Nähe trotz Distanz
Wer seine Liebsten vor 50 Jahren sprechen wollte, konnte zum Telefonhörer greifen. Wer sie sehen wollte, musste sich auf den Weg zu ihnen machen. Dank Smartphone & Co. sind wir heute jederzeit mit Familie und Freund*innen verbunden – auch wenn wir weit voneinander entfernt sind. Wir können Freundschaften über Kontinente hinweg aufbauen, ohne uns je persönlich getroffen zu haben. Werden Menschen durch Kriege oder Naturkatastrophen auseinandergerissen, ist das Smartphone oft die einzige Möglichkeit, sich nicht zu verlieren. Es ist also nicht verwunderlich, dass Menschen auf der Flucht das Smartphone wie ihren Augapfel hüten.
Sich zur Begrüßung in die Arme fallen, bei einem Konzert von der Euphorie der Massen angesteckt werden, auf einer Tanzfläche gemeinsam Musik in Bewegung umsetzen, sich bei einem aufregenden Film aneinanderschmiegen, einem ängstlichen Menschen Rückhalt bieten, einem Traurigen die Tränen trocknen, einem Sterbenden die Hand halten – die persönliche Nähe kann das Internet nicht ersetzen.