größeren Energieeffizienz unserer Rechenzentren können darüber hinaus auch Treibhausgase eingespart werden. Die „Open Telekom Cloud“ wird ebenfalls als „Infrastructure as a Service“-Modell angeboten. Unternehmen erhalten über eine von T-Systems betriebene Plattform flexibel unter anderem Rechenkapazitäten, Speicher- oder Netzwerkressourcen. Aufgrund der besseren Serverauslastung und der hohen Energieeffizienz unserer Rechenzentren führt die Nutzung der „Open Telekom Cloud“ beziehungsweise der „SAP Cloud Services“ gemäß der Lebenszyklusanalyse zu Treibhausgaseinsparungen von 50 Prozent gegenüber dem Referenzszenario. Dieses Szenario geht davon aus, dass unsere Kunden anstelle der Cloud-Lösung eine eigene, dezentrale Server-Infrastruktur zur Speicherung und Verarbeitung ihrer Daten nutzen. Treibhausgaseinsparungen in vergleichbarem Umfang erzielen auch unsere „SAP Cloud Services“, die auf einer von T-Systems betriebenen Cloud-Plattform laufen. Angesichts der nachgewiesenen Treibhausgaseinsparungen stufen wir alle mittels einer Lebenszyklusanalyse untersuchten Webkonferenz-, Workplace- und Cloud-Lösungen als taxonomiekonform ein.

Für die genannten Lösungen setzen wir ausschließlich Infrastruktur ein, die sich in Deutschland befindet. Die Vorgaben für den „Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft“ entsprechen geltendem EU-Recht, das wir im Rahmen des Umweltmanagements an unseren EU-Standorten umsetzen.

Die taxonomiekonformen Lösungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen stehen für 0,5 Prozent des Umsatzes, 0,0 Prozent der Investitionsausgaben und 0,4 Prozent der Betriebsausgaben. Bezogen auf das operative Segment Systemgeschäft (T-Systems) liegt der taxonomiekonforme Anteil der Umsätze bei 12,3 Prozent sowie bei 0,1 Prozent der Investitionsausgaben und 0,8 Prozent der Betriebsausgaben.

Silke Thomas

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