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Corporate Responsibility Bericht 2022

Ausrichtung an den Empfehlungen der TCFD

2015 wurde auf der Klimakonferenz von Paris die „Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD img)“ gegründet. Ihr Ziel ist es, freiwillige und einheitliche klimabezogene Finanzangaben zu entwickeln. Für die Umsetzung hat die TCFD im Jahr 2017 konkrete Empfehlungen veröffentlicht. Unternehmen können diese als Leitfaden nutzen, um Investor*innen, Kreditgeber, Versicherer und andere Interessengruppen über die Risiken des Klimawandels für ihr Geschäftsmodell zu informieren.

Wir begrüßen die hinter der TCFD stehenden Ziele und treiben ihre TCFD-konforme Berichterstattung stetig voran. Zu den physischen Risiken, die der Klimawandel mit sich bringt, zählen extreme Wetterbedingungen, die bereits heute zunehmend erkennbar sind. Auch transitorische Risiken wie die Entwicklung des CO2-Preises bestimmen zunehmend den politischen Diskurs. Dies beeinflusst unsere Arbeit sowie unsere Stakeholder img unmittelbar. Die Risiken für die Fortführung unseres Betriebs werden durch unser Risikomanagement analysiert und operativ in den Geschäftseinheiten gesteuert. Darüber hinaus evaluieren wir intern, wie die Berichterstattung zu klimabezogenen Finanzrisiken und Opportunitäten an den Empfehlungen der TCFD ausgerichtet werden kann. Dies soll aufbauend auf den bestehenden Ansätzen der Strategie, des Controllings und Risikomanagements geschehen.
 

Governance
Strategie
Risikomanagement
Kennzahlen und Zielsetzungen
Governance
Disclosures   Input
a) Beschreiben Sie die Aufsicht des Vorstands über klimabezogene Chancen und Risiken.  
  • Da Nachhaltigkeit und Klimawandel wichtige Themen für die Deutsche Telekom sind, werden sie von der Konzernspitze aus gesteuert: Unser Vorstandsvorsitzender trägt zusammen mit dem übrigen Vorstand der Deutschen Telekom die Verantwortung für klimarelevante Themen des gesamten Konzerns. Dies beinhaltet unter anderem unsere Klimastrategie, die Klimaziele sowie klimabezogene Chancen und Risiken.
  • Der Vorstand der Deutschen Telekom wird jährlich über den aktuellen Stand der Klimazielerreichung und unternehmensrelevante Klimathemen informiert. Zusätzlich sind Klimaschutzkennzahlen (ESG KPI imgEnergy Intensity“, ESG imgKPI „Carbon Intensity“) Teil der vierteljährlichen Berichterstattung an das Vorstandsmitglied. Seit 1. Januar 2022 ist der CEO zuständiges Vorstandsmitglied.
  • Das Risikomanagement der Deutschen Telekom berichtet zusätzlich dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats vierteljährlich über ESG-Risiken und Chancen. Treten außerhalb der regelmäßigen Berichterstattung unvorhergesehene Risiken auf, werden diese ad hoc gemeldet und an Vorstand und Aufsichtsrat berichtet. Die wesentlichen Risiken für den Konzern Deutsche Telekom werden in unserem Geschäftsbericht berichtet.

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b) Beschreiben Sie die Rolle des Managements bei der Bewertung und dem Management klimabezogener Chancen und Risiken.  
  • Das Management der CR- und klimarelevanten Themen obliegt dem Bereich Group Corporate Responsibility (GCR). Dies umfasst außerdem die Bewertung klimabezogener Chancen und Risiken. Für die Umsetzung der Klimastrategie sind die Geschäftsbereiche und Segmente des Konzerns verantwortlich.   

    Einen Überblick über die vollständige CR-Organisationsstruktur der Deutschen Telekom finden Sie im CR-Bericht.


