Menschenrechte
gehen alle an

Menschenrechtsverletzungen – so etwas passiert doch nur weit weg, oder? Auch wenn wir über Fälle von Kinderarbeit, Menschenhandel oder katastrophalen Arbeitsbedingungen meist aus Entwicklungs- oder Niedriglohnländern hören: Vor Menschenrechtsverletzungen sind wir auch in unseren westlichen Demokratien nicht gefeit.

Vor unserer Haustür

Angriffe auf Meinungs-, Religions- oder Versammlungsfreiheit, die Diskriminierung von Andersdenkenden oder Andersliebenden: All das gibt es auch direkt vor unserer Haustür und in der digitalen Welt. Nicht nur jede*r Einzelne von uns hat die Pflicht, Menschenrechte zu achten – auch Unternehmen müssen ihren Beitrag leisten. Und sie können viel tun: ob es um die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz geht, existenzsichernde Löhne, Antidiskriminierung oder die Durchsetzung des Verbots von Kinder- und Zwangsarbeit. Unternehmen können aber auch Vorbild sein. Mit unserer Kampagne „Gegen Hass im Netz“ kämpfen wir für einen respektvollen Umgang im Netz.

2011 wurden die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte verabschiedet: Sie fordern von Unternehmen, systematisch zu untersuchen, welche Auswirkungen ihre Geschäftstätigkeit auf die Menschenrechte hat. Außerdem sollen sie negative Folgen verhindern, abmildern oder bei Bedarf wiedergutmachen. Als internationaler Konzern setzen wir uns für den Schutz der Menschenrechte ein, innerhalb unseres Unternehmens und darüber hinaus. Wir bekennen uns ausdrücklich zu den UN-Leitprinzipien und haben ein Menschenrechtsprogramm entwickelt, um die Anforderungen zu erfüllen.


SDG 8 - Menschenwürdige Arbeit

Mit unseren Maßnahmen zahlen wir auf das 8. Ziel der Agenda 2030 der Vereinten Nationen ein.

Erklärung zum Schutz der Menschenrechte

Mit mehreren Richtlinien, die weltweit im gesamten Unternehmen gelten, bekennen wir uns zum Schutz der Menschenrechte. Gemeinsam bilden sie so etwas wie unsere Menschenrechts-Verfassung. Unsere Grundsatzerklärung „Menschenrechtskodex & Soziale Grundsätze“ ist die Handlungsrichtlinie für alle Beschäftigten und unsere Partner, Investoren und Lieferanten der Telekom. Die Erklärung enthält unter anderem ein Bekenntnis zu Vielfalt und das Verbot von Zwangsarbeit, Menschenhandel, moderner Sklaverei und Kinderarbeit.

Unser Verhaltenskodex, der „Code of Conduct“, gilt für alle Mitarbeitenden der Telekom. Er gibt ihnen klare Hinweise, wie sie sich richtig verhalten. Eine weitere Richtlinie regelt die Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehungen bei der Telekom. Diese „Employee Relations Policy“ beschreibt anhand von zwölf Kernelementen, wofür die Deutsche Telekom als Arbeitgeberin weltweit einsteht – beispielsweise die freie Meinungsäußerung unserer Mitarbeitenden, die uns sehr wichtig ist. Mit unserer Konzernrichtlinie für Vielfalt, Chancengleichheit und Einbindung (VC&E) bekennen wir uns zu Chancengleichheit und Vielfalt als Teil unserer Unternehmenskultur. Auch bei der Entwicklung innovativer Technologien muss der Mensch immer an erster Stelle stehen: Deshalb haben wir diesen Aspekt auch in unsere Leitlinien zur digitalen Ethik für Künstliche Intelligenz (KI) aufgenommen.

Anlaufstelle für Beschwerden

Wer Anhaltspunkte hat, dass es bei uns im Unternehmen zu Verstößen gegen Menschenrechte, gegen Gesetze oder Regelungen der Deutschen Telekom kommt – zum Beispiel bei Verstößen gegen die Meinungsfreiheit oder bei Vorfällen von Diskriminierung oder Mobbing –, den bitten wir, uns dies zu melden. Wir untersuchen alle Hinweise und leiten bei Bedarf Gegenmaßnahmen ein. Es gibt verschiedene Anlaufstellen:

1
Direkte Vorgesetzte

Wenn unsere Mitarbeitenden vermuten, dass ein Menschenrechtsproblem vorliegt, können sie sich jederzeit persönlich an ihre direkten Vorgesetzten wenden.

2
Kontaktstelle für Menschenrechte

Diese Kontaktstelle steht jedem offen – unabhängig davon, ob eine vertragliche oder geschäftliche Beziehung mit uns besteht. Auch Beschäftigte von Lieferanten können sich an die Kontaktstelle wenden. Sie ist per E-Mail an humanrights@telekom.de erreichbar.

3
Hinweisgeberportal TellMe

Mit TellMe bieten wir Außenstehenden und Beschäftigten die Möglichkeit, Verstöße gegen Gesetze und interne Regelungen zu melden – garantiert vertraulich.

