Telekom Logo
Corporate Responsibility Bericht 2022

Gemeinsam gegen Hass im Netz

Unsere im Sommer 2020 in Deutschland gestartete Kampagne „Gegen Hass im Netz“ haben wir 2022 fortgeführt. Mit ihr wollen wir ein Zeichen setzen und uns für ein Internet starkmachen, in dem alle die Chancen der digitalen Welt nutzen können – ohne Angst vor Ausgrenzung oder Hass haben zu müssen.

Im Fokus der Kampagne stand im Berichtsjahr das Thema „Lauter sein als der Hass“. Studien zeigen, dass nur etwa fünf Prozent der Online-Nutzer*innen für die massive Verbreitung von Hass im Netz verantwortlich sind. Im Berichtsjahr richteten wir uns daher mit einem TV-Spot an die übrigen 95 Prozent. Mit den Botschaften „Lasst uns lauter sein als der Hass!“ und „Wenn Liebe laut ist, hat Hass keine Chance“ stellten wir digitale Zivilcourage in den Mittelpunkt und riefen dazu auf, gemeinsam für ein Netz einzustehen, in dem alle respektvoll miteinander umgehen. Unterstützt wurde der TV-Spot von Partnern wie der Amadeu Antonio Stiftung, CORRECTIV, #ichbinhier und Gesicht Zeigen! Für ein weltoffenes Deutschland e. V.

Im Jahr 2022 haben wir außerdem unter dem Hashtag #Unhate auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona mithilfe Künstlicher Intelligenz Hasskommentare aus dem Internet in ästhetische Kunstwerke verwandelt und diese so ihrer toxischen Wirkung beraubt. Entstanden ist ein friedvolles Statement für einen rücksichtsvolleren Umgang miteinander.

Um das Thema zusätzlich sichtbar zu machen, hat Magenta Telekom aus Österreich die letzte Anpassung ihrer Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) im Mai 2022 dazu genutzt, das Bekenntnis gegen Hass im Netz klar darin zu verankern. So werden Kund*innen in den AGB seitdem über mögliche strafrechtliche Konsequenzen für die Verbreitung von Hassbotschaften informiert. Betroffene von Anfeindungen finden darin zudem Informationen zu empfohlenen Maßnahmen und Meldestellen.

Außerdem haben wir uns auch im Berichtsjahr weiter dafür eingesetzt, Zivilcourage und konstruktive Dialoge auf Gaming-Plattformen zu fördern. Gemeinsam mit der eSports-Organisation SK Gaming und der esports player foundation starteten wir 2021 die Initiative #equalesports für mehr Diversität in eSports und Gaming. Ziel ist es, Frauen und nicht-binäre Personen, die häufig besonders von Anfeindungen betroffen sind, bei der Teilhabe am Spitzen- und Breitensport zu unterstützen. Beim Equal eSports Festival ging es im Herbst 2022 zwei Tage lang um die Themen Diversity, eSports und Gaming. Nach seiner erfolgreichen Premiere 2021 in Berlin fand das Equal eSports Festival diesmal im Rahmen der Digital X in Köln statt. Wir trugen dazu bei, indem wir unter anderem Workshops und Podiumsdiskussionen organisierten.

Zudem unterstützen wir Initiativen, die sich gezielt gegen Ausgrenzung stellen, und kooperieren mit NGOs, die sich für unser Ziel, die Demokratie und ein Zusammenleben in Vielfalt zu stärken, einsetzen. Mit unseren eigenen Maßnahmen rund um digitale Zivilcourage fordern wir zudem die Gesellschaft auf, uns in diesem Engagement zu unterstützen.

Um unseren Anspruch „bei uns ist kein Platz für Ausgrenzung und Rassismus“ auch innerhalb unseres Unternehmens zu erfüllen, haben wir bereits 2020 ein internes Netzwerk gegründet. Vertreter*innen aus unterschiedlichen Bereichen wie „Interne Kommunikation“, „Bedrohungsmanagement“, „Compliance“ oder „Menschenrechte“ arbeiten zusammen und gewährleisten, dass Präventionsmaßnahmen umgesetzt sowie potenzielle Vorfälle im Unternehmen ernst genommen und transparent nachverfolgt werden. Zudem sorgen wir dafür, dass stets eine zügige Lösung im Sinne der Betroffenen gefunden wird.

Für unsere Mitarbeitenden haben wir verschiedene Workshops zum Thema „Hass im Netz“ durchgeführt – unter anderem für Auszubildende und dual Studierende. Auch Schüler*innen im digitalen Praktikum, das wir bundesweit als einziges Unternehmen im Jahr 2021 eingeführt haben, konnten an unseren Workshops teilnehmen. Dabei haben wir die Themen digitale Demokratie, Zivilcourage und Rassismus aufgegriffen. Die Workshops fanden aufgrund der Pandemie teilweise digital statt.

„Digital Crime – Wenn Worte zur Waffe werden“
Um neue Zielgruppen zu erreichen, haben wir 2021 die sechsteilige Podcast-Serie „Digital Crime – Wenn Worte zur Waffe werden“ auf allen bekannten Podcast-Kanälen veröffentlicht. In jeder Folge kommt eine Person zu Wort, die Hass in der digitalen Welt erlebt hat und über ihre Erfahrung berichtet. Expert*innen ordnen die Vorfälle ein und kommentieren – wie bei einem True-Crime-Podcast üblich – aus rechtlicher Sicht. In der ersten Folge spricht Jay, der auch die Hauptfigur eines Spots zu unserer Kampagne „Gegen Hass im Netz“ ist, über sexuelle Selbstbestimmung und Hate Speech. In weiteren Folgen werden Themen wie Hass in der Lokalpolitik, im Gaming und gegen Frauen thematisiert. In der Folge „Wenn Kund*innen zu Hatern werden“ geht es um unseren eigenen Kundenservice. Die zweite Staffel von „Digital Crime“ hat im Jahr 2022 den Audiopreis der Landesanstalt für Medien NRW in der Kategorie „Respektvoller Umgang im Netz“ gewonnen.

Mit der Kampagne „Gegen Hass im Netz“ haben wir 2022 rund 1 040 Millionen Medienkontakte erzielt und mehr als 4 Millionen Menschen direkt oder über Multiplikator*innen wie Eltern oder Erzieher*innen (zum Beispiel mit Workshops) erreicht (2021: 3,8 Millionen).