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Strategie
Disclosures   Input
a) Beschreiben Sie die klimabedingten Chancen und Risiken, die die Organisation kurz-, mittel- und langfristig identifiziert hat.  
  • Ein zentrales klimabedingtes Risiko ist der mögliche Ausfall der Netzinfrastruktur durch beschädigte Sekundärinfrastruktur (z. B. Stromausfälle) oder ausgefallene Kühlanlagen. Ein weiteres Risiko ist die mögliche Beschädigung oder der Ausfall des Netzes aufgrund von Schäden an der Netzinfrastruktur selbst, die durch klimatische Ereignisse oder Veränderungen der klimatischen Bedingungen entstehen können. Als transitorische Risiken wurden primär die CO2-Bepreisung und die Regulierungen von Produkten und Dienstleistungen, beispielsweise durch steigende Energieeffizienzanforderungen, benannt. Zudem besteht das Risiko für negatives Stakeholder-Feedback oder Reputationsschäden. Die identifizierten Risiken beziehen sich überwiegend auf einen mittel- bis langfristigen Zeithorizont.
  • Demgegenüber haben wir den zunehmenden Einsatz energieeffizienter Technologien und die wachsende Nachfrage nach klimafreundlichen Produkten und Dienstleistungen als bedeutende klimabezogene Chancen identifiziert.

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b) Beschreiben Sie die Auswirkungen der klimabedingten Chancen und Risiken auf die Geschäftstätigkeit, die Strategie und die Finanzplanung der Organisation.  
  • Klimabezogene Chancen und Risiken haben unsere Geschäftstätigkeit in vielerlei Hinsicht beeinflusst: Energieeffizienz ist für die Deutsche Telekom von großer Bedeutung, da sich der Energieverbrauch im Netz stark auf die Betriebskosten auswirkt, aber auch aufgrund des strategischen Ansatzes zum Klimaschutz und der zunehmenden Bedenken und Erwartungen unserer Interessengruppen. Wir haben uns daher zum Ziel gesetzt, unseren Energieverbrauch trotz des zu erwartenden steigenden Datenverbrauchs zumindest stabil zu halten. In Deutschland und Europa haben wir uns das Ziel gesetzt, die Energieeffizienz unserer Netze bis 2024 zu verdoppeln und so den Energieverbrauch weiter zu reduzieren. Als vergütungsrelevantes Ziel wurde die Senkung des Energieverbrauchs und der Scope-1- und -2-Emissionen img mit jeweils 50-prozentiger Gewichtung deklariert. 
  • Aus diesem Grund wurden mehrere Programme zur Verbesserung der Energieeffizienz an unseren Standorten und in unseren Betrieben gestartet. Wir haben unsere Wertschöpfungskette auf Möglichkeiten für eine größere Ressourceneffizienz und CO2-Reduktion untersucht. Zudem haben wir zentrale Handlungsfelder für künftige Maßnahmen identifiziert, die zu einem nachhaltigeren Unternehmen im Allgemeinen führen sollen, beispielsweise eine Kennzeichnung besonders nachhaltiger Produkte

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c) Beschreiben Sie die Belastbarkeit der Strategie der Organisation unter Berücksichtigung verschiedener klimabezogener Szenarien, einschließlich eines Szenarios von 2°C oder niedriger.  
  • Im Jahr 2020 haben wir – zunächst exemplarisch – 500 Standorte der Deutschen Telekom in Deutschland in Bezug auf ihre physischen Klimarisiken analysiert. Die Risikogefährdung für die jeweiligen Standorte wurde in verschiedenen Klimaszenarien des Weltklimarats (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) betrachtet: einem Business-as-usual-Szenario (RCP 4.5), bei dem der weltweite Temperaturanstieg bei über zwei Grad liegen wird, und einem Vier-Grad-Szenario (RCP 8.5). Für einige Klimagefahren, beispielsweise Meeresspiegelanstieg oder Starkregen, war außerdem das RCP-2.6-Scenario verfügbar, was einem Temperaturanstieg unter zwei Grad entspricht. Weitere Details finden Sie hier im CR-Bericht.
  • Derzeit weiten wir die Szenarioanalyse auf weitere internationale Standorte aus, um langfristig die Belastbarkeit unserer Organisation umfassend bewerten zu können. In einem ersten Schritt werden die größten Landesgesellschaften in den Prozess einbezogen: T-Mobile US in den USA und die OTE Group aus Griechenland. Auf Basis einer umfassenden Materialitätsbewertung werden wesentliche Standorte der Gesellschaften identifiziert und auf ihre physische Gefahrenlage analysiert. Dabei werden die gleichen physischen Gefahren und Klimaszenarien angewandt. 
  • Für transitorische Chancen und Risiken wurde außerdem das Sustainable Development Scenario (SDS) der International Energy Agency (IEA) angewandt, was ebenfalls einem Unter-zwei-Grad-Szenario entspricht. Es betrachtet politische, gesellschaftliche und technologische Veränderungen, die mit dem Übergang hin zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft einhergehen und dadurch zu verschiedenen Risiken und Chancen für unser Unternehmen führen. Zum Zeitpunkt der Analyse war das SDS-Szenario das ambitionierteste Szenario der IEA. Mittlerweile wurde dies durch das Net Zero Szenario abgelöst.