4
Anonymes Hinweisgebersystem

Ob Beschäftigte oder Externe – manchmal möchte man lieber anonym bleiben. Das geht über ein zertifiziertes, anonymes Webformular.

Analyse von Menschenrechtsrisiken

Wir wollen sicherstellen, dass unsere Richtlinien zum Schutz der Menschenrechte überall befolgt werden. Deshalb überprüfen wir jährlich die Einhaltung unseres Menschenrechtskodex & Soziale Grundsätze sowie der Employee Relations Policy. Dazu werten wir unsere Mitarbeiterbefragungen aus. Diese ermitteln beispielsweise, wie zufrieden die Beschäftigten mit uns sind oder wie groß ihre Bereitschaft ist, die Telekom als Arbeitgeberin weiterzuempfehlen. Eine wichtige Rolle spielt auch, wie groß in dem jeweiligen Land das generelle Risiko für Menschenrechtsverletzungen ist. Das prüfen wir anhand eines anerkannten internationalen Index (Maplecrofts „Human Rights Risk Index“). Die Ergebnisse werten wir gemeinsam mit den verantwortlichen Führungskräften vor Ort aus. Falls sich daraus ergibt, dass wir in bestimmten Bereichen noch besser werden müssen, führen wir ausführliche Interviews mit den Beschäftigten. So können wir gezielte Verbesserungsmaßnahmen einleiten. Bei Bedarf führen wir zudem ein „Human Rights Impact Assessment“ durch: Dazu befragen wir nicht nur unsere eigenen Beschäftigten, sondern auch das Management sowie die Mitarbeitenden unserer Lieferanten, und führen Gespräche mit NGOs. Unsere Assessments werden durch Workshops ergänzt. Das Ziel: unser Management und unsere Beschäftigten zum Thema Menschenrechte zu schulen und zu informieren. Den gesamten Prozess bezeichnen wir als „Human Rights Impact Assessment and Engagement“.


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Menschenrechte bei Lieferanten

Wir sorgen dafür, soziale Arbeitsbedingungen bei Lieferanten sicherzustellen und Missstände zu beheben. Mehr Infos hier

Verankerung im gesamten Unternehmen

Der Schutz der Menschenrechte spielt in allen Unternehmensbereichen eine wichtige Rolle. In welchen Bereichen der Telekom der Schutz der Menschenrechte eine besonders wichtige Rolle spielt, haben wir analysiert. Dazu gehört unter anderem die Personalabteilung, aber beispielsweise auch der Einkauf. Hier müssen wir darauf achten, unter welchen Arbeitsbedingungen die Produkte hergestellt wurden, die wir von unseren Lieferanten beziehen. Im Marketing hingegen müssen wir aufpassen, dass unsere Werbebotschaften niemanden verletzen oder diskriminieren. Außerdem tauschen sich Vertreter*innen aus verschiedenen Unternehmensbereichen regelmäßig über aktuelle Anforderungen zum Schutz der Menschenrechte aus.

Transparenz und Kommunikation

Wir veröffentlichen jährlich einen konzernweiten „Menschenrechts- und Sozialbericht“. Darin erklären alle Telekom-Gesellschaften, dass sie die Prinzipien unserer Grundsatzerklärung „Menschenrechtskodex & Soziale Grundsätze“ einhalten. Sofern es Verstöße gab, werden diese transparent dargestellt. Darüber hinaus berichten wir regelmäßig über die Ergebnisse unserer Analysen und Kontrollen zum Thema Menschenrechte. Intern stehen solche Informationen auch in unserem sozialen Netzwerk „You and Me UNITED“ (YAM UNITED) für unsere Beschäftigten zur Verfügung.

Bewusstseinsförderung
und Netzwerke

Welche Bedeutung hat der Schutz der Menschenrechte für die Telekom? Was können unsere Mitarbeitenden tun, um die Einhaltung der Menschenrechte im Berufsalltag sicherzustellen? Auf diese und weitere Fragen geben wir unseren Beschäftigten in einem Online-Training zum Thema Menschenrechte Antworten. Es ist weltweit verfügbar und hat zum Ziel, das Bewusstsein für Menschenrechte im Unternehmen zu stärken. Zusätzlich führen wir immer wieder interne Trainings und Kommunikationskampagnen mit Bezug zum Thema Menschenrechte durch.

Um den Schutz der Menschenrechte weltweit voranzutreiben, müssen Unternehmen, Politik und Zivilgesellschaft eng zusammenarbeiten. Wir wollen dabei helfen, bestehende Missstände aufzuzeigen und gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln. Deshalb engagieren wir uns in verschiedenen Initiativen wie dem Deutschen Global Compact oder dem Unternehmensnetzwerk econsense. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Menschenrechte und die Durchführung entsprechender Analysen im Sinne des Nationalen Aktionsplans für Wirtschaft und Menschenrechte ist für uns ein kontinuierlicher Prozess, den wir stets weiterentwickeln und bei Bedarf anpassen.

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