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Risikomanagement
Disclosures   Input
a) Beschreiben Sie die Prozesse der Organisation zur Identifizierung und Bewertung klimabezogener Risiken.  
  • 2020 haben wir in verschiedenen Workshops mit Expert*innen aus Technik, Einkauf sowie Strategie & Risikomanagement die wesentlichen klimabezogenen Chancen und Risiken definiert und eine erste Gewichtung vorgenommen. Hierbei haben wir zum einen die Konsequenzen für unsere Geschäftstätigkeit betrachtet, die aus physischen Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels resultieren könnten. Zum anderen haben wir auch die Auswirkungen, die durch politische, technologische und gesellschaftliche Entwicklungen, die mit der angestoßenen Transition hin zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft einhergehen können, analysiert. Weitere Details finden Sie hier im CR-Bericht.
  • Der Prozess zur Identifizierung der mit dem Klimawandel verbundenen Chancen und Risiken umfasst: 
    • Screening von Medien und NGO-Publikationen
    • Aktive Unterstützung der Arbeit verschiedener Industrieverbände, die sich mit dem Klimawandel befassen, wie z. B. GeSI, econsense, Stiftung , ICC, GSMA, ETNO
    • Teilnahme und Initiierung von Stakeholder-Dialogen zum Thema Klimawandel
    • Analyse der Antworten auf das CDP-Lieferkettenprogramm
    • Analyse der Anfragen von Ratingagenturen wie RobecoSAM img, CDP img, Sustainalytics etc.
  • Der Prozess für die Bewertung der mit dem Klimawandel verbundenen Chancen und Risiken umfasst: 
    • Identifizierung & Quantifizierung der relevanten Entwicklungen
    • Berechnung der Auswirkungen auf den Betrieb
    • Analyse der Auswirkungen auf die Wertschöpfungskette
  • In Jahr 2022 haben wir unsere transitorischen Risiken finanziell quantifiziert, um somit die qualitative Wesentlichkeitsbewertung aus den Workshops zu verifizieren. Für einige Risiken wurde die Quantifizierung bereits im CDP-Fragebogen 2022 veröffentlicht. Die Quantifizierung der klimabezogenen Chancen ist für 2023 geplant. Die finanziellen Auswirkungen werden dann in die Unternehmensplanung integriert. Managementinstrumente zur Integration des Klimaschutzes in Investitionsentscheidungen werden regelmäßig auf Anwendbarkeit und Nutzen überprüft (z. B. interner CO2-Preis).
b) Beschreiben Sie die Prozesse der Organisation für den Umgang mit klimabedingten Risiken.  
  • Auf der Grundlage von Expertenwissen werden Risiken und Chancen nach ihren finanziellen Auswirkungen (auf EBITDA-AL-Basis) und der Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens bewertet. Wenn es nicht möglich ist, Risiken und Chancen zu quantifizieren, ist auch eine qualitative Berichterstattung möglich. Sind die Risiken und Chancen identifiziert, werden sie hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrer potenziellen finanziellen Auswirkungen, zum Beispiel mithilfe einer Szenarioanalyse, genauer analysiert und bewertet. Anschließend entscheiden wir, welche konkreten Maßnahmen zu ergreifen sind, um beispielsweise Risiken zu reduzieren oder Chancen zu ergreifen. Im Anschluss setzt der jeweilige Risikoeigner die Maßnahmen um, überwacht und bewertet sie. Bei Bedarf werden die Schritte wiederholt durchlaufen und an die neuesten Entwicklungen und Entscheidungen angepasst.

Weitere Informationen finden Sie unter:

c) Beschreiben Sie, wie die Prozesse zur Identifizierung, Bewertung und zum Management klimabezogener Risiken in das Risikomanagement der Organisation integriert sind.  
  • Unsere Prozesse zur Identifizierung und Bewertung klimabezogener Risiken sind vollständig in unternehmensweite multidisziplinäre Risikoidentifikations-, -bewertungs- und -managementprozesse integriert. Risiken und Chancen (über 100 Mio. Euro EBITDA-Auswirkung) werden vierteljährlich durch einen konzernweiten Risikomanagementprozess (RMP) identifiziert, der vom Group-Risk-Governance-Bereich konzipiert und gesteuert wird. Der RMP stellt Methoden und Systeme zur Identifizierung und Bewertung von Risiken und Chancen zur Verfügung. Die Verantwortung für die Berichterstattung über Konzernrisiken und -chancen ist auf die jeweiligen Geschäftseinheiten verteilt, sodass GCR für Klimarisiken verantwortlich ist. Weitere Informationen zum Risikoprozess finden Sie in unserem Geschäftsbericht.

Darüber hinaus arbeitet der Risikobereich zur Identifizierung wesentlicher klimabezogener Chancen und Risiken eng mit GCR zusammen und nimmt an internen Workshops teil.

Weitere Informationen finden Sie unter:

Kennzahlen und Zielsetzungen
Disclosures   Input
a) Offenlegung der Messgrößen, die in Übereinstimmung mit ihrer Strategie und ihrem Risikomanagementprozess von der Organisation zur Bewertung klimabezogener Chancen und Risiken verwendet werden.  
b) Offenlegung der Treibhausgas (THG)-Emissionen (Scope 1, Scope 2 und ggf. Scope 3) und der damit verbundenen Risiken  

Weitere Informationen finden Sie unter:

c) Beschreiben Sie die Ziele, die von der Organisation verwendet werden, um klimabedingte Chancen und Risiken und die Leistung im Vergleich zu den Zielen zu managen.  
  • Die beiden nichtfinanziellen Leistungsindikatoren „Energieverbrauch“ und „CO2-Ausstoß“ (Scope 1 und 2) sind seit 2021 Bestandteil der variablen Vorstandsvergütung. Seit 2022 ist das Erreichen dieser ESG KPIs zudem im Vergütungssystem der Führungskräfte verankert (ohne T-Mobile US). Die Erreichung von auf den Verantwortungsbereich bezogenen Zielen für ausgewählte relevante Funktionen sind Teil der erfolgsabhängigen Vergütung, ebenso wie Ziele, die auf dem ESG KPI „Nachhaltiges Investment (SRI)“ und dem Ziel „Listing der T-Aktie in den nachhaltigen Indizes/Ratings“ basieren, die die Themen des Klimawandels und die direkt damit verbundenen CR KPIs „Energy Intensity“ und „Carbon Intensity“ widerspiegeln.
  • Die Klimaziele der Deutschen Telekom AG werden im CR-Bericht veröffentlicht.
  • Unsere Ziele in Bezug auf die Energieeffizienz werden hier offengelegt.
  • Wir veröffentlichen hier auch Ziele für den nachhaltigen Einkauf.
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Relevant für die Abdeckung folgender Nachhaltigkeitsstandards

 

Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD)

  • Die wichtigsten Kennzahlen zur Messung und zum Management klimabezogener Chancen und Risiken